Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 03.10.2006, 23:49

wir wägen ab es stakt es stockt
es st - es
stört es schaudert

gut gemacht, nie bedacht, niemand lacht

trinken wir einander zu denn keiner kann es
besser keiner weiß es
wirklich jeder
spielt und lebt und stirbt - wahrhaftig.
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Gast

Beitragvon Gast » 03.10.2006, 23:54

leben
ist immer live
echtzeit
keine generalprobe möglich

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.10.2006, 00:15

möglich allein
der trug vor sich selbst
nicht wahrhaben
was geschieht
doch
lebenslüge
zu keinem ziel
führt

Birute

Beitragvon Birute » 04.10.2006, 11:36

ich bin ich
mit ecken
kanten
und hecken am weg
auch mal dornig

und doch
es ist meiner
und ich gehe ihn
vertauensvoll

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.10.2006, 13:34

pflücke mal rosen
dornen stechen
überwinde hürden
bleibe stehen
an der
weggabelung des lebens
welche richtung
soll ich nehmen?

Birute

Beitragvon Birute » 04.10.2006, 13:56

siehst du denn
die richtung nicht

hörst du nicht
dein ziel

so öffne dein herz
und lass dich führen

Nifl
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Beitragvon Nifl » 04.10.2006, 21:41

Bild

Der Herbst wägt
auch das Klagen der Krähen
während seine Zunge pendelt
zwischen vergessenem Rosenrot
und geltungssüchtigem Grau
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

pandora

Beitragvon pandora » 04.10.2006, 21:50

ich möchte ihn halten
den herbst
an roten rändern
sein sonnengelb
das wolkenklar
und ein tuch spannen
für die dunklen tage

Gast

Beitragvon Gast » 04.10.2006, 21:55

sein gewicht retten

in messing und bronze
tropfschwer
reift spätlese
heran

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.10.2006, 23:33

um
trunken
in des nebels schleier
zu torkeln
und
beschwingt
im regen zu tanzen

Gast

Beitragvon Gast » 05.10.2006, 21:19

heckenrosig
einen herbstmorgen lang
nebel leben

Gast

Beitragvon Gast » 05.10.2006, 22:28

in den hecken blitzen
jetzt
knallerbsen
und hagebutten

weißt du noch -
die alte nachbarin
gönnte nicht mal den
vögeln die beeren

Mucki
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Beitragvon Mucki » 05.10.2006, 23:15

sie hört ihn noch
den knall
immer
und immer wieder
doch fürchtet sich nicht
ist sie doch
gaia
die hüterin
von
allem

Niko

Beitragvon Niko » 06.10.2006, 11:23

im fortschritt
zeichnen sich risse
einschnitte im blatt
das gekräuselt
wie nachdenkliche stirnen

am mount everest
ist die wetterlage konstant
ich neide es ihm
manchmal


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