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Termin zum CT
Verfasst: 16.07.2006, 23:41
von Gast
Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Verfasst: 17.07.2006, 20:31
von ursula.stoehr
Liebe Gerda
Das Bedrückende kommt sehr klar herüber.
Als Gesunder unter Kranken zu sein, kann wirklich bedrücken.
Ich habe vor ein paar Tagen mit einer lieben Freundin, die gerade wieder eine Strahlenbehandlung über sich ergehen lassen muss, in einem Straßencafe gesessen. Ich habe mich auch dabei ertappt, dass ich nicht so unbefangen war, wie bei früheren Treffen. Trotzdem, wir haben viel gelacht.
Liebe Grüße
Ursula
Verfasst: 17.07.2006, 20:36
von Birute
Hallo liebe Gerda,
auf jeden Fall kommt es bedrückend daher. Gelungen!
Einzig das Wort "scannen" klingt mir darin nicht, aber eine bedeutungsgleiche Alternative fällt mir auf Anhieb auch nicht ein.
Vielleicht "belichteten meine Miene".
Lieben Gruß
Birute
Verfasst: 17.07.2006, 21:39
von Paul Ost
Liebe Gerda,
ich finde die bedrückende Atmosphäre vermittelst Du sehr gut. Gerade auch, weil Du das Wort scannen benutzt, dass ja eher aus dem medizinisch-computertechnischen Bereich kommt, dem man als Patient ausgeliefert ist.
Grüße
Paul Ost
Verfasst: 18.07.2006, 08:38
von MarleneGeselle
Hallo Gerda,
die Atmosphäre kommt sehr gut rüber. Statt "scannten meine Miene ab" könntest du vielleicht noch ein "scannten meine Körperhaltung ab" einsetzen. Es ist ja nicht nur die Miene, sondern sehr oft der Gesamteindruck, wonach ein Mensch beurteilt wird.
Liebe Grüße
Marlene
Verfasst: 18.07.2006, 09:45
von Gast
Hallo ihr,
vielen Dank euch allen fürs Lesen und Feedback...
Könntet ihr mir noch einen Rat geben, in welcher Kategorie der Texte einzuordnen ist?
@ Marlene:
Mir ist die
miene sehr wichtig, weil sie auch ein Suchen im Blick des Anderen beinhaltet... deshalb trifft Körperhaltung nicht meine Intention, obwohl du ansonsten Recht hast.
@ Paul Ost
Ja, danke, gut das du das ansprichst, so hatte ich mir das auch gedacht, außerdem ein anderes passendes Wort, welches sowohl den techn. Vorgang, als auch das Abtasten des Mienenspiels gleichermaßen beinhaltet ist mir nicht bekannt.
@ Birute
...wie sollen Menschen, die am Verzweifeln sind, die Miene eines anderen "belichten"? Unsicherheit diktiert ihren Blick, es ist eher das Abtasten...
aber das trifft nicht genau genug, siehe Pauls Ausführungen.
@ Ursula.stoehr
schön dich hier wieder zu lesen...
meine freundin, die seit 1998 erkrankt ist, geht sehr gut mit ihrer Krebserkrankung um, sie verunsichert mich überhaupt nicht, weil wir über alles reden können, aber hier waren es Fremde und ich kam mir sehr priviligiert vor... mit meinem HWS Syndrom
euch allen einen schönen Tag
Gerda
Verfasst: 19.07.2006, 08:07
von MarleneGeselle
Hallo Gerda,
ich würde den Text in die Kategorie "Erzählgedicht" einordnen.
Liebe Grüße
Marlene
Verfasst: 19.07.2006, 21:38
von Louisa
Hallo Gerda,
ja, es ist bedrückend. Aber ich kann diese Haltung nicht richtig nachvollziehen. Das hört sich so an, als ob diese Patienten irgendwelche Unmenschen wären...
-Ich weiß nicht, weshalb es auf mich so wirkt. Wenn ich mit sehr kranken Angehörigen spreche, empfinde ich überhaupt keine Bedrückung...eigentlich auch nicht bei ganz Fremden. Wenn sie aussehen wie eine Leiche an Maschinen...das ist vielleicht komisch. Aber sonst ist das eigentlich fast normal für mich. Auch diese Blicke sind mir unbekannt.
-Aber Mitleid und Schockierung (im erwähnten Fall) empfinde ich oft.
Das ist aber nicht schlimm. Aber wenn man das jeden Tag (wie eine Krankenschwester

) sieht, ist es einfach nicht mehr so bedrückend.
Liebe Grüße, louisa
Verfasst: 20.07.2006, 23:08
von Max
Liebe Gerda,
der Text gehört nicht in die Werkstatt sondern ins Forum. In welches auch immer (frei oder vielleicht doch Gesellschaft) - aber das ist sekundär. Ich finde er hat durch seinen realenBezug bedrückenden Tiefgang und der sprachliche Bezug über "scannen" ist gut beobachtet !
Liebe Grüße
max
Verfasst: 20.07.2006, 23:23
von Gast
Danke Marlene für deinen Tipp, danke Louisa für deine andere Meinung...
und danke Max, ich schau mal , ich denke aber auch an "Gesellschaft..."
Liebe Grüße
Gerda
Verfasst: 22.07.2006, 23:18
von Lisa
Liebe Gerda,
ich kann Louisas Meinung in diesem Fall (und das ist wirklich selten
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) nicht folgen, da ich den Text ganz anders lese...es ist eine schmerzliche geschilderte Verlegenheit inmitten von Leuten nicht erleichtert sein zu dürfen....dieses Unbehagen im Glück ist für mich das Bedrückende des Textes...nicht das Verhältnis beschreiben wollen des grundsätzlichen Verhältnisses des Ichs zu "Kranken"....
Verfasst: 22.07.2006, 23:29
von Gast
Ja, Lisa, danke dir, genau so wollte ich den Text verstanden wisssen.
Eine solche Situation war für mich schon fast so, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, weil es mir mit meinem dummen HWS Syndrom eingetlich hervorragend geht im Vergleich...
Für Louisa,
ich kann in der Regel mit Schwerstkranken gut umgehen, wenn ich mich persönlich an sie richten kann, mit ihnen reden und ihnen zuhören, oder auch wie schon geschehen ihnen schreiben...
Liebe Abendgrüße
Gerda
Verfasst: 17.10.2006, 06:08
von Gast
Liebe Gerda,
für dich ist der Text sicher schon längst abgehakt. Ich finde ihn sehr interessant. Besonders da du das schlechte Gewissen für die "nur-HWS" Geschichte gut rüberbringst. Mich stört einzig das "ab". Ich
glaube du brauchst die Präposition nicht, weil sie im "scannen" bereits beinhaltet ist. Meine ich
zumindest imho.
LG
Bea
Verfasst: 26.10.2006, 01:37
von Gast
Oh, Manno, Bea, sorry, ich sehe das erst heute, dass du noch was zu diesem Text geschrieben hast, der eigentlich in Kurzprosa gehört.
Ich denke du hast Recht, das "ab" kann ich weglassen, auch wenn wir Deutschen das häufig so gebrauchen, wie z. b. auch einscannen.
Das kommt wohl durch die IT Sprache in der sich Deutsch und Englisch vermischen.
Danke dir und liebe Grüße
Gerda