Photo-Sammlung

In dieser Rubrik finden Bilder, Fotografien, (Kurz-)Filme, Collagen, Cartoons und auch Abbildungen von Installationen oder Bildhauerei ihren Platz
Trixie

Beitragvon Trixie » 01.03.2011, 21:11

In diesem Faden sollen ausschließlich Photographien, geschossen von Mitgliedern des Blauen Salons, zu sehen sein.

Es gibt so viele talentierte Menschen mit Kamera hier und so viele Alltagsschnappschüsse, skurrile Motive, faszinierende Blickwinkel: Kunstwerke, die geteilt werden wollen.

Womöglich inspiriert den einen oder anderen ein interessantes Photo zu einem neuen literarischen Werk? Oder es bringt einen zum Lachen, Nicken oder Kopfschütteln, wer weiß!
Lasst es die Photographen wissen - Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.

Hier eins meiner aktuellen Lieblinge, erst gestern frisch im Heidelberger Zoo geschossen: Ein kleine Elefantenparade
Bild

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Beitragvon Pjotr » 09.01.2015, 17:01

Was möchtest Du mit der großen Blende erreichen? Mehr Tiefenunschärfe (Portrait der Rosen im Vordergrund)? Oder mehr Kontrast? Oder beides?

Ja, also, bei diesen Gartenbildern finde ich auch: die brauchen viiiel mehr Kontrast, und in dem Fall ist es egal, wenn ein bisschen Grünzeug im Schwarz versinkt. Das ist ein anderes Thema als "Eiskristalle".

Ich würde da mit der Gradationskurve ran, und die ist kein künstlicher Effekt, sondern eine natürliche Korrektur der Kameratechnik. Es gibt ja keine objektiv neutrale Sicht. Selbst Schwarzweiß ist eine natürliche Sicht, denn es gibt ja Farbblindheit. Farbverdrehungen, geometrische Verzerrungen, Unschärfen, können auch natürliche Sichten sein. Und wenn man die Möglichkeiten von Drogen berücksichtigt, ist sogar jedweder Effekt eine natürliche Sicht.


Original:

Bild



Bearbeitet:
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wuNeraRGB-MittenRunter.jpg
Zuletzt geändert von Pjotr am 09.01.2015, 18:04, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Pjotr » 09.01.2015, 17:56

Und ...
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wuNeraRGB-MittenRunter-FokusAufMitte.jpg
wuNeraMatterMachenFilter.jpg
wuNeraRGB-MittenRunter-BlauLichterHoch.jpg

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Beitragvon Ylvi » 09.01.2015, 18:21

Gartenbilder finde ich auch immer schwierig. Kommt aber für mich auch darauf an, ob du die einzelne Pflanzen und ihre Eigenheit, ihre Wirkung herausstellen willst, oder das Gesamtbild einfangen möchtest?

Deine Bearbeitungen funktionieren für mich alle nicht, Pjotr, wenn es den Garteneindruck einfangen will, eine Natürlichkeit. Interessant ist der MatterMachenFilter, weil er so weit verändert, dass es nicht mehr so wirkt, als hätte man das Bild "heimlich" aufhübschen wollen, sondern es zu etwas Eigenem wird. (Schöne Überlegungen auch zum Mikro- und Makrokosmos. :))
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Beitragvon Pjotr » 09.01.2015, 19:24

Das Ziel war, die Wuschigkeit hinauszublasen. Bin mir allerdings nicht ganz sicher, was Nera unter Wuschigkeit versteht. Ich denke da an was helles, strohiges. Im Gegensatz zu saftig, kontrastreich (was ich hier versucht habe).

(Ein Problem könnte auch sein, dass unsere Monitore völlig unterschiedlich darstellen.)

