Stoffe

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Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 22.06.2012, 22:04

Schockweise
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Worte, die ich nicht kannte, beunruhigten mich und ich hatte Mühe, mein Nichtverstehen zu ertragen. Als ich neun Jahre alt war, holte ich bei der wöchentlichen Bücherverleihaktion mutig und gleichzeitig voller Furcht ein Buch für Dreizehnjährige. Dieses in keinerlei Hinsicht bemerkenswerte Werk hielt mich mit dem Ausdruck « schockweise » Strümpfe Wochen und Monate lang in Atem. Ich musste das Buch sogar nahezu ungelesen zurückgeben. Eine entsetzliche Niederlage. Irgendwann löste sich das Rätsel, die Protagonistin, ein Mädchen bekam dutzendweise (hoch zwei) Strümpfe zugeschickt und nicht etwa eine mir unbekannte Form weißer Kniestrümpfe.

Den Stoff beziehen wir immer aus allem, jedenfalls nicht nur aus unausgereiften Gespinsten.
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 19.07.2012, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 07.07.2012, 06:20

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ecb

Beitragvon ecb » 07.07.2012, 07:06

Nun habe ich deine Beiträge von Anfang an gelesen, liebe Renée, und viel Freude daran gehabt. Ich finde, es ist eine schöne Art, sozusagen an einem Motiv entlang zu erzählen, vorallem weil in diesem Fall das Motiv eine sehr konkrete, aber auch eine übertragene Bedeutung besitzt, die sich in deinem Erzählen sehr schön miteinander verweben (Stoff!) und sich ergänzen und gegenseitig bereichern. Auch finde ich mich in so einigen deiner Schilderungen und Reflektionen rein historisch wieder.
Ich freue mich darauf, dir weiterhin an diesem Ort folgen zu dürfen.
Lieben Gruß von Eva Bild

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 14.07.2012, 21:58

Liebe Eva, großen Dank ...

dies hier sind keine Reinschriften, sondern soll eine « Stoffsammlung » im doppelten Sinn darstellen. Ich möchte dann auch alle kritischen Anmerkungen weiter verwenden. Deshalb sind mir Hinweise auf Unklarheiten sehr wichtig ...

Liebe Gerda, häufig merze ich Wiederholungen aus. Diese scheint mir (vorläufig) wirklich gewollt. Nochmals Danke!

lg Renée

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 17.07.2012, 15:33

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pjesma

Beitragvon pjesma » 17.07.2012, 17:46

hallo renee :-)

ich hab die geschichte jetzt drei mal gelesen, und geb dir einfach in stichwörten meine gedanken (ob sie jetzt falsch sind oder richtig, denk ich erstmal drüber nicht nach---hoffe aber dass sie als erste lese eindrücke dir hilfreich sind :-).

nadel perspektive hat mich nicht gestört, bzw, sobald ich es verstanden hab dass es tatsächlich aus nadel perspektive geschrieben ist ;-)...evt. ein bisschen schräg: unwohlsein des nadels, erfahrungsschatz---aber nicht allzustörnd wenn man sich darauf einlässt. was mich mehr verwirrt hatte ist inhalt-unklarheit...mir schwebte inhalt dreierlei: 1)entweder hat eine es aus versehen verschluckt, oder2): mir fielen auch die chinesische konkubinen ein, welche sich oft das leben nahmen in dem sie ihre ohrringe verschluckten (vielleicht doch ein selbstmordversuch?) und dann auch, wegen diesem bemerkung von feinen stoffen in verbindung mit letztem satz (feine stoffe werden nicht gebraucht, feine nadeln---auch keine näherinen mehr?) oder 3)andeutung dass eine näherin keine näherin mehr ist, und das gelernte vergessen hat...bzw. wurde ihr "entfernt"...wobei das dritte variation vielleicht meinerseits etwas überzogen ist...wofür( wogegen auch der söckel später spricht, bzw. es wird ausgestellt als operation gegenstand)
dunkelrotes pölsterchen verwirrt mich(magen? blut?) und erwehnung dass da noch mehrere metallgegenstände sind(mehr nadeln?)im (magen?)
klär mich bisschen auf dass ich nicht zu viel blödsinn erzähle und rate ;-))), aber mir scheint es wie ein besonder grausames selbstmordversuch. ? (wo ich übrigens wirklich nicht ohne reiz finde die art wie die nadel des schuldes gewaschen wurde, die wurde einfach "ausgenutzt", ist nicht "böse")
lg, pjesma

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.07.2012, 18:54

Nach meiner Lesart, erzählst du hier vom Verschlucken der Nadel, Renée.
Und diese Nadel wurde gastroskopisch wieder entfernt. Ziemlich "schräge" Story, aber warum nicht? ;-)

Liebe Grüße
Gabi

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birke
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Beitragvon birke » 17.07.2012, 19:05

Toll, dieser Text aus der Perspektive der doch so *unschuldigen* Nadel!!
Was die alles erlebt!
Ich finds herrlich, ungewöhnlich, skurril.

