Prosalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.07.2007, 18:09

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Foto A.P. Sandor et moi


Prosafluss - Geheime Nachrichten - Flüsterpost - Prosapool - ungebunden - verbunden - Prosadialog - Prosakette - Prosa rhei - ungebunden - verbunden - Prosa - Blitzlichter - Prosalog - Wort zu Wort Beatmung - Prosafolge - ungebunden - verbunden


Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.

Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.

Ich bin gespannt!




Kleingedrucktes:

Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:

Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt

Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.



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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 31.03.2011, 08:25


Als wir uns im Aufgewühlten von den Lippen lösten, warteten wir, bis die Schatten darin schliefen.

Wir saßen auf der Veranda, der schiefen, in der schwingenden Schaukel. Ich sah deine Finger um die Unebenheiten der Astlöcher streichen und verfing mich in deinen Aderspuren, den verzweigten.
(Wie sie sich über Sehnen wölben. Wohin fließt das Blut, wenn wir ihm folgen? Frag nicht so viel, mein Herz.)
Es roch nach Südstaaten und Griesbrei mit Zimt. Immer ein Hauch Gin in der Luft. Mein Kopf lehnte sich zurück, bis ich den hölzernen Halt im Nacken spürte und die Äste des Birnbaums an Zirruswolken zupften. Ich erzählte von der alten Bertha mit ihrem Trümmerlächeln und den Wasseraugen und du von einem Hund, der an einem Nordseestrand zwischen den Dünen verschwand und nicht wiederkehrte. Der Wind frischte auf, als schrieben wir Träume um, ein Schauer flog über meine Haut und wir gingen durch die Hintertür ins Haus.

In Fußabtretern sammelt sich die Erde, sagtest du.

Das Licht umkreiste uns und von der Nähe fielen uns die Augen zu. Es bebte.

Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 31.03.2011, 20:04

Vergiftetes Land. Ein Huhn schlägt den Schnabel hinein, pickt, findet etwas, einen toten Regenwurm, vielleicht?! Das Huhn frisst den Wurm. Das Huhn stirbt.

Auf dem vergifteten Grund steht ein Mensch. In festen Schuhen, versteht sich. Er macht keinen Schritt, denn er sieht Fäulnisschlieren über den Boden ziehen. Bewegte er die Füße, wirbelte er die Fäulnis auf, und sie fände den Weg in seine Lungen, und der Mensch stürbe. Er fiele hin, zappelte etwas, und würde still.

Es ist also so: Man lebt und bewegt sich nicht, oder man ist tot und bewegt sich nicht. Die meisten Menschen entscheiden sich für das erste. Jedenfalls eine gewisse Zeit; dann entscheiden sie sich für das andere.

Ein Leichenberg ist möglich, aber nicht wahrscheinlich. Stirbt zuerst das Huhn und dann der Mensch, und fällt der Mensch dann auf das Huhn, drückt er das Huhn platt, und der Eindruck eines Berges entsteht nicht. Stirbt der Mensch zuerst und dann das Huhn, und flattert das Huhn im Tod noch einmal und gerät auf den Menschen, sieht die Sache schon besser aus; allerdings nur, wenn der Mensch nicht auf die Stelle gefallen ist, wo das Huhn andernfalls den toten Wurm aus der Erde gepickt hätte.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 02.04.2011, 00:34

Mit der Genetik ist das so eine Sache. Jeder hat Eigenschaften, die auf der DNA (das sind so Buchstaben-Schlangen: ATGCCAGT...) gespeichert sind. Und wenn sich die DNA verändert, dann verändern sich auch die Eigenschaften; und wenn das nützlich ist, dann bleiben sie erhalten.

Ein Beispiel.

Wenn im Passau ein Fußballplatz an einen Hang gebaut wird, und der für eine Eigenschaft zuständige Abschnitt der DNA - nennen wir den mal "Gen" - verändert sich zufällig so, dass bei den neugeborenen Kindern das eine Bein etwas kürzer ist als das andere, dann haben diese künftigen Fußballspieler natürlich Vorteile. Durch die Veränderung beim Passau-Gen. Weil da so Buchstaben umherwandern, kann später jeder Pass genau gespielt werden.

