Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
Beiträge: 3885
Registriert: 28.07.2006
Geschlecht:

Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 18.09.2011, 10:18

anfangen
zurück zu rechnen
irgendwann
wieder bei null anfangen

Gerda

Beitragvon Gerda » 18.09.2011, 10:47

nichts
nichts zählt
nichts zählt mehr
nichts zählt weniger
nichts zählt außer der Liebe
nichts weniger
nicht mehr
nichts

Niko

Beitragvon Niko » 18.09.2011, 10:54

nichts
nichts bleibt
nichts bleibt mehr
nichts bleibt mehr übrig
sogar die liebe geht
sogar die liebe
sogar die
sogar

Benutzeravatar
Eule
Beiträge: 2055
Registriert: 16.04.2010

Beitragvon Eule » 18.09.2011, 12:45

sogar sugar baby
wenn wir über
die träume lachen werden
unsere wangen
weiterblühen auf
kaperfahrt
Ein Klang zum Sprachspiel.

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 18.09.2011, 15:15


wenn nichts mehr zählt
träume verlacht
die liebe ins nichts
getreten wird
blüht mir viel
zu viel

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9468
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 21.09.2011, 22:56

wir sind so zwei
(was du wieder denkst
das dachte ich auch)

seit tagen diese schildkröte
ich halte salatblätter in die luft und warte

darüber sitzen graue papageien
jeder streckt einen flügel aus
und spricht drei worte
die er nicht versteht
(aufgeschnappt
in jugendjahren)

würden wir bis in die nacht
albern sein (nein) (ja)
sie wackelt mit dem kopf
und zieht ihn ein

zwischen den leuchtkieseln
lehne ich an der laube
lasse die blätter fallen
(und es schlägt weiter
aus - als wüsste es wohin)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Niko

Beitragvon Niko » 21.09.2011, 23:23

als wüsste man wohin
als wüsste der tag seine richtung
so viele gründe sich gut zu stellen
mit dem tag und sich
zu verbünden
mit den vorsätzen des schnees
fallen und dahinschmelzen
wenn die wetterlage es zulässt

Benutzeravatar
Eule
Beiträge: 2055
Registriert: 16.04.2010

Beitragvon Eule » 25.09.2011, 17:16

zu lassen wäre
zuvorderst und
zuallererst

das gerede vom anbeginn und
ende und dann hätten wir

nur noch wenige Sekunden
zu kostbar zum Weinen
Ein Klang zum Sprachspiel.

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 25.09.2011, 17:30


ich kann nicht wegsehen
die Fakten nicht verleugnen
kann nur hoffen
dass wir am

27. September 2011

dem Tag
der die Welt erschüttern wird

keinen Grund zum Weinen haben

Benutzeravatar
noel
Beiträge: 2666
Registriert: 04.08.2006

Beitragvon noel » 25.09.2011, 17:45

???????
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 25.09.2011, 18:00

sende eine pn an dich, noel

Niko

Beitragvon Niko » 25.09.2011, 22:54

einschlägige prophezeihungen
so viele jahre
ist die erde schon tot gesagt
und lebt
sie wird nicht mit einem schlag vernichtet
sondern wir stricken täglich
an ihrem siechtum
bis sie erstickt an uns
und wir an uns

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 29.09.2011, 20:17

in die erde gesagt
bis sie davon schweigt
und wir das sind.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 29.09.2011, 21:34

In die erde hast du gesprochen
oder gegen die wand gedacht
in die worte hast du geweint
und ins nichts geatmet

und irgendwann
ein paar sätze
erkennst du ein wort
als schwebte es in der luft


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste