Verfallen
Verfasst: 20.11.2006, 13:55
Verfallen
In einem Literaturforum ist es eng wie in einer engen Umkleidekabine: überall stößt man an und holt sich blaue Flecken. Klaustrophobiker haben hier beileibe nichts zu suchen.
Andererseits bietet es so viele Möglichkeiten – ein wahrhaft weites Feld! –, dass auch der Agoraphobiker schnell das Weite sucht: sprachlich, zwischenmenschlich, taktisch, formal, inhaltlich, oja, vor allem und insbesondere und im Übrigen, aber wenn…
Ein Literaturforum wäre demnach nur für normal Angstbegabte geeignet. Doch welcher Literat zählte sich dazu? Beziehungsweise: Geht das überhaupt: Schreiben ohne Angst (vor großen Räumen, vor engen Räumen, vor den weiten Feldern, vor sich selbst, vor den höllisch Anderen – whatever …)?
Ja, geht hier überhaupt irgendeiner? Manch einer wird gegangen, aber der kommt dann wahrscheinlich durch eine Hintertür zurück: als reinkarnierter alter Ego mit dem gleichen Synapsenverhalten.
Es gibt viel Platz zum Schreiben im Netz. Es gibt wenig freie Felder. Aber keine Angst: Die Engstirnigen haben nur scheinbar das letzte Wort: Die merkwürdige, spinn-web-hafte gescheut-gesuchte Öffentlichkeit – die erreichte wie die unerreichte – gibt sich dem gemeinen Lit-User so spröde und undurchsichtig (hin), dass ein Durchblick nahezu unmöglich ist: Selbst diejenigen, die sonst so gerne drüber stehen, sind ihr verfallen.
In einem Literaturforum ist es eng wie in einer engen Umkleidekabine: überall stößt man an und holt sich blaue Flecken. Klaustrophobiker haben hier beileibe nichts zu suchen.
Andererseits bietet es so viele Möglichkeiten – ein wahrhaft weites Feld! –, dass auch der Agoraphobiker schnell das Weite sucht: sprachlich, zwischenmenschlich, taktisch, formal, inhaltlich, oja, vor allem und insbesondere und im Übrigen, aber wenn…
Ein Literaturforum wäre demnach nur für normal Angstbegabte geeignet. Doch welcher Literat zählte sich dazu? Beziehungsweise: Geht das überhaupt: Schreiben ohne Angst (vor großen Räumen, vor engen Räumen, vor den weiten Feldern, vor sich selbst, vor den höllisch Anderen – whatever …)?
Ja, geht hier überhaupt irgendeiner? Manch einer wird gegangen, aber der kommt dann wahrscheinlich durch eine Hintertür zurück: als reinkarnierter alter Ego mit dem gleichen Synapsenverhalten.
Es gibt viel Platz zum Schreiben im Netz. Es gibt wenig freie Felder. Aber keine Angst: Die Engstirnigen haben nur scheinbar das letzte Wort: Die merkwürdige, spinn-web-hafte gescheut-gesuchte Öffentlichkeit – die erreichte wie die unerreichte – gibt sich dem gemeinen Lit-User so spröde und undurchsichtig (hin), dass ein Durchblick nahezu unmöglich ist: Selbst diejenigen, die sonst so gerne drüber stehen, sind ihr verfallen.