Prosalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.07.2007, 18:09

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Foto A.P. Sandor et moi


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Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.

Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.

Ich bin gespannt!




Kleingedrucktes:

Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:

Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt

Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.



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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.10.2007, 19:40

Viele Steine habe ich heute bewegt. Sie lagen mir im Magen, schon seit Wochen. Jetzt kneifen sie im Kopf. War wohl die falsche Richtung. Auch die Steine stimmten nicht. Bewegte andere. Hatte mir soviel vorgenommen, den Tag total verplant. Warum plane ich eigentlich immer. Scheiß Filofax. Bin ich abhängig geworden von dem Ding. Scheint fast so. Wenn ich mir vorstelle, es würde mir geklaut ... Himmel, ich mag gar nicht daran denken. Ich frage mich, wie andere das machen, ohne Filo. Wieso vergessen die nichts? Ich hingegen muss alles aufschreiben, um den Kopf freizubekommen. Und erreiche damit genau das Gegenteil. Sehe die vielen zu erledigenden Dinge. Kein Häkchen dahinter gesetzt. Die hab ich woanders gemacht. An die Steine, zu Widerhaken sind sie mutiert und bohren in meinem Schädel. Irgendetwas mache ich falsch. Vielleicht bin ich ein Mutant. Hm, das würde einiges erklären ...

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 07.10.2007, 19:59

Das Beste, ich setze zurück. Mich. Einfach die Klappe halten und zusehen. Sich ständig verbrennen, was soll das? Ob ich die Zunge amputiere? Gut, ich setze mich in den Schaukelstuhl als alte Oma. Meine Güte! Innen bin ich doch so jung, vielleicht siebzehn oder so. Nach Flowerpower fuhr ich total auf Punk ab. Zwei Gründe waren damals ausschlaggebend gewesen. Ich ertrug diese waschlappenweichen Antihelden nicht mehr. Der Sex mit diesen Typen war blümchenhaft, lieber wollten sie darüber diskutieren. Make-love-not-war hieß es doch. Vollgedröhnt trugen sie ein dümmliches Lächeln im Gesicht, ich hätte schreien können. Sie waren pappig wie Marshmallows. Überbordend vor Fantasien vom Weltfrieden, taten sie rein gar nichts dafür. Wie Taugenichtse lebten sie in den Tag hinein, schnupperten an Räucherstäbchen und tanzten sich zu In A Gadda Da Vida in Trance, statt die Welt zu verbessern.
Und ich weiß das alles noch wie gestern. Ja, ich werde die Klappe halten als alte Oma, genau. Oder meine Zunge amputieren. Ich setze zurück. Mich.
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.10.2007, 23:48

Ich kann doch nicht mein Ich killen. Was bleibt dann noch? Oder besser gesagt, was wird aus meinem Ich? Es wird alt, vergammeln und einsam sein. Und niemand wird sagen: "Sie hat gelebt!" Und ich selbst am Wenigsten. Nein, das kann es nicht sein. Lieber kille ich die Feuerlöscher, die mich nicht brennen lassen. Ja, manchmal will ich brennen, muss ich brennen!
Lieber ein Leben in Flammen, als ein Leben, das ich nicht gelebt habe, das immer wieder von anderen gelöscht wurde. Keep on running. Keep on burning.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 10.10.2007, 11:40

 


Gedichte sind nicht ganz dicht. Sie lecken am Verstand, als sei er ein Salzstein aufgehängt für zahme Rehe.

Warum werfen wir nicht die Steine in den Wind und schauen zu, wie sie fallen.

Wir sind immer schlauer, als die verlorenen Kinder. Retten Großmütter und Prinzen, die Welt noch dazu. Rosa war gestern, heute ist die Waage schief.

Seegurkengedichte werd ich schreiben! Wie sie Salzwasser spritzen, mitten ins Gesicht.
Oh, eine Metapher. Nein. Befindlichkeitslyrik.

Wir sollten von Dingen sprechen, die es nicht gibt. Dann sind wir sicherer.

Alles ist falsch. Spätestens jetzt. Und nachher ist es falsch, dass es falsch war. Ist es dann wieder richtig? Nein, das gilt nicht.

Medizinisch gesehen sind wir eine Ansammlung von Bausteinen, die zufällig das ergeben, was wir sind. Weltraumschrott wäre vielleicht passender.

Wir werfen…trotzdem wird es nicht leichter.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.10.2007, 00:19

Dream on, babe!

Du gehst sorgenlos durchs Leben, machst dir keinen Kopf um gar nichts. Geht mal etwas schief, sagst du: "Shit happens", lässt dich durch niemanden aus der Ruhe bringen (na ja, manchmal durch mich). "So läuft es eben", meinst du und machst lässig weiter. Ein 'Hans Guck in die Luft', denk ich oft. Wie machst du das bloß? Ich plage mich herum mit Lächerlichkeiten, blähe sie auf zu rosafarbenen Elefanten. Du hingegen machst die Ernsthaftigkeiten lächerlich, lässt den Elefanten zur Mücke werden. "Vieles regelt sich von ganz alleine", sagst du lächelnd und das Leben gibt dir immer wieder Recht. Wie weise du bist.
Please! Dream on, babe!

