Leise Flucht
Verfasst: 21.03.2006, 17:18
Vorsichtig steige ich die vereisten Stufen der Schlosstreppe hinab. Der Wind pfeift um die Ecke. Ich ziehe meinen Mantel fest um mich und vergrabe die Hände in den Taschen. Einzelne Flocken fallen vom Himmel und werden eins mit dem weißen Teppich, der seit heute Nacht den Vorplatz bedeckt. Ich nehme den gewundenen Weg durch den Park. Meine Ohren sind kalt, ich hätte eine Mütze aufsetzen sollen. Links und rechts biegen sich die Wipfel der uralten Platanen mit jeder Bö, als wollten sie mir etwas zuflüstern, und ich höre von irgendwoher ein Käuzchen schreien. Das schmiedeeiserne Seitentor quietscht beim Öffnen und ein bisschen Schnee fällt auf meine Stiefel, als es mit Schwung hinter mir zuschlägt. Ich kann meinen Atem sehen, als ich erleichtert aufseufze.
Mit jedem Meter, den ich mich vom Schloss entferne, werden meine Schritte sicherer, mein Entschluss fester. Ich gehe die ganze Allee entlang, ohne mich einmal umzudrehen. Erst als sie auf die Hauptstraße mündet, werfe ich einen kurzen Blick zurück, bevor ich mich nach links wende. Ich bin frei.
Mit jedem Meter, den ich mich vom Schloss entferne, werden meine Schritte sicherer, mein Entschluss fester. Ich gehe die ganze Allee entlang, ohne mich einmal umzudrehen. Erst als sie auf die Hauptstraße mündet, werfe ich einen kurzen Blick zurück, bevor ich mich nach links wende. Ich bin frei.