Biologie ist schon toll.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Gerda

Beitragvon Gerda » 02.04.2011, 09:34

Passgenau in Passau ;-)

Noch nicht geklärt wurde allerdings während der ungeheuer aufwändigen, immer noch andauernden Forschungsarbeiten die das Proejkt "Passau-Gen" begleiten, wie man in Zukunft die vererbbare Disposition bei Torhütern (XXXL Arme und Hände), beeinflussen, bzw, bei Menschen mit dieser Anlage, das Passau-Gen wieder ausschalten könnte.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.04.2011, 18:05


Wie weit reichen meine Arme

zu hüten, was zu hüten ist. Zu halten, was zu fallen droht. Dehne meine Arme weit aus. Da ist so viel Raum. Da sind so viele Schlupflöcher. Wie halte ich tausend Ballons in der Luft, wenn meine Fingernägel mit Reißzwecken gespickt sind, ich jeden einzelnen Knall schon vorher höre. Heftiges Hallen in der Ahnung. Ahnung, die Balance knallen lässt. Senke meine Arme, Ballons schweben zu Boden, landen sanft. Hab sie nicht berührt. Fallen wird bunt.

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noel
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Beitragvon noel » 07.04.2011, 18:11

buntes fallen, herbst
schreit es in mir, endlich
_keit seufzt es in mir.
nahe kälte
weisz ich & perle meine haut
kopf-fusswärts
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 07.04.2011, 22:37

Als er aus der Universitätsbibliothek nach Hause kam, saß sie mit einem Kaffee in der Küche. "Weißt du endlich, wie du diesen Reimzwang wieder los wirst?", fragte sie; "Ich les jetzt diese Bücher und bin dann, denk ich, klücher", antwortete er auf dem Weg in sein Arbeitszimmer. Sie warf die Tasse nach ihm, aber er war schon durch die Tür.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 09.04.2011, 02:14

Da, wo eine kleine Nebenstraße die Hauptstraße kreuzt, steht ein Stopp-Schild auf der einen Seite und ein Stopp-Schild auf der anderen Seite der Kreuzung. Spät in der Nacht, wenn kein Verkehr mehr herrscht, machen sich die Schilder immer mal wieder den Spaß, die Plätze zu wechseln. So unbeobachtet, wie sie sich glauben, sind sie dabei allerdings nicht: Einer der Anwohner leidet an Schlaflosigkeit und hat das Treiben der Schilder schon des öfteren mitangesehen. Da kein Schaden entstanden ist, hat er sich aber bisher noch nicht bei der Polizei gemeldet.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Gerda

Beitragvon Gerda » 09.04.2011, 08:35

Nachts in den Straßen, wenn nur jede zweite Laterne leuchtet, sind auch im Krankenhaus fast alle Lichter aus. Jedenfalls sieht man von der Straße nur wenige erhellte Fenster. Ganz anders verhält es sich im Inneren, da sind die Flure voll beleuchtet.
Der Schlaf ist leicht im fremden Bett und das Erschrecken um so größer, wenn ohne Vorankündigung die Zimmertür aufgerissen wird, das Deckenlicht brutal aufleuchtet und dann noch ein Bär von einem Mann, im Türrahmen irgendwas brabbelt und poltert, um grußlos wieder zu verschwinden. Das Licht hat er allerdings freundlicherweise gelöscht.
Nur an Schlaf ist nicht zu denken. <Du hast nicht geträumt! Da stand tatsächlich jemand, wahrscheinlich einer von der Rettung.> Das bringt mich dann irgendwann zur Ruhe.

