Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.09.2007, 16:07

abgerechnet
mit mir - immer wieder
bilanz: rote zahlen
unbefriedigend

sollte ich einen strich
durch meine rechnung machen ...

vielleicht, wer weiß ...
ergeben sich schwarze zahlen

Gast

Beitragvon Gast » 28.09.2007, 00:43

schwarze zahlen
vor den mond gestellt
werfen schatten

ebenso unheimliche
wie die roten
überhaupt ist rot die hübschere farbe

und alles ist vergänglich
denn minus mal minus ergibt
plus
rien ne va

gehe vor bis auf los
wenn du an der reißleine vorbeikommst
vergiss nicht sie zu ziehen

und immer schön alle
schäfchen in einen stall
dass mir ja keins aus der Reihe tanzt
apell

Max

Beitragvon Max » 28.09.2007, 20:40

Zwei Minus ergeben ein Plus
sagst du
zwinkerst
und knuffst mich in die Hüften

Dabei werden unsere Stärken
im günstigsten Falle
addiert
Zuletzt geändert von Max am 30.09.2007, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.09.2007, 23:11

Wahrlich
du kennst meine Schwächen
und ich deine.
Meine größte Stärke:
ein Blick von mir
lässt dich schwach werden.

Schau mir in die Augen,
Babe.

Rala

Beitragvon Rala » 01.10.2007, 22:57

Pain of King

Du, auf dem hellblauen
Teppich vor dem Fenster liegend,
still,
Blut auf der Stirn,
als habest du dich
an der scharfen Kante
des Sonnenlichts geschnitten.
Und ein letztes Mal
berührt dich der Vogel
nimmt deine Seele mit
auf seinem Weg nach draußen.
Du dachtest,
König sein müsse man lernen
und wusstest nicht,
dass du's schon warst.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 02.10.2007, 23:37

Die letzte Zacke der Krone
Behalte ich für mich

Und doch verLetzt
Beim Tauchgang
Im Bild vom See

Das letzte Wort
Irgendwo im letzten Mal
Verliebt
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 02.10.2007, 23:52

knirsche du nur
mit sand ist mir der
mund gefüllt

keine worte mehr
schlucke trocken

will wieder bunte murmeln
mit zehen fühlen fern
der verliebtheit
Zuletzt geändert von Elsa am 03.10.2007, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
Schreiben ist atmen

Gast

Beitragvon Gast » 02.10.2007, 23:57

... by the way

habe keinen platz für dich,
weder hier
noch anderswo
by the way…

kann mein herz nicht an dich hängen
nicht jetzt
nicht bald
by the way…

jetzt hängst du an mir
anyway...

©GJ2003

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.10.2007, 00:03

den sand in meinem augen
habe ich längst
salzig herausgeschwemmt
sag mir
nur ein einziges mal
die drei worte
den salzsee halte ich dir
spiegelnd als zeugen
für dein überwinden
willst du deinen platz zurück
zögere nicht

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 03.10.2007, 23:06

Salz in meinen Augen,
Sand in meinen...

Sand in meinen Augen,
Salz auf deiner...
Schmalz im...in Gottes Gehör...
Gangbimbam.


Komm, schlaf eine Nacht drüber,
deck die Lider deiner Wunden zu mit einem schweren Traum
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 04.10.2007, 19:47

Als hättest Du's gewusst
weintest Du
und bedecktest mein offenes Fleisch
mit Deinen Tränen

Auch so
lässt sich Salz
in Wunden streuen

Rala

Beitragvon Rala » 04.10.2007, 22:12

Enfin

Verzweifeltes Suchen nach Wasser
Ich will das Blut nicht mehr schmecken
Meines, deines -
unseres?
Saft des Endes
Fin rouge
cruel

Gast

Beitragvon Gast » 04.10.2007, 23:45

gepfefferte worte
streutest du
in unverheilte wunden -

zogst ins kalkül
tränen -
zu trocknen

Klara
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Beitragvon Klara » 05.10.2007, 00:45

ich bin jetzt geheilt
wie jedes mal wieder

von mister weichei und herrn schleimheilig

ich kalkuliere auf nichts
und so kommt es auch
zum glück wahrscheinlich
aber rechnen hab ich nie gemocht

(ich wünschte nur, ich könnte aufhören
in den dreck zu heulen)


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