In diesem Faden sollen ausschließlich Photographien, geschossen von Mitgliedern des Blauen Salons, zu sehen sein.
Es gibt so viele talentierte Menschen mit Kamera hier und so viele Alltagsschnappschüsse, skurrile Motive, faszinierende Blickwinkel: Kunstwerke, die geteilt werden wollen.
Womöglich inspiriert den einen oder anderen ein interessantes Photo zu einem neuen literarischen Werk? Oder es bringt einen zum Lachen, Nicken oder Kopfschütteln, wer weiß!
Lasst es die Photographen wissen - Kommentare sind ausdrücklich erwünscht.
Hier eins meiner aktuellen Lieblinge, erst gestern frisch im Heidelberger Zoo geschossen: Ein kleine Elefantenparade
Photo-Sammlung
Zu Floras Vergleich auf der vorigen Seite ...
Meine Empfindungen, in spontanen Stichwörtern ausgedrückt:
l8.jpg: Kino, Leben, Dynamik ... harmonische Geometrien ...
mauer1 (1).jpg: Stillstand, und Disharmonie wegen des zentristischen Mauerblicks einerseits und der in den goldenen Schnitt gerückten Uhr andererseits. Konsequenterweise würde ich in dem Fall die Uhr ebenfalls zentrieren. Wenn der Auftrag des Bildes wäre, mich zu provozieren (der Anblick stört mich), dann wäre dieses Bild in seinem Sinn gut, aber dann wiederum würde ich mich fragen, warum diese Provokation. Provokation finde ich gut, aber dann muss auch so etwas wie Politik drinstecken. Das fehlt mir in dieser Disharmonie.
mauer1 (2).jpg: Zu nah, zu voyeuristisch. Und zu wenig Respekt vor der Mauer, die so etwas wie der Mutterkuchen für diese Uhr bildet. Da ist jetzt zu wenig Mauerfläche. Entweder ganz weg, oder im goldenen Atemluftverhältnis. Die Mauerfläche ist zwar immer noch größer als die Uhr, aber sie ist auch dunkler. Form allein entscheidet eben nicht. Es kommt auch auf den Farbton an.
Meine Empfindungen, in spontanen Stichwörtern ausgedrückt:
l8.jpg: Kino, Leben, Dynamik ... harmonische Geometrien ...
mauer1 (1).jpg: Stillstand, und Disharmonie wegen des zentristischen Mauerblicks einerseits und der in den goldenen Schnitt gerückten Uhr andererseits. Konsequenterweise würde ich in dem Fall die Uhr ebenfalls zentrieren. Wenn der Auftrag des Bildes wäre, mich zu provozieren (der Anblick stört mich), dann wäre dieses Bild in seinem Sinn gut, aber dann wiederum würde ich mich fragen, warum diese Provokation. Provokation finde ich gut, aber dann muss auch so etwas wie Politik drinstecken. Das fehlt mir in dieser Disharmonie.
mauer1 (2).jpg: Zu nah, zu voyeuristisch. Und zu wenig Respekt vor der Mauer, die so etwas wie der Mutterkuchen für diese Uhr bildet. Da ist jetzt zu wenig Mauerfläche. Entweder ganz weg, oder im goldenen Atemluftverhältnis. Die Mauerfläche ist zwar immer noch größer als die Uhr, aber sie ist auch dunkler. Form allein entscheidet eben nicht. Es kommt auch auf den Farbton an.
Zuletzt geändert von Pjotr am 13.04.2015, 22:56, insgesamt 2-mal geändert.
ge2.jpg ist wieder so ein Bild mit dem "gewissen Etwas". Astrein harmonisch, dazu noch ein bisschen frech. Da stecken so viele Phänomena drin, für die gibt es keine Wörter (jedenfalls nicht in meinem Deutsch), und deshalb ist dieser Gesamtausdruck auch nur als Bildmedium, nicht als Text, vermittelbar, glaube ich.
ge1.jpg - Mucki hat sich im Museum verlaufen und sucht den Ausgang.
ge1.jpg - Mucki hat sich im Museum verlaufen und sucht den Ausgang.
Zwei Zutaten für ein Bild mit Geschichte:
Mit dem Begriff "Geschichte" sind überlicherweise Kreaturen verbunden, oder personifizierte Sachen. Zutat Nr. 1 ist also irgendetwas organisch aussehendes.