Peter

Beitragvon Peter » 13.04.2011, 16:28

Kreise VII

Wenn Dasein Daseinswerdung ist, ist ohne Daseinswerdung kein Dasein. Er lebt in Zeiten, in denen er weder sich noch anderen zuhören kann. Er ist weder fähig sich noch andere wahrzunehmen. Er wünschte sich, dass ihn etwas von Grund auf erheben würde und dass er vor das Beispiel träte seiner selbst. Was er aber wahrnimmt, ist ein seltsam verschnürter Weltkreis, gleichsam eingeebnet, in dem das Sprechen zur bloßen Behauptung wurde und das Wort als dasjenige Gebilde, das steigend und voluminös entsteht, verschwunden ist. Der Weltkreis gleicht einem großen Verkehr, der auf kleinen Straßen geführt wird. Das Anliegen der Dinge ist es, von der einen Stelle zur anderen zu kommen. Das Dingliche entwickelt keinen größeren Begriff als denjenigen, sich von der einen Stelle zur anderen hindurchzusetzen. Dass alles sich selbst ist und sich in sich selbst vergrößern und daraus den höheren Begriff seiner selbst schöpfen könnte, wirkt in der Stellenverteilung des Weltkreises unbekannt. Er stürzt, kaum dass er wach ist, kopfüber in den Weltkreis hinunter, findet sich nicht wieder, wird aufgebracht auf einer Straßeninsel und weiß sich nicht fortzuführen. Hin-und-Her und Dinge ohne Rast sind seine Zeit. Wahrscheinlich ist es eine Sprache, aber dass sie nicht als Sprache wirkt. Er lebt in einer Zeit, in der er weder sich noch andere wahrnehmen kann. Wenn Dasein Daseinswerdung ist, ist ohne Daseinswerdung keine Zeit. Du und Ich und Er, er wirft die Personalpronomen in den Verkehr, aber es entsteht weder Person noch Verkehr, denn schon der Verkehr hätte vor Raserei als Begriff erfunden zu sein. Dass die Dinge erzählen, als der gewesene Ausdruck der Dinge selbst, wird zu einer Sage der Dinge, vielleicht zu derjenigen, am allerschwersten zu erfassen, die erst alle anderen Sagen bedingte. Dass er das Erzählen der Dinge nicht mehr wahrnehmen kann, ist ihm gleichsam das Sterben aller Erzählung.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 14.04.2011, 10:46

Sie dreht ihre Runde. Die geteerte Straße mit den Winterschäden entlang bis zum Tal. Die Felder tragen schon grüne Nadelstreifen und auf manchen greift der Wind unters Flies und spielt Meer. An der Kreuzung geht sie mal nach rechts zum Waldbach, mal nach links in die Weinberge und manchmal bleibt sie noch einen Moment vor der Weide stehen und schaut den Schafen mit ihren Storchelbeinen und dem nackten Schwanz beim Grasen zu. Die Wolle sieht speckig aus. Sie schüttelt sich. Seit einer dieser Dickschädel sie wegen einer handvoll Automatenfutter an den Zaun gerammt hat, haben sie ihre Unschuld verloren. Es wird keine Osterlämmer geben dieses Jahr, das ist eine behördliche Entscheidung.
Heute will sie das Murmeln hören und geht über die Brücke im Sumpfwald. Ein geschälter Baumstamm ragt leuchtend aus dem schwarzen Wasser und erzählt das Märchen von den verschwundenen Kindern. Im Hintergrund hört sie eine Erzieherin rufen: "Jetzt dürft ihr rennen, aber nur bis zur Bank. Dort wartet ihr. Habt ihr gehört. Nicht weiter!" Das Geschrei entfernt sich. Am Himmel zetern Krähen und jagen einen Mäusebussard.
Von weitem sieht sie ihn schon ihren russischen Grafen mit seinen schwarzen Wellenhaaren und der John-Lennon-Brille. Er scheint aus der Zeit gefallen. Jede Begegnung mit ihm, ein Déjà-vu, er erinnert sich nicht und sie spielt das Spiel mit, von dem sie nicht weiß, ob es ein Spiel ist. Sein Riesenwelpe Feodor mit den langen Federbeinen ahnt noch nichts von der Eleganz, aber die Sanftmut steht ihm ins schmale Windgesicht geschrieben. Sie weiß, vor Katzen hat er Angst. Vor ein paar Tagen war ihnen ein deutscher Wüterich mit seinem angeleinten Schäferhund begegnet. "Nehmen sie gefälligst ihren Scheißköter an die Leine. Freilaufende Hunde gehören alle erschossen." Feodor sprang aufgeregt im Kreis. Der Tritt traf ihn aus dem Nichts. Er jaulte auf und suchte für einen Moment Schutz hinter ihrem Rücken, dann befiel auch ihn das Vergessen. Der Graf fiel nicht aus der Rolle. Er begrüßte sie mit seinen Sätzen, als sei nichts geschehen. Und sie zweifelte schon, denn bald war nichts mehr von ihnen zu sehen.
Heute springt Feodor wie ein eckiger Flummi um sie herum, sie tauschen die Worte und verabschieden sich. Der Bach liegt klar und kalt in seinem Bett. Es riecht nach Bärlauch, Haselblätter entfalten sich, Pollen schwirren wie Mückchen im Licht und sie hört das Rascheln des Kiesweges unter ihren Schuhen. Ein Strand, denkt sie. Und sie lächelt, weil der alte Herr Lönneberga mit den buschigen Augenbrauen und dem verschmitzten Blick von der Wintermütze zum Strohhut gewechselt hat. Er zieht ihn. "Grüß Gott. Noch einen schönen Tag mein junges Fräulein." Und sie drehen weiter ihre Runden.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 14.04.2011, 21:15