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Beitragvon Ylvi » 09.01.2015, 21:00

Hier ein Versuch mein Verständnis von Wuschigkeit (ich bin gespannt, was Nera damit meinte .-)) nachträglich ein wenig wegzupinseln. (Und ja, unterschiedliche Monitore können leider viel ausmachen.)
wu (3).jpg
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Beitragvon Pjotr » 09.01.2015, 21:10

In meinen Augen steigert das die Wuschigkeit: Ich sehe eine Welt voller Watte; sehr, sehr zart. Ich denke an Apotheke, an weiße Packungen, mit hellen, kontrastarmen, pfirsichhautweichen Bildern drauf. In mir ist zu wenig Frau, glaube ich. Wahrscheinlich gehen dann meine Bearbeitungen in Richtung Rasierwasser ... haha.

(Ich hasse Rasierwasser.)

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Beitragvon Ylvi » 09.01.2015, 22:03

Ah, bei mir erscheint es nur ein bisschen wattig, verschwommen und zart (mit dunklen/schwarzen Bereichen) an den Rändern, die Mitte leuchtet bunt. Wuschig hieß für mich (bei diesem Foto), dass das Auge keinen Ruhepunkt, oder -bereich findet und sich alles auf einer Ebene um Beachtung drängelt.

Mir ist eingefallen, dass ich vor einiger Zeit z.B. versucht habe die Stimmung und Wirkung meiner Gaura einzufangen, was ich echt schwierig fand. Auch im Netz habe ich nur (für mich) enttäuschende Fotos gefunden. Hier die beiden Versuche:
Gaura1.jpg

gaura2.jpg
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Beitragvon Pjotr » 09.01.2015, 23:48

Ich glaube, Flora, Dein Monitor ist um einiges dunkler als meiner.

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Beitragvon Nifl » 10.01.2015, 09:04


Danke, Nifl, für deine klasse Beschreibung! "Bewegter" finde ich spannend, siehst du die Bewegung von einem "Organismus" ausgehend, oder von vielen einzelnen?

Ich sehe viele Maden oder Würmer wuseln. Aber auch wenn ich das versuche auszublenden, fehlt dem Bild Tiefe (jetzt rein kompositorisch und nicht nur qualitativ was Kontrast und Histogramm usw. angeht). Gestaunt habe ich über deine Spiegelverwandlung, plötzlich sind die Krabbelviecher weg, das Bild bekommt Tiefe und @Käptn ja, eine kristalline Chaosordnung, der Blick findet Halt.

@nera, ich habe auch nicht genau verstanden, was du möchtest. Arbeitest du mit fester Brennweite? Ansonsten hat nämlich eben diese einen einen wesentlich größeren Schärfentiefeneffekt als die Blende.

Aber ich finde Gartenaufnahmen auch unglaublich schwer und könnte Tipps gut gebrauchen. Bisher gefallen mir von mir nur Bilder mit langer Brennweite einzelne Pflanzen isoliert, aber so eine Rabatte würde ich auch gerne mal ... ich glaube Floras Bearbeitung ginge in die Richtung, die mir gefiele, aber wie ohne Bearbeitung. Käptns Bilder gehen für mich eher in die künstlerische Richtung -benutzen die Pflanzen für was Übergeordnetes- als in die "naturalistische".
(unabhängig von der Fotografiererei, so ein schöööööner Garten)
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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nera
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Beitragvon nera » 10.01.2015, 11:43

was ich mit wuselig meine? vielleicht: ein wimmelbild? zuviele details. manchmal ist das ok. manchmal nicht. und bei floras kristallbild ist es mir so gegangen. bei meinen gartenbildern ist es auch so. allerdings sind mir pjotrs bilder schon zu kräftig von den farben. floras gefällt mir da auch besser. meine persönliche übung ist es aber jahr für jahr die bilder so in den kasten zu bekommen, dass sie meinem sehen am nächsten kommen. und wie schon gesagt, das scheint mir das problem: dass die kamera mehr sieht, als ich wahrnehme.
bei den rosen hätte ich natürlich die rosen, auch die in drei meter höhe gern scharf und am besten einen unauffälligen hintergrund. das grün wäre ja gar nicht schlecht, aber mir ist es noch zu "wuselig".
was meine technische ausstattung betrifft, ist die für ambitionierte knipser eher lächerlich. immer noch ein einsteigermodell für hobbyfotografen mit diesem 18-55 objektiv und dazu ein sehr lichtschwaches teleobjektiv, dass ich nicht benutze. grins. also keine feste brennweite. steht aber auf meiner wunschliste.

