Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

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Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 17.12.2006, 15:04

Ich ziehe in mein
Eidechsenversteck
jenseits des Baches

Verschwiegen wie der Grund
lauere ich hier
auf das Tauen
des Frühlings

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noel
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Beitragvon noel » 17.12.2006, 19:36

manchmal sprechen meine hände
von verlust
der sich spürbar
nicht mehr
zeitigt & DANN
sucht mein hirn
nach ab&lenkung damit
der schmerz sich nicht
gebiert
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.12.2006, 11:55

Aber das Hirn
ist ständig in Betrieb
kein Polster ist frei
weil es keine gibt;
der Traum muss warten.
Das Außen leuchtet
durch die Augen
roten Alarm

Die Neuronen feiern:
Reizrekord!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Klara
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Beitragvon Klara » 18.12.2006, 13:34

TZONG TZONG TZONG
und TZONG
dazu DEDUFF DEDUFF DEDUFF DUFF DUFF
und UFFKA UFFKAJAAAJIIJAAAH

wer hat diesen irrsinn erlaubt
die kleinen, fiesen stöpsel in den ohren

mein zischen ist nicht nett gemeint
nicht mal symbolisch
setz dich doch woanders hin, blöde kuh
sagt es in mir
niemand spricht
keine antwort
die richtung nach innen
ist ziellos, bleibt ohne kontakt

hinter wänden von haut
ticken auch meine eignen synapsen
nicht richtig
hab zu viel gehört
zu wenig hingeschaut
und keiner will davon wissen

der schlaf wird mir schwer

Klara
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Beitragvon Klara » 18.12.2006, 13:35

TZONG TZONG TZONG
und TZONG
dazu DEDUFF DEDUFF DEDUFF DUFF DUFF
und UFFKA UFFKAJAAAJIIJAAAH

wer hat diesen irrsinn erlaubt
die kleinen, fiesen stöpsel in den ohren

mein zischen ist nicht nett gemeint
nicht mal symbolisch
setz dich doch woanders hin, blöde kuh
sagt es in mir
niemand spricht
keine antwort
die richtung nach innen
ist ziellos, bleibt ohne kontakt

hinter wänden von haut
ticken auch meine eignen synapsen
nicht richtig
hab zu viel gehört
zu wenig hingeschaut
und keiner will davon wissen

DEDUFF DUFF DUFF

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noel
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Beitragvon noel » 18.12.2006, 17:23

ob worte schein
-bar nur verstehen
lassen, was wir
mit verstand auffassen?
ob das sinnen meint
zu meinen,
dass im allgemeinen,
was man auszudrücken
denkt, mit der sprache
wohl gelenkt, das
beim gegenüber weckt,
was durch zeichen überdeckt?
kann der logos uns so trügen,
dass wir uns damit genügen,
dass wir hoffen,
glauben wollen, dass wir auch
emotio zollen?


© noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.12.2006, 17:27

manchmal
reichen worte nicht
manchmal
siedet emotion
glaube ist
schon längst verloren
doch
das schwert trage ich gezückt

Eliane

Beitragvon Eliane » 19.12.2006, 16:57

wer des Schwertes
Drohung nötigt
wird auch nach
verlorner Schlacht
nicht unbedingt
gleich unterbötig,
denn droht der
Verlust von Macht
wird im Hintergrund
gewiegelt
und der Siegessich're,
schlapp,
vom vielen Feiern,
ungezügelt
in die nächste Falle tappt.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.12.2006, 00:37

gezücktes schwert
bedeutet nicht immer
auch kampf
sondern
bereit sein für
die diebe der nacht

Eliane

Beitragvon Eliane » 20.12.2006, 08:37

Du schleichst
als Traum dich ein;
wirfst misstrauisch
deinen Schatten.
Was willst du stehlen,
Dieb der Nacht?
Den Anschein,
den der Tag erweckte?

Klara
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Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 20.12.2006, 14:07

Als wenn der Hehler
die Beute kennt!
Hast
deinen Aussteigebahnhof verpennt?

Gast

Beitragvon Gast » 22.12.2006, 00:05

auf schienen endlos weiter
wach jetzt
des schlafs beraubt
die gestohlenen träume
verursachen ohrensausen
die notbremse –
ziehen?
oder wenigstens schreien

Niko

Beitragvon Niko » 22.12.2006, 00:11

über die strenge geschlagen
der arm geschient
das notbremsen stürzt
mich ins nichts

Mucki
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Registriert: 07.09.2006
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Beitragvon Mucki » 22.12.2006, 01:08

im nichts
verhallt der schrei
lauf in den wald
bremse
vor den bäumen


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