Das Küchenfenster ist vernagelt. Die Küche ist voller Licht: Das Dach ist eingestürzt.

An einer Tür hängt ein Schild: Betreten verboten. Es ist aber nicht die Haustür.

Der Postbote kommt mit dem Fahrrad. Ich habe ihm eine Klingel geschenkt.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Ada
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Beitragvon Ada » 14.04.2011, 22:14

Der alte Bernhard fährt sein Postrad vor unser Gartentor. Umständlich stellt er es ab und schiebt seine Mütze in den Nacken, bevor er eine Karte aus der Tasche fischt. Blauen Himmel, Sandstrand und viele bunte Sonnenschirme kann ich erkennen. Bernhard liest aufmerksam.
„Deine Mutter hat's gut. Liegt in der Sonne.“ Er hält die Karte knapp außerhalb meiner Reichweite in die Luft und lacht, als ich danach springe. „Wenn ich sie wär', würd' ich dort bleiben.“
Mit einem Mal reiche ich hoch genug, um eine Ecke zu fassen. Ich halte die Karte fest, mir ist egal, ob sie zerreißt dabei. Bernhard merkt wohl, dass ich es ernst meine und lässt los. Ich wünschte, ich hätte einen Hund. Dann käme die Post nur noch über den Zaun geflogen.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 15.04.2011, 21:44

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Manche Postboten heißen auch Bernhardiner und nicht Bernhard. Sagt man. Dann kommt die Karte nie an.Wohl auch, weil sie nie abgeschickt wurde. Weil sie zu wenig Platz böte. Für all das. Für all das Kleine. Was dann so wertlos erscheint. Die leere Karte aber auch riesig macht, dass man sich fast nicht traut, wie das Öffnen eines Kirchentores. Dann bleibt man draußen. Auf dem Kopfsteinpflaster. Mit der geglätteten Oberfläche von den vielen Schritten. Wie die verschliffene Scherbe aus dem Meer. Abgewetzt von der Zeit, die man vor der Kirche wartete, weil die Karte zu groß wurde für das kleine Wort. Man den Faden verloren hat. Weißt du noch? Der Faden aus deiner Tasche in meine. Gelogen. Ich wünschte gelogen. Ich wünschte verschliffen. Ein Faden um die leere Karte, die nie abgeschickt wird. Wie eine Gedankenschleife, eine Scherbenschleife.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)


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