Klara
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Beitragvon Klara » 12.10.2007, 17:53

Leben, zum Beispiel

Du bist ein anderer, aber du bist auch okay.

„Ich sollte hier nicht sitzen“, eröffne ich, verwerflich ohne Umschweife. Endlich. „Aber ich bin vermutlich nicht besonders gut geeignet für die Ehe.“ Da lacht er sein heiseres Lachen, und es geht mir blendend! Ein paar Sätze, als Füller in den Raum gestellt, weil da so viel Raum ist, wollen mir nicht aus dem Mund. Zum Beispiel: Ich wünschte, ich wäre ein Fisch unter Fischen, und du könntest meine Blasen lesen.
(Mit Mühe ergattere ich seine Pointen.) Oder der: Das hier, was wir nicht tun, wäre auch eine Methode, meine Ehe zu retten, doch ist sie weniger anerkannt und sehr viel angenehmer als Paartherapie. Aber ich kann nicht aus meiner Haut, und er erzählt vom Dauer-Vorwurf seiner Frau, dass er „keine Nähe zulassen“ könne, "zu wenig Rücksicht" nehme, zu wenig zuhause sei, dass er sich überhaupt grundsätzlich in Richtung braver Familienvater und Sonntagskirchgänger ändern müsse, blablabla.
„Bullshit“, sage ich.
„Du bist frauenfreindlich“, behauptet er, nur halb im Scherz und ein bisschen schockiert.
„Nee, ich glaube nur nicht, dass es ihr oder dir besonders viel Spaß macht, wenn du als gezähmter Bulle mit Bierbauch am Sofa festklebst.“ Oder der, diesmal im Zusammenhang: Das wäre grober Unfug und ein unverantwortlicher Verlust!
„Das will ich ja auch gar nicht. Dafür sehe ich zu viele Frauen, die ich sehen muss. Ich meine, warum soll ich blind sein? Da sind Momente, die wollen mich. Verstehst du? Die fragen nach mir!“ Die Momente oder die Frauen? Er grinst schief und guckt, und allein für sein ungefiltertes Kauderwelsch sollte ich ihn sofort anfassen, doch wir halten noch die köstliche Schwebe.
„Trotzdem sind deine Ansichten, naja, nicht unbedingt konsensfähig“, versucht er.
„Tja, leider halte ich wenig davon, jedes Gefühl sozialkompatibel runterzureden und in Tupper-Dosen zu verpacken, sorgfältig mit Gebrauchsanweisungen beklebt. Du etwa?“ Geistesblitz, alter Kumpel, kommst ja gerne ungelegen. Meine Stimme zischt mir unangenehm im Ohr, doch er lacht schon wieder, lacht sein heiseres Lachen, und ich schreibe alles mit.

Jetzt giert die kleine Erinnerung nach der großen, doch ich hüte sie wie ein Geschenk der Erde.
Zuletzt geändert von Klara am 14.10.2007, 10:49, insgesamt 4-mal geändert.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 12.10.2007, 18:06

http://www.youtube.com/watch?v=qzOdvUca ... ed&search=

Manchmal, wenn der Nebel auf der Bundesstraße zu liegen gekommen war oder der Regen herabprasselte, als wolle er das Ende der Welt verkünden, konnte es passieren, dass er einfach immer weiter beschleunigte.

Gelegentlich kam ihm dann der Gedanke, wie leicht es doch sein müsste, einfach das Lenkrad loszulassen. Alles erschien ihm leichter, als dieses triviale Leben mit der Arbeit, die ihn auszusaugen schien, der Einsamkeit, die ihm nichts von dem zurückgab, was ihm fehlte, und der unwiederbringlich verlorenen Vergangenheit, nach der zu sehnen er sich in besonders schwachen Momenten gestattete.

Jenseits des Betrugs und der Schwäche müsste es doch noch den einen oder anderen Wert geben, für den zu leben es sich lohnte.

Viel zu schnell raste er auf die Abfahrt zu und musste sogar lächeln, bei dem Gedanken, dass diese Barke vor ihm doch wohl ausreichen musste, um diesen Unsinn zu beenden.

Warum aber nahm er dann doch den Fuß von Gaspedal und fuhr in gemäßigter Geschwindigkeit auf die Landstraße?

