Zangenbiss

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wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 04.11.2011, 15:32

nachtfetzen

gewickelt in kalte tücher

draußen ringen
bäume
mit dem wind

drähte glühen kurz
im wolkenrausch
und verglimmen




plastikengel schweben
nordwärts

mit geschlossenen augen
lider
so schwer

Gerda

Beitragvon Gerda » 13.02.2012, 18:09

Vielschichtige Traumbilder eines Albtraumes, so lese ich den Text.

das "sprach" würde ich einsparen. (Redundanz)
sprach, .. wispernd auf ihn einsprach ohne



Auch im Traum geschieht das allermeister ja hintereinander. Beim folgenden kann ich die Geschehnisse zeitlich nicht zuordnen, genauso wie es mir nur nach mehrmaligen Lesen immer noch nicht eindeutig gelingt, die Person des Icherzählers und des Simon zu unterscheiden.

Simon verließ hatte wortlos die Party in der alten Ruine verlassen.


Ziemlich unheimlich und gut beschrieben.

Liebe Grüße
Gerda

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noel
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Beitragvon noel » 13.02.2012, 18:27

ich finde "Simon verließ wortlos die Party in der alten Ruine verlassen. " viel bewegender
als "Simon hatte wortlos die Party in der alten Ruine verlassen. "
schon alleine durch die zeitform!
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Gerda

Beitragvon Gerda » 13.02.2012, 18:36

noel hat geschrieben:ich finde "Simon verließ wortlos die Party in der alten Ruine verlassen. " viel bewegender
als "Simon hatte wortlos die Party in der alten Ruine verlassen. "
schon alleine durch die zeitform!

Noel, wahrscheinlich kannst du dann auch im weiteren hellsehen, wer jeweils gemeint ist.
LGG

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Eule
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Beitragvon Eule » 14.02.2012, 09:22

Für mich passt der Text gut in den Kinderbuchbereich des Fantasy-Genres. Kinder, die in einer alten Ruine wohnen, das klingt ein bisschen wie Harry Potter ohne Schlösser. Das Perfekt scheint mir an der diskutierten Stelle passender, es eröffnete für die Fortsetzung durch eine zusätzliche Zeitebene mehr Handlungsmöglichkeiten. Sollte der Text Fragment bleiben, schadete dies dem Spannungsbogen eher. Dafür müßten die einzelnen Textelemente etwas genauer und kontrastreicher ausgearbeitet werden.
Ein Klang zum Sprachspiel.

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 14.02.2012, 13:26

Hallo,

also eigentlich sollte der Text kein Fragment bleiben.

Seltsamerweise Gerda, hast du sehr feinsinnig empfunden, was ich selbst beim Schreiben hatte, ich konnte zwischen Simon und dem lit.Ich kaum trennen, ich vertat mich sogar mehrfach, verwechselte plötzlich ich und er und Simon, passiert mir sonst eigentlich nie.

Das mit der Zeitebene werde ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Vielen Dank fürs Lesen,

bis bald
Fux

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 21.03.2012, 17:04

Park im gleißenden Licht
Märzsonne taucht Bäume und Büsche in eine Unendlichkeit stechenden Lichts
Unerbittliches Rabenlicht

Ich denke: Auflösung
Meine Kontur schwimmt ins Gras wie eine Kaulquappe
Ich verliere den Halt, schwebe hautlos über dem Weg

Vielleicht schlüpft irgendwo ein unfertiger Engel
Kläglich das alte Gesicht

Später im letzten Haus in der Reihe
Äste klopfen ans Fenster
Eine Katze schreit

Sonst nichts.


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