Photo-Sammlung

In dieser Rubrik finden Bilder, Fotografien, (Kurz-)Filme, Collagen, Cartoons und auch Abbildungen von Installationen oder Bildhauerei ihren Platz
Trixie

Beitragvon Trixie » 01.03.2011, 21:11

In diesem Faden sollen ausschließlich Photographien, geschossen von Mitgliedern des Blauen Salons, zu sehen sein.

Es gibt so viele talentierte Menschen mit Kamera hier und so viele Alltagsschnappschüsse, skurrile Motive, faszinierende Blickwinkel: Kunstwerke, die geteilt werden wollen.

Womöglich inspiriert den einen oder anderen ein interessantes Photo zu einem neuen literarischen Werk? Oder es bringt einen zum Lachen, Nicken oder Kopfschütteln, wer weiß!
Lasst es die Photographen wissen - Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.

Hier eins meiner aktuellen Lieblinge, erst gestern frisch im Heidelberger Zoo geschossen: Ein kleine Elefantenparade
Bild

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 12.04.2015, 08:57

Jetzt weiß ich auch wieder, warum viele auf das Wort Hobby allergisch reagieren. Pjotr, ist das für dich tatsächlich eine Frage der Qualität?

nera hat geschrieben:tja, kann ich wohl nichts ändern?
Das Bild nachträglich entzerren, oder gerade ausrichten, wäre ja schon möglich? Oder ist dir das schon zu viel Eingriff?
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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nera
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Beitragvon nera » 12.04.2015, 10:40

flora, eine verzeichnung ist es wohl kaum, was du siehst. ich habe mit einer brennweite von 55 geknipst. wenn überhaupt, gibt es eine leichte verzerrung in die linke richtung, weil ich die kamera nicht parallel draufgehalten habe. ein normales phänomen, das meiner meinung hier kaum ins gewicht fällt. noch dazu, weil die mauer krumm und schief ist. mich stört es also nicht.:)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 12.04.2015, 11:59

Die Füllstandsuhr besticht für mich im "Antideutschsein" im Sinne des Deutschtumklischees. Ein "hingebogener Zeiger", zwei Füllstände, die nichtmal diametral angeordnet sind, ne, das ist alles andere als Maschinenbau-Ingenieurskunst und dazu passen dann auch die Schiefheit der Fugen, der Rost und die leicht stürzenden Linien wunderbar. Schön auch, dass du sie nicht bildmittig gesetzt hast.

Der Riss ist phänomenal. So ein Bild, in das ich mich vertiefen könnte bis zum Abwinken.

Bei der Schiene allerdings gelingt es mir nicht wie dem Käptn auf eine abstraktere Betrachterebene zu gelangen, ich bleibe beim Typus "Dokumentationsbild eines Bauschadens" hängen.
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 12.04.2015, 15:01

Flora, irgendwo in einem öffentlichen Schreiben über Nera stand "die Hobby-Fotografin". Das war wohl nicht abwertend gemeint, vielleicht sogar von Nera gewollt, aber ich empfand das als Abwertung, oder zumindest unnötig tiefgestapelt :-)

Ich finde das Wort "Hobby" generell überflüssig. "Fotografin" reicht doch. "Hobby" bedeutet nicht "Teilzeit". Wenn es eine Bedeutung hat, dann eine von einer höheren Anerkennung aus gemessene disqualifizierende.

Die Mauer würde ich keinesfalls entzerren, weder mittels Leiterbesteigung des Fotografen, noch durch Photoshop. Das ist ja kein Mondrian.

Das Bild und die Kommentare zeigen außerdem, dass die These vom "geradlinigen und sauberen Deutschen" ein Klischee ist. Es mag sein, dass Leute mit diesen Eigenschaften in Deutschland etwas häufiger zu finden sind als in ... was weiß ich ... Italien oder so, aber das betrifft eben nur eine Teilmenge dieses Volkes. Für mich ist das Foto in Bezug auf Deutschland weder typisch noch atypisch; es könnte in vielen Ländern fotografiert worden sein, abgesehen von der Schrift.

Nifl, was meinst Du mit der "Schiene"? Das gelbe?

Übrigens, Flora, Entzerrungen mittels Photoshop können zwar Mauern geradebiegen, aber das wiederum verbiegt die 3D-Objekte und die 3D-Strukturen im Bild. Ich finde diese entzerrten Architekturfotos fürchterlich entstellt (sieht man oft auf Wikipedia; die Fotografen stehen naturgemäß auf dem Boden und schauen aufwärts, und diese Aufwärtsperspektive biegen sie dann mit Photoshop gerade, aber der Blumentopf auf der Fensterbank bleibt vom selbigen immer noch halbverdeckt, obwohl er nun auf Augenhöhe ist -- na sowas). Das ist so schlimm wie Botox im Gesicht, oder Autotuning im Gesang.

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nera
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Beitragvon nera » 12.04.2015, 16:00

mir iss das schnuppe, von wegen hobby...oder nicht.

nifl, das mit der schiene verstehe ich auch nicht????? bei den letzten zwei bilder ging es mir vorallem um den aspekt "farbe", sozusagen eine weiterentwicklung meiner monochromreihe. aber das gelbe ist keine schiene, sondern irgend etwas auf einem schiffsähnlichen riesen???? hier noch ein paar eindrücke davon:
Dateianhänge
gelb4.jpg
gelb3.jpg
gelb2.jpg

