seumenicht
Verfasst: 23.06.2009, 19:34
seumenicht
der postmodernen priapismen erster teil
seumenicht konnte nicht schlafen. als die sonne ewiggleich der welt einen rahmen schenkte saß er, distinguierter promilleträger, auf einem weißen platikstuhl auf seinem balkon, blickte die allee hinab und raffte mit blicken nach menschen, die trübe ihr sein in die anonymen häuser zogen.
die nacht war lang, "welch unzuverlässiger begriff der zeit, welch unzuverlässige einheit überhaupt", dachte er. nurmehr eine nacht durchs bodenlose gewadet, postmodernes gerümpel, leichtsinn, in kaugummi getreten, gerne unbekannte frauen wie kaugummi in den haaren gehabt, sich an jeder ecke neu zerschlagen.
zwei-drittel von ihm schlief schon. doch seumenicht wollte nicht in sein kaltes bett fallen, das nest der monoorgien, der kalten ejakulationen.
"geb deinen namen ab", nicht mehr, nein, nicht mehr seumenicht. bruch.
restbestände großer vorzeiten, nichts animistisches. bevor die fiber sich mit welten vollsog, bevor die götter die fiber versengten, vor blond und blau.nur nacht, schlaf, ichlosigkeit- wo kreislauf ist, ist stagnation. wo leben ist, ist tod. "ich will beides nicht".
sarkasmus oder schießeisen ins eigenoral? seumenicht sank, sank tief, nahm anlauf. der balkon öffnete seine eisengitter. schall und rauch- der allesschritt.
er fiel und hielt sich an sich fest.gesetzlose eigengeisel. die luft war mild, die zigarette ohne einen zug auf der trockenen blumenerde verbrannt. seumenicht hielt- doch vieles war im fallen.
soll die sonne aufsteigen, der welt einen rahmen schenken. pause, ruhe, neues portal.
seumenicht strich über eine landschaft. lila schimmer, etwas bäume, ein see, dessen zunge über einem steinufer seine sprache verlor. er setzte sich neben eine frau.polyestersinn, schlechter atem, erfahrungsgedungene raucherstimme. sie nahm ein letztes stück einer orange, ihrer orange, in den mund,von einem rot, das biss, umrahmt. "geb mir ruhig auch deine orange", meinte sie. seumenicht strich sich übers haar. er habe sein fahrrad vergessen, dort im fahrradkorb läge sie." eine orange für deine lügen, und ich bewahrheite sie dir." "du kannst meine lüge nicht bewahrheiten". leicht, nur leicht nahm sie seinen kopf an der stirn und am kinn und dreht ihn sanft ins genick. er spürte die nerven sich durchtrennen, panoptische, sichlige muster eines niegewesenen gestern. ahnung wurde schmetterlingsflüchtig, aus ihr starb große gewissheit. "dort liege ja ich, du drehst meinen kopf nach hinten." er sah sich und die dirne auf der ganzen wiese, hundertfach. ihr schwarzer langer rock wellte über das grün, das lila schwoll dazu.das ganze feld glich einem müden aschenflor, an dem die seezunge mit ekel leckte. der schmerz hielt, wurde bühne, farbe, lenkung. seumenicht wurde geboren. er wollte seine lüge zurück...
der postmodernen priapismen erster teil
seumenicht konnte nicht schlafen. als die sonne ewiggleich der welt einen rahmen schenkte saß er, distinguierter promilleträger, auf einem weißen platikstuhl auf seinem balkon, blickte die allee hinab und raffte mit blicken nach menschen, die trübe ihr sein in die anonymen häuser zogen.
die nacht war lang, "welch unzuverlässiger begriff der zeit, welch unzuverlässige einheit überhaupt", dachte er. nurmehr eine nacht durchs bodenlose gewadet, postmodernes gerümpel, leichtsinn, in kaugummi getreten, gerne unbekannte frauen wie kaugummi in den haaren gehabt, sich an jeder ecke neu zerschlagen.
zwei-drittel von ihm schlief schon. doch seumenicht wollte nicht in sein kaltes bett fallen, das nest der monoorgien, der kalten ejakulationen.
"geb deinen namen ab", nicht mehr, nein, nicht mehr seumenicht. bruch.
restbestände großer vorzeiten, nichts animistisches. bevor die fiber sich mit welten vollsog, bevor die götter die fiber versengten, vor blond und blau.nur nacht, schlaf, ichlosigkeit- wo kreislauf ist, ist stagnation. wo leben ist, ist tod. "ich will beides nicht".
sarkasmus oder schießeisen ins eigenoral? seumenicht sank, sank tief, nahm anlauf. der balkon öffnete seine eisengitter. schall und rauch- der allesschritt.
er fiel und hielt sich an sich fest.gesetzlose eigengeisel. die luft war mild, die zigarette ohne einen zug auf der trockenen blumenerde verbrannt. seumenicht hielt- doch vieles war im fallen.
soll die sonne aufsteigen, der welt einen rahmen schenken. pause, ruhe, neues portal.
seumenicht strich über eine landschaft. lila schimmer, etwas bäume, ein see, dessen zunge über einem steinufer seine sprache verlor. er setzte sich neben eine frau.polyestersinn, schlechter atem, erfahrungsgedungene raucherstimme. sie nahm ein letztes stück einer orange, ihrer orange, in den mund,von einem rot, das biss, umrahmt. "geb mir ruhig auch deine orange", meinte sie. seumenicht strich sich übers haar. er habe sein fahrrad vergessen, dort im fahrradkorb läge sie." eine orange für deine lügen, und ich bewahrheite sie dir." "du kannst meine lüge nicht bewahrheiten". leicht, nur leicht nahm sie seinen kopf an der stirn und am kinn und dreht ihn sanft ins genick. er spürte die nerven sich durchtrennen, panoptische, sichlige muster eines niegewesenen gestern. ahnung wurde schmetterlingsflüchtig, aus ihr starb große gewissheit. "dort liege ja ich, du drehst meinen kopf nach hinten." er sah sich und die dirne auf der ganzen wiese, hundertfach. ihr schwarzer langer rock wellte über das grün, das lila schwoll dazu.das ganze feld glich einem müden aschenflor, an dem die seezunge mit ekel leckte. der schmerz hielt, wurde bühne, farbe, lenkung. seumenicht wurde geboren. er wollte seine lüge zurück...