Ich sag so zu meiner Nachbarin Ellie,
Ellie, sag ich, es gibt Kinder, die schön
sind, deins ist hässlich.
Mit `nem Küchenmesser wollt die Ellie
mich totstechen.
Ich sag, Ellie, du musst der Wahrheit
scharf ins Auge sehen, und
ich kann nicht lügen.
Ihr Mann Fred, mit dem saufe
ich öfter mal Einen.
Fred suchte die Wahrheit im
Alkohol.
Fred, sag ich, was soll das bringen,
würden wir Menschen Milliarden
Jahre alt werden und ganz
tief in den Weltenraum
reisen, hinter die
Sterne blicken, Milliarden
Lichtjahre entfernt. Ja Fred, glaubst
du denn, da sieht es für uns anders aus
als hier. Unser Problem ist unser Blick;
die absolute Wahrheit oder Gott befinden
sich dahinter, ganz nah vielleicht.
Ja, fass dich nur an deinen Kopp.
Die Wahrheit ist, hm...
Hallo Epiklord, Teil 2 finde ich originell. Ob gut, weiß ich nicht, irgendwie fehlt bei mir der philosophische Hintergrund (ich bin geradezu "philosophieblind"). Aber das Anekdotenhafte vom "Stammtisch" gefällt mir hier.
Teil 1 sehe ich als verzichtbar. Wahrscheinlich weil ich es unnötig finde, wenn Menschen zu allem ihre Meinung absondern. Denn was ist denn "hässlich" oder ein "hässliches Kind" ... da sehe ich keinen Bezug zum Begriff der Wahrheit.
Teil 1 sehe ich als verzichtbar. Wahrscheinlich weil ich es unnötig finde, wenn Menschen zu allem ihre Meinung absondern. Denn was ist denn "hässlich" oder ein "hässliches Kind" ... da sehe ich keinen Bezug zum Begriff der Wahrheit.
geht mir ähnlich wie amanita, teil 2 hat was, aber den ersten halte ich auch für verzichtbar. ob wir etwas als schön oder hässlich bezeichnen, empfinden, hat etwas mit wahrnehmung zu tun, nicht aber mit wahrheit.
Epiklord hat geschrieben:Ich sag so zu meiner Nachbarin Ellie,
Ellie, sag ich, es gibt Kinder, die schön
sind, deins ist hässlich.
Mit `nem Küchenmesser wollt die Ellie
mich totstechen.
Ich sag, Ellie, du musst der Wahrheit
scharf ins Auge sehen, und
ich kann nicht lügen.
Ihr Mann Fred, mit dem saufe
ich öfter mal Einen.
Fred suchte die Wahrheit im
Alkohol.
Fred, sag ich, was soll das bringen,
würden wir Menschen Milliarden
Jahre alt werden und ganz
tief in den Weltenraum
reisen, hinter die
Sterne blicken, Milliarden
Lichtjahre entfernt. Ja Fred, glaubst
du denn, da sieht es für uns anders aus
als hier. Unser Problem ist unser Blick;
die absolute Wahrheit oder Gott befinden
sich dahinter, ganz nah vielleicht.
Ja, fass dich nur an deinen Kopp.
Hm, danke für eure Kritik, Amanita und Birke. Muss ich mir nochmal überlegen, ob ich den 1. Teil umgestalte oder ganz weglasse. Spontan würde ich behaupten, ich kann ein schönes Kind von einem hässlichen unterscheiden. Klar, man sagt Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Man meint also, es ist individuell unterschiedlich. Dies kann aber nur leichte Abweichungen vom Ideal betreffen.
Es gibt Gesellschaften, da gelten dicke Frauen als schön. Schön steht hier aber als positive Eigenschaft und meint nicht die Ästhetik. Ich habe mal ein bisserl gedrechselt zum Spaß, frei nach Augenmaß und Schönheitsempfinden. Später nachgemessen, zeigten sich die Verhältnisse nahe dem des Goldenen Schnitts. Wir Menschen beschönigen aber gerne und belügen uns damit, wie hier die gute Ellie wohl auch.
E.
Es gibt Gesellschaften, da gelten dicke Frauen als schön. Schön steht hier aber als positive Eigenschaft und meint nicht die Ästhetik. Ich habe mal ein bisserl gedrechselt zum Spaß, frei nach Augenmaß und Schönheitsempfinden. Später nachgemessen, zeigten sich die Verhältnisse nahe dem des Goldenen Schnitts. Wir Menschen beschönigen aber gerne und belügen uns damit, wie hier die gute Ellie wohl auch.
E.
"ich kann ein schönes Kind von einem hässlichen unterscheiden"
Das glaube ich nicht! Das ist schlichtweg individuelle Wahrnehmung.
Beispiele: Ich finde Tattoos und aufgespritzte Lippen sehr hässlich (bei Tatoos mag ich den Farbklang von diesem Bläulichen und den – zumindest eher hellen – Hauttönen einfach nicht). Aber wer nähme das ganze Gedöns auf sich, wenn er es, nicht schön (oder cool oder geil oder sonstwas) fände?
Das glaube ich nicht! Das ist schlichtweg individuelle Wahrnehmung.
Beispiele: Ich finde Tattoos und aufgespritzte Lippen sehr hässlich (bei Tatoos mag ich den Farbklang von diesem Bläulichen und den – zumindest eher hellen – Hauttönen einfach nicht). Aber wer nähme das ganze Gedöns auf sich, wenn er es, nicht schön (oder cool oder geil oder sonstwas) fände?
