fundsachen

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Quoth
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Beitragvon Quoth » 09.04.2017, 17:30

um die stirn ein blutiger reif,
der osterengel im krieg.
american way of life,
okinawa und grieg.

ein walky-talky gib mir
mit vaterunser-frequenz,
blutendes menschentier,
quellender maryland-lenz.

auf dem bekümmerten berg
stars-and stripes gehisst:
ho ein gewaltiger zwerg,
himmelzerreißender zwist.
(1965)
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

Quoth
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Beitragvon Quoth » 20.04.2019, 10:38

Hallo Klara,
Dein Jugendwerk habe ich mehrfach gelesen, bin von der Entschlossenheit der jungen Autorin zu starker Emotion gerührt, auch wenn ich deren Ursache oft nur erahnen kann. Suche nach "roten Fäden" ist spürbar, nachLeitlinien im Gefühlschaos, insofern eine gute Widergabe jugendlicher Orientierungslosigkeit, die beendet werden will.
Gruß Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

Kurt
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Beitragvon Kurt » 21.04.2019, 22:19

Oft wird gesagt, man sei im Alter gelassener geworden. Ja, dann frag mal nach dem Grund. Es ist doch nicht von Grund auf so. Es kann daran liegen, dass du eine Rente beziehst und nicht mehr beruflich eingespannt bist. Du meinst aber, es läge an deinem Alter. Jüngeren Menschen in einem Projekt in Finnland etwa, den man ein festes Grundeinkommen anstelle von Arbeitslosengeld gibt, sind dadurch ebenfalls gelassener geworden.
Du sprichst von deiner Jugend, und dass du dich im jetzigen Alter anders verhalten würdest. Ist es nicht immer so, nachdem wir Erfahrungen gemacht haben, dass wir daraus Schlüsse ziehen, uns zukünftig anders zu verhalten. Das können auch Erfahrungen sein, die wir im späteren Alter machen. Also es hat nicht direkt mit unserer Jugend zu tun; es kommt uns nur so vor.
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 22.04.2019, 04:41

Ich glaube, beim Thema "Gelassenheit im Alter" muss man differenzieren. Nicht alles, sondern nur manches sieht man gelassener. Manch anderes hingegen mag einem sogar nun näher gehen als zuvor. Im Lauf des Lebens sammeln sich neue Empfindsamkeiten und Erkenntnisse an; manche sind beruhigend, manche eher nicht.


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