Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
es muss mich nicht jeder mögen
hah, es darf mich nicht jeder mögen!
die sterne sind getrocknete fischchen, die glänzen,
nur weil sie ganz ganz fern sind
eine fliege in einer edekatüte
hat mir das verraten
hah, es darf mich nicht jeder mögen!
die sterne sind getrocknete fischchen, die glänzen,
nur weil sie ganz ganz fern sind
eine fliege in einer edekatüte
hat mir das verraten
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Mondfinsternis 4. März 2007
23:48
Soeben zieht jemand langsam
am mattroten Vorhang
00:11
Blinzle ich oder sind es Sterne
die schnuppern
Ich hatte ihn schon in der Hand,
aber er war glitschig
von den vielen Wolken,
die ihn benebelten,
da ließ ich ihn wieder los,
sodass er zurückflutschte.
Er fand einen freien Platz
lächelte mich freundlich an
und so scheint er immer noch ...
Jaaah... und wie klar
sehe ich nun schon wieder.
Seine bessere Hälfte
gibt mir einen Schimmer ...
23:48
Soeben zieht jemand langsam
am mattroten Vorhang
00:11
Blinzle ich oder sind es Sterne
die schnuppern
Ich hatte ihn schon in der Hand,
aber er war glitschig
von den vielen Wolken,
die ihn benebelten,
da ließ ich ihn wieder los,
sodass er zurückflutschte.
Er fand einen freien Platz
lächelte mich freundlich an
und so scheint er immer noch ...
Jaaah... und wie klar
sehe ich nun schon wieder.
Seine bessere Hälfte
gibt mir einen Schimmer ...
weh mir / fünf finger
I
auch wenn ich mich in worten winde
schweifen sie nur über schluchten. nein
in diesem satz wachsen keine puppen
das ist ein insiderbild das so alt ist
wie der wolf der ein fohlen reißt das einen apfel
fraß in dem ein wurm gewunken hatte
das bleibt die furcht
II
die frucht an den zitternden verästelungen
fällt wieder ins schweigen (ein sumpf)
sing mir einmal wie ein großer bruder
III
von den seiten scheuchen häscher
in meinen nostalgischen mund dort
schlägst du dein auge auf wie ein zelt
ich suche das pferd das scheue
(flieh mein pferdchen flieh in seine hand) ((sanft))
auf der lichtung der lindgrennächte
in einem gewand aus taschentuch
du fasst durch mich hindurch
und berührst dich dahinter
IV
dass der grund seine schenkel öffnet
eine göttin (fallend) entblößt ihren schoß absichtslos
krümel streut in dein schluchzen (schluchten)
über dem gazeschleier ihres wogenden ausschnitts: nie
wird sie dich stillen .. wie konnte ich das
durch die zerissnen blätter
vergessen .. auch in die tage beißt der herbst
mit seinen braunen zähnen (stümpfen)
V
und jenseits aller metaphern
sehnt man doch nur
das trockene brot
einer mögenserklärung
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
wenn er durch eine pfütze hüpfte
siehst du auch auf steinböden
die spuren eines vogels
lässt du dich gehen
sinkst du in seine sätze
als sei er ein mönch
als sei das herz
nicht nur ein umriss
in seiner hand
er geht er schreibt atmet er
du schaust ihm nach
wie einem herrenlosen hund
wie lange hast du nicht geweint
in wirren winterästen
ruft ein vogel ruft er die nacht
berührt deinen nacken
zieht er dich zu sich zieht er dich
und über allen fragen mahnt
das gesetz der mütter:
wenn die schatten vibrieren
steigere dich nicht hinein
hab angst
so aber gingen seine worte
du legst hinein was du findest
schau hin schau her
das herz ist leer
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Zerreden führen
bis das Bild durchgreift
ins Leere (gewaltig)
nehme mir den Glauben daran
nicht ab
an der Haltestelle sitzen
gegenüber Graffiti
Sprühnebel
der nur am Finger haften bleibt
Die Initialen kopfüber halten
bis vielleicht doch
wenigstens
sie wachsen in Schichten
Wer bist du?
Einsteigen in das leere Herz
(der Schlachter zeigt es stolz dem Kinde: Es pocht noch)
eine Rußwolke
gesehen durch die große Scheibe ganz hinten
nichts klart sich auf
Die Griffschlaufen im Gang überbieten sich
meine ist besetzt mit dir
(du schaukelst beim Anfahren)
Wenn ich nur wüsste wohin
bis das Bild durchgreift
ins Leere (gewaltig)
nehme mir den Glauben daran
nicht ab
an der Haltestelle sitzen
gegenüber Graffiti
Sprühnebel
der nur am Finger haften bleibt
Die Initialen kopfüber halten
bis vielleicht doch
wenigstens
sie wachsen in Schichten
Wer bist du?
Einsteigen in das leere Herz
(der Schlachter zeigt es stolz dem Kinde: Es pocht noch)
eine Rußwolke
gesehen durch die große Scheibe ganz hinten
nichts klart sich auf
Die Griffschlaufen im Gang überbieten sich
meine ist besetzt mit dir
(du schaukelst beim Anfahren)
Wenn ich nur wüsste wohin
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
brecht* auf
und lehrt die leerzeit
sprach der meister
des taos
heute morgen
und lächelte voll
auf leeren magen
*http://www.der-innere-weg.de/brecht.html
und lehrt die leerzeit
sprach der meister
des taos
heute morgen
und lächelte voll
auf leeren magen
*http://www.der-innere-weg.de/brecht.html
Jetzter wird's nicht. D. Wittrock
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