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eva
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Beitragvon eva » 15.10.2007, 15:13

Freundinnen sind sie nicht wirklich. Bekannte sicherlich. Die Söhne sind groß geworden, die Grundschulthemen sind von der Uni erübrigt worden. Trotzdem ist es nach wie vor ein Entlangtasten an schmalen Grenzmauern, die den Einblick erlauben, aber Berühren verbieten. Neben den Semmeln werden Geschichten und Geschichte geteilt. Die Rollen bleiben dabei unversehrt, jede kennt ihren Part. Herausforderungen an das gewohnte Denken werden wie immer genossen, verschwinden aber so schnell zwischen Frischkäse und Rentenantrag wie die vertrauten Rituale: das Abgleichen der Söhne eben. Ohne ihre Jungs hätten sie sich längst nicht mehr getroffen, obwohl die Knaben bereits alle ausgezogen waren. Aber auch sie sind noch zusammen, befreundet seit der ersten Klasse. Landleben ist eine Angelegenheit von beruhigender Kontinuität. Hier ist die Welt noch in Ordnung.
Jetzter wird's nicht. D. Wittrock

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.10.2007, 00:41

Die Nebelfinger hüllen mich ein, kriechen in jede Nische. Mit Kitt kann ich sie nicht verschließen. Klamm fühlen sie sich an, diese Finger. Und irgendwie eckig. Die Welt ist nicht rund. Kann sie auch nicht sein, wenn sich mein Lachen spitz anhört und schief wie die Naht, die von Hand genähte. Bin doch keine Maschine. Maschinen lachen nicht. Sie funktionieren oder sind kaputt. Ich funktioniere und fungiere in meinem Nebelmysterium wie eine Nähmaschine ohne Garn, aber mit Nadel. Sehr praktisch, so ein Ding. Ich piekse mir eine in den Finger, bis er blutet. Nun ist es warm, nicht mehr klamm. Der Nebel löst sich auf und ich fange laut an zu lachen.

Gast

Beitragvon Gast » 18.10.2007, 10:27

Das war nun der Dichter, der politische Autor, der unbequeme Mensch und doch so sympathische, freundliche Mann. Sehr klein von Wuchs, sprachlich umso ausdrucksstarker, aber sparsam in der Gestik. Auf 3SAT wie er leibte und lebte. Er ist nicht alt geworden, nur 67 Jahre. Seine mahnenden Worte hörte ich aus dem Mund Karl-Maria Brandauers: Freiheit herrscht nicht.
Unter diesem Titel zeigte 3SAT die Dokumentation von 1987 über Fried.
Die gezeigten Ausschnitte von seinen Lesungen nehmen mich gefangen. Ein altes Fotos auf dem er mit Dutschke zu sehen ist … verteidigen musste er sich in einer Talk-Show, dafür, dass er von der Jugend als Kultfigur verehrt wurde. (Welch eine Dummheit, des Journalisten)

Hätten wir heute nur einen Erich Fried.

Gemocht, ihn geschätzt habe ich schon lange. Gestern wurde mir klar, dass ich ihn hätte erleben können, wäre ich damals nicht mit anderen (wichtigen) Dingen beschäftigt gewesen.
Vorbei ist vorbei. Aber ich bin sehr froh, dass es dieses Dokument über ihn gibt

und … ein Sprung … froh darüber, Gernhardt, eine andere mich beeindruckende Persönlichkeit zweimal erlebt zu haben.

http://www.erich-fried.de/start.htm
http://www.erichfried.de/was_es_ist.htm

Klara
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Beitragvon Klara » 21.10.2007, 22:27

So verschieden kann man lesen (und schreiben): Da entstehen Märchen, wo keine sein sollen. Und Feen sterben, ohne dass es jemand will. Und kleine Gesichter kleben an Fenstern, die Nasen platt nach draußen gedrückt, so weit nach draußen, doch die Scheiben geben nicht nach. Am andern Tag ist auch noch ein Tag, klar, aber dann sind die Gesichter größer und gröber und grauer, und man kann das Fenster selbst öffnen, am Griff, wie es sich gehört, und draußen sieht man nichts mehr als den Regen oder die Nachbarin, die mit ihrem fetten Hund schimpft. Sie füttert ihn fett, mit Leber und Schlund und Hundezucker und Gier, und dann meckert sie, weil er zu fett und zu träge wird, sogar für ihre müden Beine zu langsam wird, so dass sie ziehen muss, an der Leine, das reißt in der Schulter, und sie schimpft. Die kleinen Gesichter sind andere, und doch die gleichen, kleben an Fenstern wie stets, nur das Fernsehen kommt ihnen dazwischen und versaut eine ganze Kindheit: lauter gestorbene Feen und keine Märchen, wo dringend welche leben müssten.

