Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 16.02.2007, 21:43

mein
versprechen

der
deine

fast
ganz
nur

bis
auf

das
kleine
eckchen

bewusstsein

Gast

Beitragvon Gast » 17.02.2007, 00:19

im versprechen
alles versprochen

bewusst
wenige worte

doch gebrochen

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 18.02.2007, 08:57

drei Worte
in Ewigkeit
versprochen

ich renne
der Zeit
davon

doch er ist schneller

Max

Beitragvon Max » 18.02.2007, 13:56

Zeit

Du lauerst
starrst auf die Uhr
versuchst sie
auf frischer Tat zu ertappen

Kein Gedanke
dass die Zeit
vor allem
zwischen dem Ticken der Zeiger
vergeht

Niko

Beitragvon Niko » 18.02.2007, 14:02

zeit ist
kein gratmesser
aber zweischneidig

Max

Beitragvon Max » 18.02.2007, 14:54

Wir kamen wohl
von Trachslau
und Einsiedeln her
und waren noch geraume Zeit
weiter geschritten

Am Sihlsee
erblickte ich
unter einem Grat
ein zu frühes Schneeglöckchen
das wohl den Winter
nicht überleben würde

Klara
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Beitragvon Klara » 18.02.2007, 15:36

grab meine blumen ein
tief in den wind
schnür dir den wanderschuh
fester, geschwind!

bald wird geboren sein
was einmal stirbt
kommst erst zur ruh
wenn der honig verdirbt

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 18.02.2007, 15:46

Im Kälteschnee
versunken
wartet ein Glöckchen
schweigend
auf bessere Wetter

man hört es wieder im Grün

Gast

Beitragvon Gast » 19.02.2007, 01:01

klangvoll die töne
des glockenspiels
mittags
auf dem markt

lauschen
kurzes innehalten
schon geht es weiter
wer rastet ...

Nifl
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Beitragvon Nifl » 19.02.2007, 08:55

Am Abend
sah ich mein Herz
im Schnee

Die Restwärme
tröstete mich


Bild
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.02.2007, 10:07

das schwarze Band
das du um mein Herz gelegt
um mich fest_ zu_halten
versteinerte
es

Gast

Beitragvon Gast » 19.02.2007, 14:07

mit der schneeschmelze
zerfließt das band
um den quarzit

das steinherz fällt
zerspingt glitzernd
und fängt licht

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 19.02.2007, 14:33

steinherz

geworden
fossil
aus
dem
kambrium

ließe
man
dich

würdest
zum
diamant

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.02.2007, 15:13

Diamantworte will ich ritzen
in dein Glashaus
und du
wirfst mit Beton


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