Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

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Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

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birke
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Beitragvon birke » 15.05.2016, 23:35

dieser beat rockt mir durch die adern
dein herzschlag
steppt dazu
und deine hand
bringt das taktgefühl
aus dem gleichgewicht
und ich
tanze, tanze!
Zuletzt geändert von birke am 16.05.2016, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Gerda

Beitragvon Gerda » 16.05.2016, 01:13

... drehung
eine zweite auf der stelle
apell
zwei körper
gespanntes werben wenden
anversen
kraftvolle schritte drängen nach vorn
attacke
wirbel absatzklacken ...

Niko

Beitragvon Niko » 16.05.2016, 21:04

ein appell aus der drehung
ein zweiter gespannt nach dem werben
und wirbel im absatz
klackern kraftvoll
zwischen zwei körpern
an versen
nach vorn

Gerda

Beitragvon Gerda » 16.05.2016, 21:27

dann die antwort
matt das rote tuch

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birke
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Beitragvon birke » 16.05.2016, 22:05

du auf dem parkett
und der rhythmus
die schritte schnellen
zu meinen
nach der musik
die stille laut
und leise sinkt
mein vers dir zu
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.05.2016, 16:39

wie viele zeilen
aus so vielen liedern
waren mir musen
die sich zu gedichten schrieben
meist sind es die leisen
mit den zwischentönen

Gerda

Beitragvon Gerda » 17.05.2016, 17:37

abhanden

verloren die sprache.
das letzte wort
fiel aus dem rahmen.
©GJ

Niko

Beitragvon Niko » 17.05.2016, 20:52

von den vergorenen worten
tranken wir einen schluck
und beschwippsten satz für satz alles
was wir vertrocknet vorfanden

und da
auf einmal
fielen die buchstaben zu boden
und endlich konnten wir uns auflösen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.05.2016, 20:22

endlich können wir uns auflösen
jemanden finden der das bejaht
ist die kunst

die es zu verlernen gilt

doch so weit kommt es nicht
alles ist zu nah
denn alles ist
mein
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gerda

Beitragvon Gerda » 18.05.2016, 20:41

meinerseits
schließe ich
die augen
um zu sehen

Niko

Beitragvon Niko » 18.05.2016, 23:37

es ist nah
was wir nicht von uns fernhalten
ein schweigen auf eine frage
das entkernen einer steinernen antwort
und das rückleuchten auf abweisungen

und wir bedenken
gedankenlos zu sein
und konzentrieren uns
auf alles was wir nicht wissen
damit im herzen ein leben reifen kann
das sich von dem nährt
was in der stille ruft

Niko

Beitragvon Niko » 19.05.2016, 20:03

und doch
drängst du den tag
gegen das dämmern
und hortest einen schatz
aus schweigen und fühlen
doch du hast nicht bemerkt
dass eis den schatz schon bedeckt
dass du vorbeiläufst an dir
und ohne richtung verbleibst

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nera
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Beitragvon nera » 21.05.2016, 00:53

ich löse mich auf ich ich ich
ein fragment zwischen du und wir verlernen
die spürnasenmachenschaften
einlösen im takt einer eingelernten gelehrten melodie
in moll oder freimaurisch zwischen handelsabzeichen verordnetem
freigeistlichem interruptum richtungsweisend
unterm hollerbaum holla die waldhexe
(ich weiß weiß um die grenzgänge und oder semantik oder )
ich bin deine fee
könnte ich feilschen
zwischen begehrlichkeit und herrschen
du darfst dich lösen wenn ich dich auflöse
deine kunst des begehrens meine kunst der grenzen
das tanzen wir doch
flüstere ich
ich flüstere ins nichts
ich flüstere nicht dir
(ins gewissen? ins wissen?)
ins später.
https://www.youtube.com/watch?v=QataV0DDTyg

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nera
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Beitragvon nera » 21.05.2016, 01:01

den schatz tanzt ein ich, den ich loslasse, den ich freigebe und nicht mehr.


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