Gast

Beitragvon Gast » 23.10.2007, 12:09

19.10.2007
Am Vorabend habe ich einen Vortrag über Paul Klee und die Literatur besucht

Danach verstehe ich ein Stück weit mehr die Zusammenhänge betreffend „Blauer Reiter“, Wassili Kandinksky, Gabriele Münter, dem Russenhaus in Murnau, Paul Klee in München. Das spätere Kennenlernen Kandinskys und Klees im Bauhaus Weimar/Dessau. Ich erfahre von Bauhauskünstlern (Macke, Marc, Feininger , Kandinsky, Klee u. a.) und deren Leben in den Meisterhäusern, die von Bauhausarchitekten (Walter Gropius und Mies van der Rohe werden genannt) entworfen wurden. Bauhausarchitektur nach wie vor zeitlos, stringent und kühn. Auch in Frankfurt a. M. gibt es sie.

Arnold Schönberg war mit Kandinsky befreundet. Wie inspirierend muss das für beide gewesen sein. Kein Wunder also immer wiederkehrend in Kandinskys Kunstwerken so etwas wie Notenlinien zu entdecken (Kandinsky referierte seinerzeit in einem Essay „Über das Geistige in der Kunst“).
Klee hatte wohl in vorgerückten Jahren eine etwas abgehobene, weltabgewandte Sicht in, er sprach davon, dass er nicht wissen könne, ob nun das Leben im Jetzt besser sei, da er nicht wisse was komme. (Er hat wohl fest damit gerechnet vergleichen zu können).

Klee heiratet 1906 die Pianistin Lily Stumpf, die ihr Künstlerisches Schaffen aufgibt, um den Lebensunterhalt der Familie mit Klavierunterricht zu verdienen. Währenddessen kümmerte sich Paul Klee um Haushalt und das gemeinsame Kind Felix. Seine Staffelei stand in der Küche der Münchener Wohnung.
Er verkehrt später u. a. auch mit Rilke, lernt auf seinen Reisen weitere zeitgenössische Künstler kennen, die ihn nachhaltig beeinflussen. (Magritte, Braque, Dubuffet )

Zur Uraufführung von Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ hat Klees Sohn die Schreinerarbeiten für das Bühnenbild übernommen. Es war von Kandinsky entworfen worden und zeigte u. a. horizontal und vertikal verteilt angeordnete Notenlinien und nun weiß ich auch, weshalb ich an Frankreich denken muss, wenn ich den Namen Kandinsky höre …“Centre Pompidou“ …

Die geschichtlichen Zusammenhänge, die mir im Schulunterricht so wenig (be)greifbar waren, erfahre ich wieder einmal mehr über die Kunst. es passiert in den letzten Jahren ständig, dass ich anhand der Lebensläufe und Kunstwerke Bildender Künstler, sowie deren Freundschaften mit Musikern und Literaten Jahreszahlen zu erinnern vermag.
Ich bin fest davon überzeugt, dass das nicht nur mir so geht, und ich zweifle immer heftiger daran, dass anderes, als über Assoziationsketten und fächerübergreifendes Lernen in der Schule, überhaupt Sinn macht.
Jedenfalls wenn man mündige Menschen in einem von Freiheit bestimmten Land braucht.

©GJ20071023

Nifl
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Beitragvon Nifl » 25.10.2007, 20:26

Ein Jahr USA. Erst war ich begeistert... nun weitet sich ein flaues Gefühl wie eine frisch gewaschene Hose nach kurzem Tragen. In den Kniekehlen hängt es zwar noch nicht, aber ich darf nicht zu kräftig ausatmen. Nichts wird sein wie zuvor (aber das ist es ja eigentlich nie)... Immer zweimal einatmen und nur einmal aus. Das ist wichtig, sonst geht`s in die Hose.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.10.2007, 00:38

Warum kann sie nicht das Tempo drosseln, wenigstens eine kleine Atempause einlegen. Sie wirbelt mich rauf und runter, als würde das runter nicht ausreichen. Bei jedem Fall wird mir kotzübel, doch gleichzeitig auch klar, dass es nicht anders geht. So muss sie das mit mir machen. Nur auf diese Weise geht es. Sie hat das kapiert. Es gehört schon Einiges dazu, mich dahin zu bewegen. Festgesaugt hat sie sich wie ein Blutegel, nein, mehr. Viel mehr. Sie ist eingedrungen in meinem Geist, hat ihn infiziert, mich fest an die Kandarre genommen, meinen Verstand aufgefressen. Doch wird sie mich auch tragen, so wie sie mich antreibt? Bin ich bereit, alles, wirklich alles zu geben, auch wenn ich dabei draufgehe? Ja, das bin ich. Einen sinnvolleren Grund kann ich mir nicht vorstellen. Außerdem habe ich nichts zu verlieren. Morgen kann es schon zu spät sein. Selbst der Tod kann morgen umsonst sein. Wegen falschem timing. Wäre schon bescheuert. Also, leg los! Ich will und kann nicht mehr warten. Ich muss es wissen. Jetzt!


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