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Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Klara
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Beitragvon Klara » 27.09.2008, 02:38

email 01:53

rübe hinterher
ein tier, das riecht und läuft und hofft, dass es krachen wird beim reinbeißen, ein kluger dummer esel, der weiß:

auf jeden fall ist das leben gewesen, wenn es gewesen ist.
noch so eine whisky-tatsache: unwiderlegbar –

schlaft schön, ihr esel. ich lege mich auch hin und träume weiter.
Zuletzt geändert von Klara am 16.08.2009, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.

Chaostom

Beitragvon Chaostom » 27.09.2008, 15:02

Hey Klara,
gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist kurz, pointiert auf den Punkt gebracht und ich habe dabei wunderschön schmunzeln können.
Tja, tut mir leid, ich wollte jetzt noch gerne was kritisches dazu sagen, aber mir fällt einfach nichts ein.

mfg chaos-tom

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Mnemosyne
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Beitragvon Mnemosyne » 27.09.2008, 17:13

Die ausgeführten Gedanken gefallen mir. Sie sind von der Art, die man, wenn sie ausgesprochen werden, immer schon gehabt zu haben glaubt - und eben darum neu sind, weil man eben nie darauf gekommen wäre, sie auszusprechen. Besonders den drittletzten Abschnitt finde ich in dieser Hinsicht bemerkenswert.

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 27.09.2008, 23:35

Klingt nach Whiskey - und für solcherlei Eseleien ist man nie zu alt. Wie alt biss'n eigentlich? Die Uhrzeit klingt nach Midnight-Madness. Mein Whiskey ist alle. Es wird Zeit...

Zakkinen

Klara
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Beitragvon Klara » 28.09.2008, 15:10

Grüß euch!
Es ist einigermaßen erleichternd für mich, dass der Text nicht verrissen wird, weil es sich dabei wohl in der Tat um eine Whisky-Folie handelt. Da wird einem dann ja morgens möglicherweise übel, wenn man sieht, was man zuvor unter Einfluss fabriziert und unbedachterweise ins Forum gestellt hat... - aber glücklicherweise war mir gar nicht übel. Dafür hab ich zu wenig getrunken und zu wenig geschrieben.

Schön zu lesen, dass es ankommt wie geschrieben:

Klingt nach Whiskey - und für solcherlei Eseleien ist man nie zu alt. Wie alt biss'n eigentlich? Die Uhrzeit klingt nach Midnight-Madness. Mein Whiskey ist alle. Es wird Zeit...


Zeit wofür? Sag's mir, und ich sag dir, wie alt ich bin.
(Offenbar bist du kein Freund des schottischen Trankes?)

Mnemosyne und Chaostom: danke fürs Lesen und Mitgehen.

Wenn Max mir den Link für die Audiodatei schickt bekomme, stell ich die Lesung in die Hörbar - hörbar unter Whisky-Einfluss ;-) [MAX??]

Klara

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 28.09.2008, 15:23

Och, zu 'nem Whiskey sag ich nicht nein - viel zu selten jedenfalls. Zeit wurde es für Nachschub, für's Bett, für 'nen Entzug von Eseleien.

Cheers! Oder Slainte!
H

Klara
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Beitragvon Klara » 28.09.2008, 15:36

Okay:

Objektiv - also in Zahlen betrachtet - schliddere ich auf die Midlife-Crisis zu, in der ich mich subjektiv schon seit dem Ende der Pubertät befinde (gibt es da überhaupt einen Unterschied??)

Grüß dich!
Klara

Max

Beitragvon Max » 28.09.2008, 22:12

Liebe Klara,

Absatz 5 finde ich den bemerkenswertesten von einigen sehr guten Absätzen. Die Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen, vermutlich weil ich der so genannten Midlife crisis dann noch ein wenig näher bin ... finde der hat einige inspirierende Ideen.

Liebe Grüße
Max

Nicole

Beitragvon Nicole » 30.09.2008, 10:00

Hallo Klara,

komisch, gerade ich, die sonst Deine doch sehr persönliche Art der Text so liebe, kann hier nicht mitgehen. Ich habe zu oft beim Lesen einen Widerspruch im Kopf.
scheiße, ich kann das nicht mehr, verliebt zu sein, bin zu albern dafür, zu alt, ein alter esel

Wieso zu albern? Wird man mit zunehmendem Alter alberner? Oder meinst Du, es ist albern, sich in unserem Alter noch zu benehmen, wie ein Esel, der einer Karotte hinterher tappert? Dann müßtest Du hier, denke ich, anders formulieren.
Ich kann auch über diesen Text nicht wirklich schmunzeln, klingt er doch in meinen Augen bitter, fast ausgekotzt. (Verzeihung!)
Und dann ist für mich irgendwie ein Break drin, erst baden im Selbstmitleid, dann eine Weisheit, die sich mir nicht wirklich erschließt
auf jeden fall ist das leben gewesen, wenn es gewesen ist.
Meinst Du hier "auf jeden Fall ist das (das, was war zwischen aufblasen der Tüte und zerplatzen) Leben gewesen"? Auch hier würde ich mir eine klarere Formulierung wünschen.
Und zum Schluß dann die Gute Nacht Wünsche an die andere Esel und (für mich wieder bitter) der Schluß "und (ich) träume weiter".
Regt sich bei mir wieder der Widerspruch/Frage: wovon? Davon, wie ein Esel hinter der Rübe herzulaufen? Wo doch gerade noch die Erkenntnis da war, das LI das nicht mehr kann, nicht mehr will?!?

Nicole


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