unbetitelter aphorismus

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Niko

Beitragvon Niko » 07.06.2008, 19:41

vom Autor gelöscht
Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Sethe
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Beitragvon Sethe » 07.06.2008, 23:45

Erst dachte ich, ja das ist so.
Aber dann...

Der Antrieb für die Hoffnung ist doch u.a. die Ungewißheit.
Solange etwas nicht sicher ist, hoffe ich doch darauf, daß etwas so und nicht anders werden wird.
Habe ich bzgl. einer bestimmten Angelegenheit Gewißheit, hoffe ich nicht mehr darauf, daß es gewiß wird.
Also ist die Ungewißheit nicht der lähmende Giftpfeil der Hoffnung, sondern sie versetzt mich erst in die Lage, hoffen zu können.

Oder denke ich jetzt zu sehr um die Ecke?
Was ich tu, das tu ich, was ich tat, das wollte ich tun.
(aus: "Ich schließe mich selbst ein" von Joyce Carol Oates)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.06.2008, 00:10

Hi Niko,

ich sehe es wie Sethe. Ungewissheit kann sogar zum starken Impuls für die Hoffnung werden.
Sie kann auch lähmen, verzweifeln lassen, klar. Doch, meiner Meinung nach, funktioniert dein Aphorismus nur, wenn er im Umkehrschluss auch aufginge, der lauten würde: Gewissheit beschleunigt die Hoffnung (oder etwas in der Art), aber das passt nicht zusammen.
Saludos
Mucki


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