Der Vampirkaiser und die Endlösung

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Mephistoria
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Beitragvon Mephistoria » 28.09.2020, 17:57

Der Vampirkaiser und die Entlösung


Berlin Stadtteil Dunklin-West

„Euer Hochwürden, warum wollen sie Avramsburg abreißen. Es könnte ein wichtiges Mahnmal zur Erinnerung werden.“, sprach der Kaiser den Außenminister Sebastian Chevaliere an.
Der Franzose wandte sich zu Kaiser Heinrich von Pommberg um.
„Ihr habt schon Preußen verloren und dass könnt ihr auch noch verlieren. Mein König hat sich mit den Alliierten kurz geschlossen. Vergesst bitte nicht, dass die Menschen ohne uns nie gewonnen hätten. Das Konzentrationslager kommt weg. Dies ist nicht der Wille des Soleil, sondern der Italiens“, entgegnete Sebastian.
„Warum wollen die Monde der Nacht alles zerstören?“
„Wart ihr jemals dort?“, fragte der Außenminister und zog die Brauen hoch.
„Ich war Gefangener der Nazis und Henrys falls es euch entgangen ist. Seit dem Putsch von Henry van Canteriad und meiner Absetzung und Gefangennahme 1933, vor 17 Jahren, habe ich nur einen einzigen Raum gesehen, biss mich euer König, Alessandro Drago, Zarin Karina Nemuritor und King Fred James Firemoon befreiten“.
„Dann wäre es vielleicht angebracht, dass ihr euch Avramsburg anseht.“, schlug Sebastian vor.
„Ja, das werde ich. Aber ich mache es alleine. Die Stadt ist ja besetzt, oder?“
„Die Stadt ist von der Grande Armée besetzt, ja. Die Liberatore verhandeln immer noch über eine mögliche Aufteilung. Soll ich euch begleiten. Ich kann stillschweigen wahren. Falls der Kaiser des deutschen Kaiserreichs der Nacht sich unangemessen verhalten muss.“, bot Chevaliere Heinrich an ihm zu helfen.
„ Gut, kommt mit!“, nahm der Vampir das Angebot an.
Sie verließen den Raum und gingen die Treppe herunter. Schuttberge und Munitionskisten lagen in der Eingangshalle von Schloss Blutheil, dem ehemaligen Regierungsgebäude des deutschen Vampirlandes.
Hier lebte Heinrich auch zur Zeit, da die Liberatore sein Schloss Pommberg in Mecklenburg Vorpommern besetzten und von dort ihre Verhandlungen führten.

Sie traten auf die Straße und Heinrich riss angesichts der Zerstörung die Augen auf.
Einige französische Vampire kamen mit einem Karren angefahren und blieben stehen. Frauen und Kinder rannten aus den Trümmern, der zwei zerstörten Kasernen von Dunklin heraus und tummelten sich um den Wagen.
Die Franzosen warfen kleine Plastikbeutel den Bürgern hin und dann zerrten sie einen gefesselten Mann hoch.
In gebrochenem Deutsch verkündete der Hauptmann der Soldaten: „Wer möchte frisches Blut? Dieser Verbrecher hat den Tod durch einen von uns verdient. Er war bei der SS und hat einige unschuldige Menschen auf dem Gewissen. Dieser Verbrecher ist der Verurteilung durch unsere menschlichen Brüder und die menschliche Justitz von England entkommen. Doch wir sorgen dafür, dass er dennoch bestraft wird. Wer will eure menschlichen Brüder und Schwestern rächen?“
Mehre Schreie gaben die Bürger von sich. Die Franzosen warfen den Gefangenen in die Bürger.
Der Mann schrie um Gnade. Heinrich wandte sich ab, als der Mensch auf den Boden knallte und zwei Männer mit eine Frau sich auf ihn stürzen. Knurren und die Schreie des Mannes erfüllten die Straße. Als die Geräusche verklangen, sah Heinrich wieder hin und sah einen blutigen mit Vampirbissen übersäten Körper. Der Mensch war tot.

