Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 28.09.2006, 22:16

Aus grober Seide
dein Krähenkleid
Name im Nebel
Zuweilen such ich dich
aus Gier
nach einem Wort
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gast

Beitragvon Gast » 28.09.2006, 23:50

laut lose
worte
winden sich

bevor
sie orakeln

verSbinden

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.09.2006, 23:55

orakel von delphi

mysthischer ort
sorgsam
behütet

höre!

cali

Beitragvon cali » 29.09.2006, 00:46

behütet
der Kopf
Krempe tief
ins Gesicht gezogen
sonnig
der Mund

Birute

Beitragvon Birute » 29.09.2006, 07:34

so weit
ist der gedanke
alles umfasst er
grenzt aus
durch erkennen

bäumt sich auf
immer wieder
im kerker
des denkens

einmal entfesselt
ist er

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.09.2006, 00:26

dir treiber
jäger
du
die beute
so du
ihn gedankenlos
zulässt

Gast

Beitragvon Gast » 30.09.2006, 00:43

zur strecke
gebrachte gedanken

mutlos das sinnen

erinnern
überflüssig

geh-danke

Nifl
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Beitragvon Nifl » 30.09.2006, 09:33

Bild

Eine Nonne
läuft als Gedanke
entlang der Graffitiwand

Verwurzelter Glaube
Und Aufbruch

Nicht in die USA (sie ist nie eine Indianerin gewesen!)
Vielleicht heim
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Gast

Beitragvon Gast » 30.09.2006, 10:36

in solcher Eile?

Sie ist im Einsatz

jede helfende Hand
ist wichtig
beim Anschlag
auf Sitte und Moral




Lieber Nifl, danke für den beständigen Bildwechsel... und wieder ein toller "snapshot". GeRdanken

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 01.10.2006, 00:44

vom saul zum paul
vom paul zum peter
zu petri stuhl
zum meister vom stuhl
vor sich das
wasserglas
liest er
seine karriere vor

trocken das
zeitungsfoto:
in den augenwinkeln
reste von panik
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

aram
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Beitragvon aram » 01.10.2006, 01:32

 
der sturm im wasserglas erfasst die welt und kippt die bordsteinkanten einwärts
neumüde nahrungssucher fahr'n über land doch die mountainbikes
gefallen nicht mehr

es ist geschehen. der sakristan legt die stola bereit.

cali

Beitragvon cali » 01.10.2006, 01:57

wenn Herz
und Verstand
sich finden
sich harmonisch
miteinander verbinden
erklingt sie
unsere ureigene
Liebesmelodie

unabhängig von
einem er und sie
man nennt es
auch du

Gast

Beitragvon Gast » 01.10.2006, 09:39

den gottesdienst
für schwule hielt
der priester
um zu zeigen
dass er dem druck von
oben nicht nachgab

er legte die stola um
trat hinaus
in den altarraum

das kirchenschiff
war bunt gefüllt

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 01.10.2006, 13:52

Das Schiff
setzte über

und das Meer
war fort
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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