Vorsichtig steige ich die vereisten Stufen der Schlosstreppe hinab. Der Wind pfeift um die Ecke. Ich ziehe meinen Mantel fest um mich und vergrabe die Hände in den Taschen. Einzelne Flocken fallen vom Himmel und werden eins mit dem weißen Teppich, der seit heute Nacht den Vorplatz bedeckt. Ich nehme den gewundenen Weg durch den Park. Meine Ohren sind kalt, ich hätte eine Mütze aufsetzen sollen. Links und rechts biegen sich die Wipfel der uralten Platanen mit jeder Bö, als wollten sie mir etwas zuflüstern, und ich höre von irgendwoher ein Käuzchen schreien. Das schmiedeeiserne Seitentor quietscht beim Öffnen und ein bisschen Schnee fällt auf meine Stiefel, als es mit Schwung hinter mir zuschlägt. Ich kann meinen Atem sehen, als ich erleichtert aufseufze.
Mit jedem Meter, den ich mich vom Schloss entferne, werden meine Schritte sicherer, mein Entschluss fester. Ich gehe die ganze Allee entlang, ohne mich einmal umzudrehen. Erst als sie auf die Hauptstraße mündet, werfe ich einen kurzen Blick zurück, bevor ich mich nach links wende. Ich bin frei.
Leise Flucht
der text fängt die atmosphäre ein und nimmt mich mit. sehr schön.
ich hätte vielleicht geschrieben: "ich hätte eine mütze aufsetzen sollen".
als leser bleibe ich zurück mit der frage, vor wem oder was hier geflüchtet wird. meine phantasie ist ohne weiteres in der lage, drei, vier szenarien vorzuschalten.
p.
ich hätte vielleicht geschrieben: "ich hätte eine mütze aufsetzen sollen".
als leser bleibe ich zurück mit der frage, vor wem oder was hier geflüchtet wird. meine phantasie ist ohne weiteres in der lage, drei, vier szenarien vorzuschalten.
p.
Liebe pandora,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Du hast Recht. Mützen setzt man auf. Wird sofort ausgebessert.
Was die Flucht angeht hab ich es absichtlich offen gelassen, damit sich jeder selbst seine Gedanken machen kann. Es beschreibt eigentlich nur das, was ich manchmal gerne tun würde: einfach alles hier hinschmeißen und endlich frei sein. Aber ich bin nicht wirklich so stark. Noch hält das Schloss mich fest und auch wenn ich bald gehe werde ich es vermissen.
Vielleicht schreib ich die Geschichte irgendwann mal weiter, dann wird es ein bisschen klarer.
Übrigens habe ich lange über den Titel gegrübelt. Ich glaube "Lautlose Flucht" klingt ein bisschen besser als "Leise Flucht", oder?
vielen Dank für deinen Kommentar.
Du hast Recht. Mützen setzt man auf. Wird sofort ausgebessert.
Was die Flucht angeht hab ich es absichtlich offen gelassen, damit sich jeder selbst seine Gedanken machen kann. Es beschreibt eigentlich nur das, was ich manchmal gerne tun würde: einfach alles hier hinschmeißen und endlich frei sein. Aber ich bin nicht wirklich so stark. Noch hält das Schloss mich fest und auch wenn ich bald gehe werde ich es vermissen.
Vielleicht schreib ich die Geschichte irgendwann mal weiter, dann wird es ein bisschen klarer.
Übrigens habe ich lange über den Titel gegrübelt. Ich glaube "Lautlose Flucht" klingt ein bisschen besser als "Leise Flucht", oder?
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