Heinrich ging weiter und sah eine Mauer neben sich aufragen. Es war der Goethepark, der mit einer Mauer umgeben war. Es war der größte Stadtpark in Dunklin. Plötzlich sprangen 18 Männer über die Mauer. Einer scherte aus der Reihe aus und klatschte in die Hände.
„Sehr gut, meine Vampire. Noch einmal, oh Bonjour!“ Der Mann drehte sich um und gab Sebastian die Hand.
Er trug eine blaue Uniform und ein Florett hing an seinem Gürtel.
„General Lestat, euer Majestät, ich wusste nicht, dass ihr die neuen Vampire ausbildet?“, hakte der Außenminister nach.
„Ja, jemand muss ja die Führung über die Florettiere übernehmen und die Jungvampire ausbilden. Immerhin wollen wir die Vampirbevölkerung Deutschlands wieder auf ihren normalen Stand bringen.“, antwortete der Prinz.
„Wie wollt ihr das machen, wenn es wenige Menschen gibt? Ihr wisst, was passiert, wenn es weniger Menschen als Vampire in einem Land gibt. Ihr gefährdet die Menschen Deutschlands.“, meinte Heinrich.
„Nein, Euer Kaiserlichkeit! Das sind ehemalige Kriegsverletzte und Soldaten der Wehrmacht. Sie sind alle nur Mitzieher und wir haben sie geheilt und verwandelt. Es war ihre freie Entscheidung.“, erklärte Lestat.
Heinrich sah in die Augen der jungen Vampire und in ihnen lag Hoffnung. Einige hatten Arme verloren.
Der Kaiser wandte sich ab und ging weiter.
„Was hat er?“, fragte Lestat Sebastian auf französisch.
„Er erträgt es nicht, was Henry van Canteriad und der Führer aus seinem Land machten.“
Lestat grinste.
„ Da muss er durch. Wir mussten auch durch die Revolution.“
„Das war was anderes. Das war nicht so Grausam.“
„ Ach, willst du die Schreckensherrschaft und Robespierre herunterspielen?“
„Nein, es war einfach eine andere Zeit.“
Sebastian klopfte Lestat de Nuit auf die Schulter und folgte dann Heinrich.

Der Kaiser der Vampire kam an dem Gitterzaun an. Es sah aus wie eine Schule, dass war es auch vorher gewesen. Jahre lang war hier im Verborgenen gemordet worden.
Heinrich griff nach der Tür und verharrte. Er hatte nicht die Kraft sie zu öffnen.
Er war schuld an den Verbrechen, die hier geschehen waren. Er hätte sein Volk beschützten müssen.
Der alte Vampir sank auf die Knie und weinte.
Er hatte auf ganzer Linie versagt. Er erinnerte sich gut an den Besuch von Kaiser Wilhelm I., damals noch König von Preußen, im Dorf seiner Kindheit in Preußen. Er hatte seinen Vater verloren und war nur durch die Freundschaft mit Bissmark damals in Versailles gewesen. Wenn er damals den Spiegelsaal am 18.Januar 1871 nie verlassen hätte, wäre er nie zum Vampir geworden.
Der körperlich 45 Jährige Heinrich von Pommberg aus dem Adelsgeschlecht der Pommbergs, hätte dann nie diesen kalifornischen Vampir getroffen und wäre nie verwandelt worden.
Er hätte nie angefangen, das vampirische Kaiserreich aufzubauen.
Einige Sekunden, wünschte sich Heinrich, er wäre menschlich geblieben.
„Heinrich?“, riss ihn eine Stimme aus den Gedanken.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter.
„Es ist nicht deine Schuld. Du hast dein Volk nicht im Stich gelassen.“
Sebastians Stimme triefte vor Mitleid und alle Etikette vergessend umarmte er den Kaiser.
Heinrich weinte und schmiegte sich an ihn.
„Ich hätte Henry aufhalten müssen.“
Sebastian streichelte seinen Rücken. „Du hast keine Schuld!“
Der Kaiser antwortete nicht, sondern starrte auf die riesige Metalltür im Hof von Avramsburg.
Er schluckte.
„Ich will es sehen.“

Sebastian öffnete das Gittertor und sah kurz nach oben. Die Fahne des Konzentrationslagers war das Zeichen der Ritter der Dunkelheit. Der Mond mit den zwei gekreuzten Schwertern wehte im Wind. Die Feinde der Vampire, die Feinde des Blutbunds, hatten ihr Zeichen hinterlassen.
Heinrich folgte dem Blick des französischen Vampirs und wandte sich angewidert ab.
Seit Jahrhunderten bedrohte diese Organisation den Frieden. Alle schlimmen Kriege hatten sie angezettelt. Doch der Blutbund stand gegen sie, wie ein Fels in der Brandung. Ein Bund der Vampirländer zu denen sein Land nun wieder fast gehörte.
Der Deutsche sah sich im Hof um und entdeckte die Ketten an den Wänden.
Der Franzose ging zum Metalltor und sah auf das Banner über der Tür. Dort stand in allen drei Landessprachen der Liberatore und auch auf Deutsch und Rumänisch:
„Möge die Vernichtung der Vampire nie wieder stattfinden.
Kein Unsterblicher soll mehr unter der Hand der Ritter der Dunkelheit auf deutschem Boden sterben“

