Hallo,
offenbar ist es nicht pointiert genug und damit (noch?) kein Aphorismus, sondern eher ein Gedankensplitter, der zu sehr splittert.
Das lese ich jedenfalls aus euren Reaktionen heraus.
Zefira, du schreibst:
ich würde eher die "Großen" mit den "Wenigen" gleichsetzen und die "Kleinen" mit den "Vielen". Bei dieser Lesart wäre aber die eine Fassung die Umkehrung der anderen.
Mit "Große" meinte ich eher "Erwachsene" und mit "Kleine" Kinder, weil in dem Märchen (wenn ich recht erinnere) ein Kind ruft: "Hu, der ist ja nackt, hihi!" Oder so ähnlich. Abe rich glaube, so bringe ich euch auf den falschen Dampfer, ich muss versuchen, die Kinder weg zu lassen, und auch all die Assoziationen, die zu "Große" (Geister, Gelehrte, Charaktere etc.) und "Kleine" (kleingeistig, kleinmütig, minderwertig etc.) offenbar zwangsläufig sich einstellen.
Mein Ausgangspunkt war auch ursprünglich ein anderer, und dann hab ich krampfhaft versucht, auf die Kinder im Märchen zurückzuverweisen - grrmpf. Danke, dass du mir zu dieser Einsicht verhilfst.
"Zulassen" ist nicht beabsichtigt.
Gerda:
Ich weiß nicht ob der Kaiser von den Kleinen verjagt wurde, oder ob es nicht so war, dass die Großen ihn zum Gespött gemacht hatten...
Wie gesagt: Ich glaube, es war ein Kind, dass die Nacktheit des Kaisers erkannte.
Es geht doch dir doch darum eine Bedeutung für unsere Gegenwart herzuleiten, wie ich annehme.
Ich finde nämlich:
Wer sich von Großen (Mächtigen - fände ich besser) zum Anführer (Macher, Kaiser) krönen lässt hat auch genügend Anhänger, die ihn gegen die Kleinen schützen.
Mir ging es eher um ein alltägliches, gruppendynamisches Phänomen, wofür der "Kaiser" als Metapher für Anführer, Tonangeber steht.
Ich vertrete hier, bis ich widerlegt werde, die Ansicht, dass der erste Satz grammatisch korrekt ist
Das "sehr" spielt mit anderen Wendungen, zum Beispiel: "der macht sich jetzt aber voll zum Affen"
Ich meinte damit, wenn sich jemand zu sehr hochheben lässt, aufs Schild, ist die Absturzgefahr nicht gebannt.
Deshalb kann ich auch dein Resumee nicht als Resumee des von mir gewünschten Gedankengangs anerkennen, weil es nicht um Davonjagen, sondern um Nacktheit und Kritik geht. Jemand, der vorher vor allen als der Größte da stand, mit den schönsten KLeidern, wird plötzlich nackt, eben WeiL er vorher zu schick war, weißt du?
Das liegt nicht an deinem Resumee, Gerda, sondern daran, dass ich noch zu ungenau formuliert habe.
Ich formulier mal anders:
Einer, den die vielen aufs Schild heben und tragen, wird fallen, sobald ein einziger dran rüttelt, der nicht zu den Trägern gehört. [Dabei kann es sich sogar um den Getragenen selbst handeln. Es ist keine große Sache, die ich meine, sondern ein Phänomen, das in Gruppen häufiger zu beobachten ist, vielleicht sogar in diesem Forum hier.]
LG
Klara