Im Bleiben
Verfasst: 03.06.2007, 19:30
Im Bleiben
Einmal stießen sie mit den Köpfen aneinander und es kam ihm in den Sinn, dass er sie verlassen könnte.
Er bräuchte nur seinen Lederkoffer nehmen, etwas Wäsche einpacken, Rasierzeug, Hose und Pullover, ein paar Bücher. Er könnte seinen Schritt mit einer Nichtigkeit begründen, etwa ihrer Unpünktlichkeit, der nie ausgeräumten Waschmaschine oder den kleinen Kaugeräuschen, die sie beim Essen machte. Ebenso, dachte er, könnte sie ihn verlassen, weil er nach jeder Rasur die Bartstoppeln im Waschbecken zurückließ.
Letztlich aber wäre sein Gehen grundlos. Er würde einem Gedanken folgen, als sei das Leben in dieser Richtung ein wenig abschüssig.
Doch er rieb sich nur die schmerzende Stelle am Kopf und blieb, küsste sie allmorgendlich zum Abschied aufs Haar, leerte die Waschmaschine, bereitete beizeiten das Essen und wartete auf ihre Heimkehr. Beim Abendbrot schaltete er das Radio an. Mitunter schliefen sie danach miteinander.
In diesem Bleiben vermutete er einen Abdruck seiner Liebe.
Einmal stießen sie mit den Köpfen aneinander und es kam ihm in den Sinn, dass er sie verlassen könnte.
Er bräuchte nur seinen Lederkoffer nehmen, etwas Wäsche einpacken, Rasierzeug, Hose und Pullover, ein paar Bücher. Er könnte seinen Schritt mit einer Nichtigkeit begründen, etwa ihrer Unpünktlichkeit, der nie ausgeräumten Waschmaschine oder den kleinen Kaugeräuschen, die sie beim Essen machte. Ebenso, dachte er, könnte sie ihn verlassen, weil er nach jeder Rasur die Bartstoppeln im Waschbecken zurückließ.
Letztlich aber wäre sein Gehen grundlos. Er würde einem Gedanken folgen, als sei das Leben in dieser Richtung ein wenig abschüssig.
Doch er rieb sich nur die schmerzende Stelle am Kopf und blieb, küsste sie allmorgendlich zum Abschied aufs Haar, leerte die Waschmaschine, bereitete beizeiten das Essen und wartete auf ihre Heimkehr. Beim Abendbrot schaltete er das Radio an. Mitunter schliefen sie danach miteinander.
In diesem Bleiben vermutete er einen Abdruck seiner Liebe.