Und nein, ich lese nicht, dass die Nadel verschluckt wurde ... sie befindet sich doch in einer Ader?

Das lebende Objekt, in dessen Ader die Nadel eingedrungen war,


Lese nach wie vorn gern hier mit, liebe Renée!

Liebe Grüße
Diana
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.07.2012, 19:13

Also beim Nähen sozusagen durch die Haut in die Ader eingedrungen. Ja, geht auch. Also, wenn ich so überlege, wie oft ich beim Nähen (habe viel Patchwork früher gemacht) aus Versehen eine Nadel im Arm hatte oder sogar der Fuß der Nähmaschine mal eben durch meinen Zeigefinger durchnähte ... *g*
Und wenn es eine sehr kleine Nadel ist, und dies ist ja hier der Fall, ist das durchaus möglich.
Ja, sehr skurrile Story! ,-)

scarlett

Beitragvon scarlett » 18.07.2012, 08:58

ich finde deine stoff-geschichten einfach faszinierend, liebe renée und auch sehr inspirierend ... sie wecken erinnerungen, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie überhaupt noch habe ...

du bist eine großartige schreiberin, meine liebe.

ich werde dir weiterhin gerne folgen ...

monika

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 18.07.2012, 14:22

Liebe Pjesma,

das war richtig nett von Dir, mir diesen ausführlichen Kommentar zukommen zu lassen. Ich hatte ja drum gebeten, einfach, weil ich das Gefühl habe, dass meine Texte wenig kommentiert werden. Und da ich die Geschichte wirklich zur Perspektivendebatte passend fand, schien mir eine solche Auseinandersetzung hilfreich und sinnvoll.

pjesma hat geschrieben:ich hab die geschichte jetzt drei mal gelesen, und geb dir einfach in stichwörten meine gedanken (ob sie jetzt falsch sind oder richtig, denk ich erstmal drüber nicht nach---hoffe aber dass sie als erste lese eindrücke dir hilfreich sind :-).


Ja, das hast du prima hingekriegt. Ich brauchte allerdings auch etwas Zeit, bevor ich deinen Asssoziationen folgen konnte.

pjesma hat geschrieben:nadel perspektive hat mich nicht gestört, bzw, sobald ich es verstanden hab dass es tatsächlich aus nadel perspektive geschrieben ist ;-)...evt. ein bisschen schräg: unwohlsein des nadels, erfahrungsschatz---aber nicht allzustörnd wenn man sich darauf einlässt.



Wie du sagst, dieser Text verlangt ganz klar eine Lesebereitschaft beim Leser.
pjesma hat geschrieben:was mich mehr verwirrt hatte ist inhalt-unklarheit...mir schwebte inhalt dreierlei: 1)entweder hat eine es aus versehen verschluckt, oder


pjesma hat geschrieben:
2): mir fielen auch die chinesische konkubinen ein, welche sich oft das leben nahmen in dem sie ihre ohrringe verschluckten (vielleicht doch ein selbstmordversuch?) und dann auch, wegen diesem bemerkung von feinen stoffen in verbindung mit letztem satz (feine stoffe werden nicht gebraucht, feine nadeln---auch keine näherinen mehr?) oder


pjesma hat geschrieben:
3)andeutung dass eine näherin keine näherin mehr ist, und das gelernte vergessen hat...bzw. wurde ihr "entfernt"...wobei das dritte variation vielleicht meinerseits etwas überzogen ist...wofür( wogegen auch der söckel später spricht, bzw. es wird ausgestellt als operation gegenstand)


Nun zu allen drei Punkten:
Wenn man diese Nadel sieht, und dann sogar versteht, ist die Idee von Selbstmord nicht wirklich im Text enthalten. Wohl aber eine Todesnähe. Daebei denke ich einen freien Leser zu interessieren, der sjcb ohne Interpretationen an den engen Ablauf der Geschicthte hält. Eine Nadel befindet sich in einer Blutbahn. Sie wird herausgeholt. Ein Magnet zieht sie an, dann heraus.

pjesma hat geschrieben:dunkelrotes pölsterchen verwirrt mich(magen? blut?) und erwehnung dass da noch mehrere metallgegenstände sind(mehr nadeln?)im (magen?)


das dunkelrote Pölsterchen fand ich sehr deutlich ... es hilft mir sehr, zu erfahren, dass dieses Bild im Zusammenhang so schwer zu entschlüsseln ist.

pjesma hat geschrieben:klär mich bisschen auf dass ich nicht zu viel blödsinn erzähle und rate ;-))), aber mir scheint es wie ein besonder grausames selbstmordversuch. ? (wo ich übrigens wirklich nicht ohne reiz finde die art wie die nadel des schuldes gewaschen wurde, die wurde einfach "ausgenutzt", ist nicht "böse")
lg, pjesma



Kannst du mir verraten, was du meinst?

