Hallo Niko,
der Schluss ist ähnlich "überraschend" wie in: "Das Ende", oder? Leider hatte ich mir das gemerkt und ahnte hier schon das Ende voraus.
Ich bin absolut kein Kurzgeschichten/Kurzprosaprofi, aber wenn ich zum Beispiel an Borcherts Texte denke (die ersten Texte, über die ich Zugang zu solchen Geschichten gewann), dann denke ich: Da hatte das abrupt und überraschend (offene) Ende immer mehr als einen Unterhaltungszweck.
Es gibt natürlich auch andere Geschichten, die rein aus Freude am Erzählen diese Pointen kunstvoll anwenden (Hemingway zum Teil?) - und sei es aus Unterhaltungsgründen. Wogegen ja erstmal, wenn der Text gut gemacht ist, nichts einzuwenden ist.
Bei diesem Text weiß ich nicht genau - zum einen ein Thema, das aufzuwerfen sich lohnt. Zum anderen aber ein zu großes Thema, um es bloß um der Pointe Willen aufzugreifen? Das soll jetzt nicht moralisch argumentiert sein. Ich verstehe nur gar nicht, wo der Text denn hin will? Was bleibt außer dem "Überraschungseffekt" über? Was ist die Aussage des Textes? Das Thema, das am Ende deutlich wird, braucht in meinen Augen tiefere Auseinandersetzung, der Text wäre mir dafür also zu kurz, nicht genug ausgearbeitet. Ansonsten würde ich das Thema erst gar nicht anschneiden.
Oder hast du da bestimmte Motive, die ich übersehe?
Liebe grüße
von der mal wieder kritischen Lisa