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Beitragvon Pjotr » 10.01.2015, 12:04

Nera, mit anderen Worten: Du willst mehr Tiefenunschärfe im Hintergrund (was aber nicht geht, wenn das Objekt der Begierde ebenfalls weit hinten liegt). Mehr Kontrast hilft da selten, damit wird alles eher schärfer, auch wenn manches unbeliebte Detail dann ins Schwarze oder ins Licht versinkt -- dunkle oder helle Objekte mögen ja manchmal auch das Ziel des Fokus sein.

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Beitragvon nera » 10.01.2015, 12:45

so? auf die ganz schnelle?
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Beitragvon Pjotr » 10.01.2015, 12:54

Jetzt hat auch der Vordergrund zuviel schwarz. Ich würde eine Maske zeichnen um den vorderen Strauch, die Maskenkanten etwas unscharf machen, dann die Gradationskurve separat anwenden: im inneren Teil der Maske (im Fokus) nicht so viel verdunkeln wie im äußeren Teil (im Hintergrund).

Ich verstehe übrigens nicht, warum Euch wuNeraRGB-MittenRunter.jpg eher unnatürlich erscheint. Auf mich wirkt dieser Tonwert überhaupt nicht künstlich. Die Farben wurden von mir nicht gesättigt. Die kräftigeren Farben sind eine Folge der Korrektur der Kontrastarmut der Kameratechnik, bzw. der fototechnischen Lichtverhältnisse.

"Künstlerisch" manipulativ wird es erst bei den letzten beiden mit dem Matter-Machen-Filter und wuNeraRGB-MittenRunter-BlauLichterHoch.jpg.

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Beitragvon Ylvi » 10.01.2015, 13:32

Nera hat geschrieben:das scheint mir das problem: dass die kamera mehr sieht, als ich wahrnehme.

bei den rosen hätte ich natürlich die rosen, auch die in drei meter höhe gern scharf und am besten einen unauffälligen hintergrund.
Dieses "überall scharf" scheint mir aber oft genau eines der Probleme zu sein, warum es auf dem Foto anders aussieht, als man es wahrnimmt? Weil das Auge eben auch nicht überall zugleich „scharfstellt“? Bei deiner Bearbeitung der Rosen wird es für mich auch zu dunkel, auch im Grünbereich. Wuselig ist für mich aber auch wieder was anderes als wuschig. :)
Wenn ich meinen Eindruck von einem rosa Rosenwasserfall versuche in das Bild reinzugeben würde es eher in diese Richtung gehen:
wu1 (2).jpg


Nifl hat geschrieben:Ich sehe viele Maden oder Würmer wuseln.
Ihhh, ok, das sehe ich überhaupt nicht. Für mich war es, wenn ich mir Bewegung vorstelle, ein Organismus, mit einem Schlund ... ein seeigelähnliches Wesen. Für mich waren auch weniger die Kristalle das Faszinierende, sondern die Anordnung, dieses dunkle (schwarze) Loch, in das der Blick gezogen wird, das einen aber nicht "angreift", weil es ein wenig zur Seite "sieht". Das ändert sich für mich durch die Drehung von Nera.
Nifl hat geschrieben:aber wie ohne Bearbeitung?
Das wüsste ich auch gerne. Vielleicht gar nicht? Und was zählt alles als Bearbeitung?

Pjotr hat geschrieben:Ich verstehe übrigens nicht, warum Euch wuNeraRGB-MittenRunter.jpg eher unnatürlich erscheint. Auf mich wirkt dieser Tonwert überhaupt nicht künstlich.
Für mich ist es vor allem das Grün, das mir unnatürlich quietschig erscheint. Auch wenn es das in der Natur auch manchmal ist.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)


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