Epiklord hat geschrieben: Spontan würde ich behaupten, ich kann ein schönes Kind von einem hässlichen unterscheiden.
du kannst unterscheiden, ob DU ein kind schön oder hässlich findest. ja, das mag sein. ;)
Aufgespritzte Lippen machen ein ansonsten durchschnittliches Gesicht nicht hässlich. Wenn mir eineiige Zwillinge begegnen würden, entschied ich mich aber für die ohne Monsterlippen. Menschen, die abschreckend wirken wollen, sich als irokesische Krieger gestalten, können durchaus als schöne Krieger durchgehen. Hässlich wirkt ein Gesicht, wenn es extrem unausgewogen ist. Aufgespritzte Lippen allein machen ein Gesicht nicht hässlich, es sei denn, sie sind verunglückt, absolut unsymmetrisch. Und wie findet ihr den Quasimodo?
Hässlich!
E.
Hässlich!
E.
1) Die aufgespritzten Lippen waren nur ein Beispiel dafür, dass es eben oft eine "Geschmacksfrage" ist (auch: kulturell, biografisch etc. bedingt).
2) Genau, Quasimodo: Zwischen "hässlichem" Erscheinungsbild und Entstellungen befindet sich ein verdammt schmaler Grat. Schon deshalb würde ich niemals jemandem sagen, sein Kind (oder wer auch immer, er selbst ...) sei hässlich.
Ich finde es auch meistens völlig egal, denn es geht ja kaum mal um PartnerInnen-Wahl oder Casting.
2) Genau, Quasimodo: Zwischen "hässlichem" Erscheinungsbild und Entstellungen befindet sich ein verdammt schmaler Grat. Schon deshalb würde ich niemals jemandem sagen, sein Kind (oder wer auch immer, er selbst ...) sei hässlich.
Ich finde es auch meistens völlig egal, denn es geht ja kaum mal um PartnerInnen-Wahl oder Casting.
Nachdem ihr euch dazu nun geäußert habt, steht für mich fest, der 1. Teil muss unbedingt stehen bleiben.
P. S.: Selbstverständlich würde ich auch niemals jemandem sagen, sein Kind sei hässlich. Gehört sich nicht, und ich möchte nicht verletzen.
E.
P. S.: Selbstverständlich würde ich auch niemals jemandem sagen, sein Kind sei hässlich. Gehört sich nicht, und ich möchte nicht verletzen.
E.
Epiklord hat geschrieben:
P. S.: Selbstverständlich würde ich auch niemals jemandem sagen, sein Kind sei hässlich. Gehört sich nicht, und ich möchte nicht verletzen.
E.
ja, das denke ich mir schon ;) es geht nur um den text hier.
aber dann muss ich doch auch nochmal dazu… ist es nicht auch so, dass es völlig uninteressant und irrelevant ist, ob ein [hier: „ellies“] kind „schön“ oder „hässlich“ ist? das ist – ich wiederhole mich gerne – keine „wahrheit“, sondern eine „wahrnehmung“, die völlig unerheblich ist, zudem absolut subjektiv. wem bringt das kundtun dieser wahrnehmung etwas? ich finde die strophe nicht nur entbehrlich, sondern auch störend im hinblick auf das folgende, denn es hat damit aus meiner sicht nicht viel zu tun. aber - wie gesagt, das ist meine sicht. :)
Aber ja hat es mit Wahrheit zu tun. Wenn ein Kind schön ist, darf ich es sagen, wenn es hässlich ist, nicht? Ja, die Wahrheit ist schwer zu ertragen. Ob ein Kind als hässlich wahrgenommen wird ist nicht individuell verschieden. Es ist beeinflusst von der Gesellschaft in der wir aufwachsen. Meine Mitmenschen dienen mir immer als Referenz bei der Bewertung von hässlich. Als Kasper Hauser würde ich eine naturgegebene Bewertung abgeben. Die kann von meiner kulturgegebenen abweichen. Aber niemals wird man ein schönes Kind als hässlich empfinden oder umgekehrt.
E.
E.
Der epische Lord und ich sind in der selben deutschen, europäischen Gesellschaft aufgewachsen, und dennoch empfinde ich vieles potthässlich, was der Lord schön findet, und umgekehrt. Eure Lordschaft schreibt einen widersprüchlichen Unfug. Selbst wenn alle Individuen lediglich innerhalb eines Kulturkreises, also nicht des Weltalls, denselben Geschmack hätten, so hieße das doch, dass die Geschmäcker außerhalb dieses Kreises anders sein können. Der Lord mit seiner These rudert jetzt zurück von Weltall zu Lokalkultur. Und da ist die These nun halt auch falsch.
Es gibt nur ganz wenige, ziemlich universale Schönheitsideale, wie etwa der Goldene Schnitt. Aber das ist nur eine primitive Form, ohne jegliche Komplexität. Gesichter etc. enthalten weitaus mehr Merkmale als nur diese üblichen, beliebig setzbaren Punkte zum Goldenen Schnitt. Und was der Lord bezüglich Schönheit anerzogen bekommen hat, kann er ja auch wieder verlernen. Da kann man mal vertraut werden mit etwas vermeintlich hässlichen, und irgendwann merkt man, das ist ja gar nicht hässlich! Oder umgekehrt, mit schönen Sachen, die einem irgendwann hässlich vorkommen.
Es gibt nur ganz wenige, ziemlich universale Schönheitsideale, wie etwa der Goldene Schnitt. Aber das ist nur eine primitive Form, ohne jegliche Komplexität. Gesichter etc. enthalten weitaus mehr Merkmale als nur diese üblichen, beliebig setzbaren Punkte zum Goldenen Schnitt. Und was der Lord bezüglich Schönheit anerzogen bekommen hat, kann er ja auch wieder verlernen. Da kann man mal vertraut werden mit etwas vermeintlich hässlichen, und irgendwann merkt man, das ist ja gar nicht hässlich! Oder umgekehrt, mit schönen Sachen, die einem irgendwann hässlich vorkommen.
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