"Geschichte" impliziert Zeitverlauf, also Veränderung, Bewegung. Zutat Nr. 2 ist demnach die Darstellung einer Laufbahn mittels irgendeiner Form oder Symbolik, oder durch den Eindruck von Bewegung.
Mit dem Begriff "Geschichte" sind überlicherweise Kreaturen verbunden, oder personifizierte Sachen. Zutat Nr. 1 ist also irgendetwas organisch aussehendes.
"Geschichte" impliziert Zeitverlauf, also Veränderung, Bewegung. Zutat Nr. 2 ist demnach die Darstellung einer Laufbahn mittels irgendeiner Form oder Symbolik, oder durch den Eindruck von Bewegung.
... der konkreten Kunst?
Fehlt eine dieser beiden Zutaten, sehe ich keine Geschichte. (Für mich muss ein Bild nicht notwendig eine Geschichte haben.)
In ge2.jpg sehe ich keine Geschichte. Das Bild ist trotzdem spannend und ich sehe gerne hin. In ge1.jpg sehe ich eine Mucki-Geschichte, wenn ich will. Ich kann es aber auch geschichtsfrei betrachten.
Fehlt eine dieser beiden Zutaten, sehe ich keine Geschichte. (Für mich muss ein Bild nicht notwendig eine Geschichte haben.)
In ge2.jpg sehe ich keine Geschichte. Das Bild ist trotzdem spannend und ich sehe gerne hin. In ge1.jpg sehe ich eine Mucki-Geschichte, wenn ich will. Ich kann es aber auch geschichtsfrei betrachten.
Ich habe das Foto nicht verzerrt, nur gedreht. Nichts anderes, als wenn du deine Kamera ein wenig gedreht hättest? Ich weiß nicht, warum du dazu auf eine Leiter hättest steigen müssen? Und ich weiß nicht, ob es besser ist, ich kann nur nochmal sagen, dass der Grad der Schrägheit für mich eben unabsichtlich aussieht. Wie wenn man ein Bild aufhängt und es eigentlich gerade sein sollte, man es aber nicht geschafft hat.nera hat geschrieben:flora, siehst du immer alle linien horizontal? ich weiß nicht, warum das besser sein soll? pjotr hat es schon geschrieben,: so mit horizontalen linien wäre die aufahme nur mit einer leiter möglich gewesen.
Zu Pjotrs Gedanken zu den drei Bildern. Im Hinblick auf den Bildausschnitt, sehe ich das auch so, darum ging es mir aber auch nicht und mehr Mauermaterial hatte ich nun einfach nicht zur Verfügung. Mich hat hier nur interessiert, ob eine Drehung entweder die Mauer, oder die „Uhr“ geraderücken kann und wie das auf mich wirkt. Es wäre vermutlich sinniger gewesen, die entstandenen weißen Ecken dran zu lassen. Aber mehr habe ich nicht gemacht, weder verzerrt, noch verschoben, oder an Helligkeit, Farbe oder anderem verändert.
Ja, ob der Fotograf eine Geschichte erzählen wollte, oder die, die der Betrachter sieht, ist ja eine andere Frage. Und nicht jedes Bild erzählt jedem Betrachter eine Geschichte. Ich kann auch da nur von mir ausgehen. Wenn mich ein Bild anspricht, dann erzählt es mir auch etwas, vielleicht ist die Beziehung auch umgekehrt.nera hat geschrieben:und nein, nicht jedes bild erzählt eine geschichte. ein blauer himmel ist blau. wobei ich mir gar nicht sicher sein kann, ob dieses blau von allen genauso blau gesehen wird. die geschichten entstehen in den jeweiligen betrachtern.
Zutaten für ein Bild mit Geschichte ist für mich ein Bild und ein Betrachter, bei dem das Bild etwas auslöst, dem es etwas sagt. Ich brauche dafür weder Figuren, noch Bewegung.Pjotr hat geschrieben:Zwei Zutaten für ein Bild mit Geschichte:
Mit dem Begriff "Geschichte" sind überlicherweise Kreaturen verbunden, oder personifizierte Sachen. Zutat Nr. 1 ist also irgendetwas organisch aussehendes.
"Geschichte" impliziert Zeitverlauf, also Veränderung, Bewegung. Zutat Nr. 2 ist demnach die Darstellung einer Laufbahn mittels irgendeiner Form oder Symbolik, oder durch den Eindruck von Bewegung.
