Küchentipp Folge Drei
Verfasst: 30.03.2006, 14:53
Küchentipp Folge Drei
Hat die Forelle, die bei der immer noch anhaltenden Frühjahrsüberschwemmung aus dem Bachbett hinaus und in ihr immer noch zugefrorenes Blumenbeet hineingeschwommen ist, mehr Schuppen als das Vorherfoto-Modell von der Head-and-Shoulders-Reklame?
Keinen Profiangler in der Familie und selber keine Lust, Hand an das glitschige Viech zu legen? Lieber ein Stündchen im Asitoaster abhängen zwecks vorgetäuschter Sommersonnenbräune?
Ist doch simpel:
Man rühre eine kleine Packung Fertiggips an, werfe den noch möglichst lebendigen Fisch rein, warte, bis die hektischen Fluchtbewegungen in ermattetes Flossenschlagen übergehen. Jetzt kann man gemütlich zum Sonnenstudio fahren. Dort angekommen ist die Forelle ruhig und lässt sich problemlos samt Gipsummantelung unter die Sonnenbank legen. Eine Stunde das volle Programm.
Während dieser Zeit bitte nur seichte Schlagermusik hören, damit das Fleisch zart wird, aber trotzdem bissfest bleibt.
Ist die Garzeit vorbei, den Gipsklumpen nehmen, an die nächstbeste Betonwand werfen. Der Gips fällt ab, Haut und Schuppen des Fisches bleiben in der hart gewordenen Gipsmasse hängen. Mit einem zarten Kuss aufs Fischmaul lässt sich nun spielend leicht prüfen, ob die Forelle gar ist.
Ist das Fleisch noch zäh, haben sie statt der Schlager vermutlich Hardrock gehört. Denken Sie daran: je härter der Rock, je zäher das Fleisch, je spitzer die Gräten.
Zerfällt das Fleisch, war’ s zu viel des Guten, oder Volksmusik.
Ist der Fisch grün, obwohl es eigentlich Forelle blau geben sollte, haben Sie aus versehen einen Frosch erwischt. Küssen Sie ihn vorsichtig, um zu testen, ob Sie vielleicht einen wunderschönen Prinzen gerettet haben. Kommt kein strahlender Jüngling zum Vorschein, der Ihnen sein Reich zu Füßen legt – tja, dann war es doch nur ein Frosch.
Ein solches Mittagessen ist nur noch durch einen besonderen Trick zu retten: Den Frosch in den nächsten Teich werfen, zum Aldi gehen und dort ein Päckchen Tiefkühlkost kaufen. Da weiß man, was man hat.
Einen guten Appetit wünscht Ihnen
Frau Marlene
Hat die Forelle, die bei der immer noch anhaltenden Frühjahrsüberschwemmung aus dem Bachbett hinaus und in ihr immer noch zugefrorenes Blumenbeet hineingeschwommen ist, mehr Schuppen als das Vorherfoto-Modell von der Head-and-Shoulders-Reklame?
Keinen Profiangler in der Familie und selber keine Lust, Hand an das glitschige Viech zu legen? Lieber ein Stündchen im Asitoaster abhängen zwecks vorgetäuschter Sommersonnenbräune?
Ist doch simpel:
Man rühre eine kleine Packung Fertiggips an, werfe den noch möglichst lebendigen Fisch rein, warte, bis die hektischen Fluchtbewegungen in ermattetes Flossenschlagen übergehen. Jetzt kann man gemütlich zum Sonnenstudio fahren. Dort angekommen ist die Forelle ruhig und lässt sich problemlos samt Gipsummantelung unter die Sonnenbank legen. Eine Stunde das volle Programm.
Während dieser Zeit bitte nur seichte Schlagermusik hören, damit das Fleisch zart wird, aber trotzdem bissfest bleibt.
Ist die Garzeit vorbei, den Gipsklumpen nehmen, an die nächstbeste Betonwand werfen. Der Gips fällt ab, Haut und Schuppen des Fisches bleiben in der hart gewordenen Gipsmasse hängen. Mit einem zarten Kuss aufs Fischmaul lässt sich nun spielend leicht prüfen, ob die Forelle gar ist.
Ist das Fleisch noch zäh, haben sie statt der Schlager vermutlich Hardrock gehört. Denken Sie daran: je härter der Rock, je zäher das Fleisch, je spitzer die Gräten.
Zerfällt das Fleisch, war’ s zu viel des Guten, oder Volksmusik.
Ist der Fisch grün, obwohl es eigentlich Forelle blau geben sollte, haben Sie aus versehen einen Frosch erwischt. Küssen Sie ihn vorsichtig, um zu testen, ob Sie vielleicht einen wunderschönen Prinzen gerettet haben. Kommt kein strahlender Jüngling zum Vorschein, der Ihnen sein Reich zu Füßen legt – tja, dann war es doch nur ein Frosch.
Ein solches Mittagessen ist nur noch durch einen besonderen Trick zu retten: Den Frosch in den nächsten Teich werfen, zum Aldi gehen und dort ein Päckchen Tiefkühlkost kaufen. Da weiß man, was man hat.
Einen guten Appetit wünscht Ihnen
Frau Marlene