Blauer Salon

Guten Tag.

Hab mich entschlossen, hier nach und nach Scans aus meinem Skizzenbuch zum Verreißen zur Verfügung zu stellen.
Meistens Manchmal auch ne Verbindung von Wort und Bild.

Ich übe gerade, locker zu werden, und zwar vorwiegend mit Aquarell.
Locker zu werden ist das Schwierigste.

Ich übe.

***

Edith: das Format ist ca. DIN A5

Sie ist ja offensichtlich Bauchtänzerin. Ich mag Bauchtanz. Ist so geschmeidig. (Aber manchmal wackeln sie auch zwischendurch -- wie im Flamenco. Kein Wunder, Araber und Spanier haben ja mal jahrhundertelang zusammengelebt.)

Man merkt schon, Du skizzierst gerne Leute in geselligen Runden. Ist das eine Methode der inneren Kontaktaufnahme?

Andererseits, manchmal sind bekanntermaßen auch welche dabei, die Du nicht kontaktieren möchtest ...

Ist es nicht tiefste innere Veranlagung des Künstlers, den anderen beim Leben zuzuschauen?
Oder besser gesagt: ... dem Leben ...?

Ohne Distanz kann ich nichts betrachten, ohne Nähe nichts lieben.

Ja, so ist das wohl. Schön gesacht.

Neues Skizzenbuch ca. DIN A5, naturbraunes Aquarellpapier

Ostseereise Fischland-Darß

Titelblatt "Friesenwall" [Aquarell, Buntstift] :



Studie "Reetufer am Bodden bei Barnstorf" [Aquarell, Mischtechnik]

Superdupergut!

Studie "Beim Reetdecker - Reetscheune in Barnstorf" [Tusche, Aquarell, Mischtechnik]

Diese Line-Art links gefällt mir, dieses comic-hafte, ist doch immer irgendwie anziehend.

Rechts, die weiße Farbe, sieht aus wie Deckweiß, ist es aber nicht, oder?

Doch, ist es. Bei diesen dünnen Linien blieb mir nix anderes als mim ganz dünnen Spachtel und fetter Farbe drüberzuziehen (beim Schilfufer übrigens auch, da sieht man auf der linken Buchseite auch die Fehlversuche mit anderen Mitteln) . Abdecklack und selbst der feinste Pinsel hätten bei dem kleinen Format (Netto-Bildgröße = Postkarte) versagt.

Die "Line-Art" ist schlicht ne (wasserfeste) Tuschezeichnung, leicht ankoloriert.

Pjotr hat geschrieben:Schön, schön.

Ja, ja, allein das Wissen um etwas befriedigt oft schon hinreichend.

DAS ist genau das Problem oft.

Es wird berichtet von einem Indianerstamm (ja, ich kenne den neuerdings korrekten Ausdruck, aber ich gender auch nicht, basta),
der sich abends ums Feuer versammelte, und sich bis ins Kleinste ausmalte, wie man den Nachbarstamm erfolgreich überfallen könnte, und damit hatte es sich. Die waren sich so sicher, wie das fluppt, dass sie es gar nicht mehr ausprobieren wollten bzw. mussten.

Ich bin ein Indianerstamm. Und krieg deswegen nix fertig gebaut, weil ich es im Kopf schon längst gebaut habe.
Das ist zwar psychisch sehr sättigend, physisch eher nicht.