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 12.04.2015, 17:20

Ich hatte ja geschrieben, dass ich nicht genau festmachen kann, was mich irritiert. Es wäre aber tatsächlich nur eine kleine Drehung, keine Entzerrung, die schon etwas für mich verändert und die Aufmerksamkeit nicht mehr ablenkt, oder darauf lenkt, ob schlicht die Kamera unabsichtlich schief gehalten wurde. Aber ich kann ja auch den Kopf schief halten. .-)
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Beitragvon Nifl » 12.04.2015, 18:11

achje das ist so ein Riesenkran und ich dachte an die Schiene eines Rolladen von einem kleinen Verkaufsstand am Strand, der immer klemmte und statt sie zu richten, jemand mit der großen Schmierung kam und alles versiffte. Äh, aber schnurz:

nifl, das mit der schiene verstehe ich auch nicht????? bei den letzten zwei bilder ging es mir vorallem um den aspekt "farbe",

das mag sein, ich denke es ist wie mit Metaphern in Gedichten, da rufen ja auch viele Texter immer wieder "abber abber
das ist doch nur metaphorisch gemeint und nicht auf direkter Bildebene" ... ich denke ein gutes Gedicht/Bild sollte beides leisten und das ohne Beipackzettel.
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Niko

Beitragvon Niko » 12.04.2015, 23:11

Der vergleich von gedicht und bild ist gut, nifl. Wie beim text kommt es beim foto weniger auf die konkrete aussage, sondern in erster linie auf emotionen an, die transportiert werden.
Ein rotes holz mit einem riss mittendurch ist an sich unspektakulär. Die farben und das in szene setzen machen es aber für den betrachter unter umständen ganz besonders. Ein bild und ein gedicht ist nie etwas rein rationales. Und eben nicht vorrangig technik.
Beste grüße-niko

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nera
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Beitragvon nera » 13.04.2015, 00:28

okok
es geht um die direkte bildebene ud nicht um geschichten. ich habe diese zwei bilder mit absicht nebeneinander oder übereinander gestellt. und wie bei lyrik oder musik muss nicht alles jeden erreichen. es gibt immer verschiedene ebenen, auf denen man sich etwas nähert. die assoziationen, zb. zu farben. der bildausschnitt, der etwas interessant oder sympatisch macht, hier zb. bei dem roten...die komplementärfarben, das material, usw.....organisch-künstlich...glatt, rauh, wurde etwas absichtlich so gestaltet, war es zufall, gebrauchsspuren.....und manchmal ist aber blau einfach nur blau. wenn ich etwas knipse, was mir ins auge springt, kann ich nicht erwarten, dass das auch andere anspringt. bei diesem gelben foto war es das graphische, glatte und dass das eigentlich eklige, dieses ölgeschmiere, das gewollt-freundlich-gelbe für mich zu einem interessanten bild machte.

flora, das tut mir leid, wenn du wegen meinem bild eine genickstarre bekommst? aber die uhrwaage scheint mir zumindest gerade zu hängen;)

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Beitragvon nera » 13.04.2015, 14:39

ich fände eine diskussion in diese richtung spannend, da ich bei mir selbst feststelle, dass ich mich in eine seltsame richtung bewege, was mich beim knispen und auch beim schreiben interessiert. und nicht nur das "selbermachen", sondern auch das betrachten. ich musste bei floras einwand sofort an pjotrs matrosin denken und wie er sie präsentiert hat.

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Beitragvon Nifl » 13.04.2015, 19:03

hm, also wenn die Farben das verbindende Element der bewussten Zusammenstellung sein sollen, dann ist mir der Riss motivisch zu prominent. Dann hätte mE. der Betrachter/-Aufmerksamkeitsfokus klar auf die Farben gerichtet sein müssen (aber beim Käptn war das ja auch so, also vielleicht wirklich ne Matrosenansichtssache)
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Beitragvon Ylvi » 13.04.2015, 21:11

nera hat geschrieben:es geht um die direkte bildebene ud nicht um geschichten. ich habe diese zwei bilder mit absicht nebeneinander oder übereinander gestellt.
Erzählt nicht jedes Bild eine Geschichte? Um das Thema "Farbe" als Betrachter bewusster wahrzunehmen, bräuchte es (ich) vermutlich auch mehr als zwei Bilder?
In was für eine "seltsame Richtung" sieht du dich denn gehen?

nera hat geschrieben:ich musste bei floras einwand sofort an pjotrs matrosin denken und wie er sie präsentiert hat.
Ja? Bei Pjotr war es aber klar ersichtlich, dass es eine bewusste Entscheidung für diese Art der Präsentation war? Hm. Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei. Als mal zum Anschauen:
l8.jpg

mauer1 (1).jpg

mauer1 (2).jpg
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nera
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Beitragvon nera » 13.04.2015, 22:19

flora, siehst du immer alle linien horizontal? ich weiß nicht, warum das besser sein soll? pjotr hat es schon geschrieben,: so mit horizontalen linien wäre die aufahme nur mit einer leiter möglich gewesen.

und nein, nicht jedes bild erzählt eine geschichte. ein blauer himmel ist blau. wobei ich mir gar nicht sicher sein kann, ob dieses blau von allen genauso blau gesehen wird. die geschichten entstehen in den jeweiligen betrachtern. in welche richtung ich mich bewege? mich interessieren keine geschichten, sondern die zusammenhänge zwischen den tönen oder farben, den linien, den strukturen und texturen. und warum sie welche emotionen auslösen. ich finde es zb. sehr spannend, wenn nifl das gelbe bild nichtssagend findet oder du die mauerfugen gerne gerade sehen möchtest. oder warum porträs, die zu nahe ran gehen, zu "nahe" empfunden werden. ich weiß es nicht. vielleicht geht es in richtung bestandsaufnahme, fragen stellen, aber nicht in geschichten erzählen.

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Beitragvon nera » 13.04.2015, 22:37

was erzählt eine geschichte für wen und ob überhaupt?
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