Danach

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Nada

Beitragvon Nada » 30.08.2012, 14:25

Danach

konnte ich mit Schnecken um die Wette fliegen
Weihnachtsschmuck an Wolken hängen
leiser als eine Tarantel schreien
Sonnenstrahlen verknoten
auf den Mond fallen
in Lava tauchen

lachen

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 30.08.2012, 15:30

Hallo Nada!

Wenn ich Deinen ersten Satz ansehe, müsstest Du eigentlich in jeder weiteren Zeile die Logik noch ein wenig mehr aufheben. Ich finde leider, das Fröhlich-Verrückte lässt in Deiner Version immer weiter nach (was vielleicht auch durch die immer kürzer werdenden Sätze bedingt ist).

Nada

Beitragvon Nada » 31.08.2012, 00:37

Hallo Amanita,

der Zwergitext lässt alle Interpretationen zu. Dass du in den Sätzen etwas Fröhlich-Verrücktes siehst und lieber mehr davon hättest, lässt mich einen positiv denkenden Menschen in dir vermuten. :daumen:
Ich kann den Zeilen jedoch nicht mehr davon geben, denn dann könnte niemand mehr die eigentliche Absicht erkennen. :rolleyes:

Gerda

Beitragvon Gerda » 31.08.2012, 07:00

Liebe Nada,

ich versuche mich mal an einer Interpretation.
Lyrich hat ein einschneidendes Erlebnis gehabt. Nach diesem Ereignis ist nichts mehr so wie es vorher war.
Die Welt steht Kopf. Lyrich hat seine "Unschuld" verloren.
Ich meine durchaus herauszulesen, dass es sich keinsesfalls um ein positves Erlebnis handelt.
Die Metaphern sind ja allesamt Wünsche, die eben nicht in Erfüllung gehen können, ich bin geneigt zu sagen, dass es sich um eine Allegorie handelt, die eine Ausweglosigkeit ausdrückt.
Das Lyrich kann sich dem Leben, mit der negativen Erinnerung nicht entziehen.
Mir gefällt der Text mit den ungewöhnlichen Bildern sehr gut!
Allein schon die Schnecken, die fliegen ... usw. ... :daumen: :smile:

Liebe Grüße
Gerda

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 31.08.2012, 07:38

Hallo Nada!

Dann habe ich Deinen Text wohl nicht verstanden ...

Nada

Beitragvon Nada » 02.09.2012, 22:20

@ Amanita

Du hast ihn doch verstanden :daumen: .
Ich gebe zu, dass die erste Zeile irreführend ist. Sie ist halt fröhlich-verrückt und die nächste wirkt evtl. feierlich. Ab dem Tarantelschrei könnte man vermuten, dass der Text vielleicht doch in eine andere Richtung tendiert. Und das(!) hast du ja vollkommen richtig erkannt, dass das Fröhlich-Verrückte stetig nachlässt.
Ich finde es nicht schlimm, wenn du meine Texte anders verstehst als von mir gedacht - schlimm ist es für mich, wenn du von meinem Geschriebenen enttäuscht bist.

@ Gerda

Ja, du bist mit deiner Interpretation schon nah dran :-) . Ein Ereignis bewirkt eine Wende. Es werden in jeder Zeile Unmöglichkeiten genannt und (mit Abstand) an der Spitze steht das Lachen. Das einfachste für einen Menschen wurde danach zu einer Unmöglichkeit.

Lieben Dank, Gerda, für die Interpretation. Freut mich, dass dir der "Kleine" so gut gefallen hat :banana_1:

Liebe Grüße an euch,
Nada

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 05.09.2012, 09:29

Hallo Nada,

mich hat die Fröhlichkeit der Bilder auch erst irritiert, die Lebendigkeit und Sprachlust des LIch, weil ich darin ein Lachen höre, was aber dann völlig konträr zum Inhalt steht. Vielleicht zeigt das aber eben auch, dass es den Menschen nicht von Grund auf, sein Wesen ändert, dass Ereignisse nur eine zeitlang so absolut wirken. Dann wendet sich das Blatt wieder und auch das Lachen findet wieder seinen Raum.

Auf jeden Fall inspirierend zu einem Contra-Text für mich, auch deine Aussage "das einfachste für einen Menschen". Danke. :)

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)


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