Kleine Schwalbe II

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Maija

Beitragvon Maija » 10.02.2006, 14:46

Maja ging mit ihrer Schwester Tina in den Garten um ihre Arbeit zu begutachten, die sie Tage vorher mühsam verrichtet hatten.
Denn jedes Kind bekam vom elterlichen Garten ein cirka zwölf Quadratmeter großes Feld zugewiesen zum bewirtschaften.
Mit viel Liebe und Arbeit zauberte jedes Kind ein kleines Paradies. Voller Stolz über die kleinen Meisterwerke standen die Kinder in einem selbsterwählten Wettbewerb. Jeder wollte der Beste sein und rang nach Anerkennung und Liebe. Ihr Bruder Frank hatte sogar ein größeres Gewächshaus aufgestellt.
Plötzlich schallte eine helle Stimme über den Hof: „Tina, Frank und Maja kommt sofort zu mir!“ Sie rannten aus den Garten zu ihrer Mutter und hörten sie in einem lauten Ton schimpfen: „Wer hat den Samen aus der Garage geklaut!“ Ich rief Tina ängstlich. Ich wollte doch nur ein paar Blumen säen, damit mein Garten noch schöner blühen kann.
Die Mutter kehrte ihren Kindern den Rücken zu, ohne eine Antwort zu geben. Sie ging ins Haus zurück.
Auf einmal kam sie mit einem Ochsenziemer in der Hand wieder und sagte zu den Geschwistern: “Bildet sofort einen Kreis!“ Als sie den Kreis gebildet hatten, die anderen vier Geschwister sind auch noch zugekommen fing sie wie von Sinnen an zu schlagen. Maja hing an der Mutter ihr Bein und flehte um Mitleid. Nichts half! Wie in einem Blutrausch schlug die Mutter auf Tina ein. Als sie endlich aufhörte zu schlagen rief sie noch den Kindern zu: „Das wird euch hoffentlich eine Lehre sein!“
Tina und Maja verstanden die Welt nicht mehr. Eine kleine Tüte Samen im Wert von 10 Ostpfennigen löste solch einen Hass bei der Mutter aus.

Atalante

Beitragvon Atalante » 14.02.2006, 19:15

Hey, ich hätte zu deiner Geschichte eine Frage. Warum wird denn die Mutter so gewaltätig? Aus heiterem Himmel schlägt die ihre Kinder zu sammen.

Maija

Beitragvon Maija » 15.02.2006, 09:53

Hallo Atalante,

Gerade dies möchte ich ja untersuchen. Es heißt doch immer, dass man seine Vergangenheit so verarbeiten kann. Und dies mache ich gerade, indem ich meine gespeicherten Bilder hervorkrame. Später würde ich gerne darüber einen Roman schreiben, falls es mir gelingt. Vielleicht so wie Thomas Mann es in Buddenbrooks getan hat. Ich habe so viele Dinge und neue Ideen im Kopf.

Gruß Maija

Atalante

Beitragvon Atalante » 15.02.2006, 13:43

Wenn du es erst herausfinden musst, warum die Mutter so gewaltätig ist, ist das dann eine eigene Erfahrung? Ich muss ja nur etwas verarbeiten was ich selbst erlebt habe! Wieso heißt der Text Schwalbe?

lg Atalante

Maija

Beitragvon Maija » 15.02.2006, 17:21

Hallo Atalante,

Wenn du es erst herausfinden musst, warum die Mutter so gewaltätig ist, ist das dann eine eigene Erfahrung?


Ja es sind eigene Erfahrungen und deshalb schwierig aufs Papier zu bringen. Diese Erfahrungen konnte ich jetzt schon sammeln, obwohl ich nur versuche einzelne Bilder wieder ans Tageslicht zu befördern.
Im dritten Teil werde ich dazu etwas ausführlicher eingehen.
Kleine Schwalbe nenne ich aus persönlichen Gründen so, die ich hoffentlich noch schaffen werde zu verarbeiten. Denn erst dann kann ich meine Gedanken (Bilder) mit einer Geschichte verknüpfen. Ich habe vorher noch nie geschrieben und möchte gerade meine Anfänge hier erproben und auskosten.

Mein Gedicht Frühling in der Kategorie Lyrik gibt eine kleine versteckte Auskunft, warum ich meine Geschichte "Kleine Schwalbe" nenne. Aus der Schwalbe und dem Adler soll am Ende ein Vogel seine Schwingen in die Lüfte empor heben.

Gruß Maija :-$


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