Von Schuld (rein??) gewaschen? Und ausgenutzt? Welche Passage meinst du?

Der Schluß besteht in der Entdeckung eines neuen Raums, dem der Menschen. Eine kleine Anspielung am Ende: meine Mutter, die mit 30 starb, war Näherin. Das braucht niemand zu verstehen. Ein private joke.

Ich hoffe, dass du etwas Interessantes an der Antwort findest!

Sehr liebe Grüße
Renée

pjesma

Beitragvon pjesma » 19.07.2012, 19:41

hallo renee,
schuldanmerkung bezieht sich mehr auf von mir gedachte selbstmord variante...bzw.vielleicht auch so...: da ist diese böse nadel welche weh tut, will das aber gar nicht "von sich aus"...ist manipuliert das unheil zu verrichten (durch den mensch, durch den blutbahn, durch medizinische geräten) ohne absicht ;-)

ich hatte schwierigkeiten die geschichte so zu verstehen wie sie offensichtlich gedacht war, aus einfachem grund dass es mir nicht bekannt war, bzw. ist mir unvorstellbar gewesen dass eine nadel im blutbahn wandern kann( kann es?)...ein partikelchen von etwas, ja, aber nadel, dachte ich, ist zu sperrig, habe ich nie gehört von so einem fall
lg, pjesma

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 20.07.2012, 11:04

Liebe Pjesma,

wie machst du das eigentlich, wenn du Harry Potter liest, oder auch Kafka: kannst du dann der Handlung auch nicht folgen, da es dir

(mir) nicht bekannt war, bzw. ist mir unvorstellbar gewesen dass eine nadel im blutbahn wandern kann( kann es?). -

im Falle von Harry Potter müsste dir sehr viel unbekannt sein, ebenso bei Kafkas Verwandlung, als Samsa, der Versicherungsvertreter als Käfer aufwacht.

Meine Frage wäre dann, was dir das « Mitgehen » so schwer macht. Dieser Punkt ist nämlich entscheidend für uns alle und ich vermute, dass Flora so etwas meinte, als sie von der Glaubwürdigkeit eines Textes sprach.


lG
Renée

pjesma hat geschrieben:hallo renee,
schuldanmerkung bezieht sich mehr auf von mir gedachte selbstmord variante...bzw.vielleicht auch so...: da ist diese böse nadel welche weh tut, will das aber gar nicht "von sich aus"...ist manipuliert das unheil zu verrichten (durch den mensch, durch den blutbahn, durch medizinische geräten) ohne absicht ;-)

ich hatte schwierigkeiten die geschichte so zu verstehen wie sie offensichtlich gedacht war, aus einfachem grund dass es mir nicht bekannt war, bzw. ist mir unvorstellbar gewesen dass eine nadel im blutbahn wandern kann( kann es?)...ein partikelchen von etwas, ja, aber nadel, dachte ich, ist zu sperrig, habe ich nie gehört von so einem fall
lg, pjesma

pjesma

Beitragvon pjesma » 20.07.2012, 11:18

hallo renee, da stellt sich (im nadelfall) tatsächlich für mich meine mangelnde erfahrung quer und erschwert mir die verständniss...ist sowas möglich oder nicht, ich meine in wirklichkeit, jetzt nicht als parabel? dass eine nadel durch das blutbahn fließt und nicht stecken bleibt?
in kafka fall ist es zu unglaublich, da stellt man sich sofort drauf ein, dass da ein fantasieentsprungenes gescheheniss aufgearbeitet wird...es schwebt nicht so an der grenze zu vielleicht(?) möglichem. (harry potter las ich nicht...ich hab meine schwierigkeiten bzw. abneigungen zu dem phantasiegenre)
lg, pjesma

pjesma

Beitragvon pjesma » 20.07.2012, 11:21

bzw. ich entsage deinem text auf keinen fall die glaubwürdigkeit, nur lässt er mich fragend zurück :-)


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