Roi Soleil III. , King Fred James Firemoon , Queen Anja Firemoon, Zarin Karina Nemuritor,
Vamsar Alessandro Drago

Der Rat des Drachen / Drago im Blutbund

Lorenzo Drago, Mond der Schmerzen
Alessandro Drago, Mond der Geflügelten
Pietro Drago, Mond der Ewigkeit
Malcolm „Marchio“ Drago, Mond der gerechten Gestalten

Wir, die Kinder Luzifers, schützen die Menschheit



„Wow, dies wusste ich nicht. Dass sie das hier aufgehängt haben.“, stammelte Heinrich.
„Oh mir scheint, ihr wisst wenig über das Ende des Krieges oder?“, fragte Sebastian.
Heinrich nickte und ging auf die Tür zu.
Dann sprang diese auf und ein Mann mit Schnurrbart und Pickelhaube kam heraus, Er trug ein Gewehr in der Hand.
„Was wollt ihr! Verschwindet, dass ist kein Spielplatz! Oh...Eure Hoheit!“, stammelte der Vampir und verbeugte sich vor Heinrich.
„Ist schon gut, Gerhard!“, tat der Kaiser ab.
„Bonjour Monsieur! Wie ist euer Name? Ich bin Sebastian Chevaliere, der Au...“ fing Sebastian an.
„Ich weiß wer ihr seit, Franzose! Verschwindet! Ihr wollt doch nur unsere Land haben. Verpisst euch nach Frankreich, wo ihr hingehört!“
Sebastian starrte den deutschen Vampir an.
Er knurrte und seine Augen wurden weiß. Dann packte er Gerhard rasend schnell am Kragen und bohrte seine Pistole an seinen Hals.
„Ohne uns, wärt ihr immer noch unter der Hand Henrys! Wir haben diesen Krieg mit beendet. Ihr habt ihn angefangen. Zügelt eure Zunge, oder ich vergesse, dass wir uns nicht auf dem Schlachtfeld vor Frankfurt befinden. Habt ihr mich verstanden, General Gerhard Steinmeier. Ein toter deutscher Vampir mehr oder weniger macht es nicht aus.“
„Ich...ich habe das nicht so gemeint, Herr...Chevaliere.“, stammelte der General und zitterte.
Sebastian lies ihn los und spuckte ihn an.
„Seit ihr auch dabei gewesen? Habe ich einen Dreckskerl von Arschkriecher vor mir?“
„Nein..ich war nicht...ich habe Henry nicht..“
Heinrich legte jetzt Sebastian die Hand auf die Schulter.
„Er ist entnazifiziert!“
Sebastian schien dies aber nicht zu besänftigen.
Er warf Steinmeier einen vernichtenden Blick zu.
Dieser machte sich rasch vom Acker und ging auf das Tor zu.
„Auf die Guilotine gehört er. Dass so jemand hier herum läuft. Vielleicht hätte mein König die Gerichte bestimmen sollen, und nicht der King.“

„Das Kingdom of British V‘empire teilt sich die Prozesse mit dem salvatorisch römischen Reich der Nacht. Vamsar Alessandro Drago überwacht jeden Prozess. Es hat seine Richtigkeit, dass Gerhard nicht verurteilt wurde.“, stellte Heinrich klar.
„Ja, bei uns gibt es eben auch Lücken, wie drüben. Und wir...wir krallen uns Diejenigen die drüben durchschlüpfen. Aber wer korrigiert unsere Fehler?“
„Die Justiz des Blutbunds ist gut. Da entkommt keiner der Verurteilung. Ihr, als Franzose, müsstet doch am besten wissen, wie es ist Unschuldige hinzurichten. Es waren nicht alle Opfer der Guillotine schuldig an dem Zustand der Monarchie im 18. Jahrhundert.“ , warf Heinrich ein.
„Hört auf! Ich habe selbst meine Eltern in der Revolution verloren. Das was eurem Land passierte und das was meinem Volk zu gestoßen ist, kann man nicht vergleichen.“
Chevaliere ging nun zur Tür und stieß sie auf.
Heinrich schluckte und hatte ein bisschen Angst.
Der Franzose ging hinein und drehte sich zum Kaiser um.
„Kommt ihr?“, rief er.
„Ja...Sebastian...ich komme!“ Heinrich betrat Avramsburg.

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