Diese Art Rückmeldung könnte ich dir gerne öfter geben, ich habe allerdings dabei gelegentlich das Gefühl, dass du das nicht interessant, oder spannend findest, sondern einfach genervt bis und dann lass ich es lieber.nera hat geschrieben:in welche richtung ich mich bewege? mich interessieren keine geschichten, sondern die zusammenhänge zwischen den tönen oder farben, den linien, den strukturen und texturen. und warum sie welche emotionen auslösen. ich finde es zb. sehr spannend, wenn nifl das gelbe bild nichtssagend findet oder du die mauerfugen gerne gerade sehen möchtest. oder warum porträs, die zu nahe ran gehen, zu "nahe" empfunden werden. ich weiß es nicht. vielleicht geht es in richtung bestandsaufnahme, fragen stellen, aber nicht in geschichten erzählen.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Flora hat geschrieben:Zutaten für ein Bild mit Geschichte ist für mich ein Bild und ein Betrachter, bei dem das Bild etwas auslöst, dem es etwas sagt. Ich brauche dafür weder Figuren, noch Bewegung.
Du schummelst. Wenn das Bild im Betrachter etwas auslöst, was löst es dann aus? Ein Bild löst es dann aus. Und zwar ein weiteres Bild. Ein weiteres Bild im Kopf des Betrachters. Dann muss man über dieses weitere, ausgelöste Bild reden. Steckt in diesem weiteren, ausgelösten Bild eine Geschichte? Wenn ja, dann nehme ich an, stecken in diesem weiteren, ausgelösten Bild jene beiden Zutaten. Ein Vakuum ist keine Geschichte.
Zur schrägen Mauer: Wenn das weniger als 1° schräg wäre, und von einem Hobby-Fotografen :-) gemacht wäre, dann würde ich eventuell Unabsichtlichkeit vermuten. Aber so ... -- diese klare, flüchtende Trapez-Geometrie ist zu perfekt für einen Unfall.
Emotionen, Gedanken, Worte ...Wenn das Bild im Betrachter etwas auslöst, was löst es dann aus?
oder ein anderes Bild. Aber auch wenn diese ausgelöste Ebene dann Figuren oder Bewegung enthält, braucht der Auslöser, nämlich das betrachtete Bild diese "Zutaten" nicht. Und Stille und Abwesenheit kann ein mächtiger Erzähler sein.Ein Bild löst es dann aus. Und zwar ein weiteres Bild. Ein weiteres Bild im Kopf des Betrachters. Dann muss man über dieses weitere, ausgelöste Bild reden. Steckt in diesem weiteren, ausgelösten Bild eine Geschichte? Wenn ja, dann nehme ich an, stecken in diesem weiteren, ausgelösten Bild jene beiden Zutaten. Ein Vakuum ist keine Geschichte.
Aber vielleicht ist auch das Wort "Geschichte" schwierig, oder ein wenig irreführend, eine ausformulierte Geschichte entwickelt sich ja dann erst durch den Wunsch, oder die Notwendigkeit, selbst über das Bild, die Bilderfahrung zu erzählen, zu schreiben. Aber die Formulierungen, die von vielen verwendet werden, "das sagt mir etwas", oder "nichtssagend" finde ich da schon interessant.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Ich denke, wir reden aneinander vorbei :-)
Ich spreche von: "Ein Bild erzählt oder zeigt eine Geschichte auf dem Bild".
Du sprichst von: "Ein Bild löst eine Geschichte aus, nicht auf dem Bild, sondern im Kopf ".
Man kann natürlich beides mischen: Die Geschichte fängt im Bild an, und wird im Kopf weitergeführt. Aber wenn ich sage, das Bild zeigt eine Geschichte, dann muss ein Minimum an Geschichte auf dem Bild sein. Wenn nicht, dann sage ich, das Bild löst eine Geschichte aus. Eine blaue Fläche mag eine Geschichte auslösen, aber nicht zeigen.
Ich spreche von: "Ein Bild erzählt oder zeigt eine Geschichte auf dem Bild".
Du sprichst von: "Ein Bild löst eine Geschichte aus, nicht auf dem Bild, sondern im Kopf ".
Man kann natürlich beides mischen: Die Geschichte fängt im Bild an, und wird im Kopf weitergeführt. Aber wenn ich sage, das Bild zeigt eine Geschichte, dann muss ein Minimum an Geschichte auf dem Bild sein. Wenn nicht, dann sage ich, das Bild löst eine Geschichte aus. Eine blaue Fläche mag eine Geschichte auslösen, aber nicht zeigen.
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