Prosalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.07.2007, 18:09

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Foto A.P. Sandor et moi


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Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.

Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.

Ich bin gespannt!




Kleingedrucktes:

Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:

Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt

Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.



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"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Nicole

Beitragvon Nicole » 16.02.2008, 17:18

Es gibt immer auch eine positive Seite am Schmerz: man merkt schlagartig, daß man noch lebt. Der Triumph, eine Lüge aufzudecken, ist nur kurz, der Rückschlag, charmant formuliert, gibt eine kurze Befriedigung. Länger aber fühlt man die Demütigung. Das Gefühl, deutlich demonstriert zu bekommen, das man ist, was man ist. Eine Geldbörse mit Titten und Möse. Die sich schröpfen läßt, die das Leben finanziert, die sich gelegentlich sogar ficken läßt. Das schöne an so einer Geldbörse ist ja, gerade wenn man sie geheiratet hat, man kann sich bedienen, kann das Wechselgeld behalten und ist nicht gezwungen, sich weiter darum zu kümmern. Wer redet schon mit seiner Geldbeutel? Wazu sich um den Geldbeutel kümmern, er ist gut gefüllt mit Scheinen, meist auf der Arbeit um für Nachschub zu sorgen, in der Freizeit mit Haushalt beschäftigt und ansonsten - kann man sich da auch mal das Auto leihen. Den geilen BMW, mit dem man dann zu denen fährt, um die man sich gerne kümmert. Zu denen, mit denen eine Unterhaltung lohnt, um die man sich bemüht und kümmert. Hey, es reicht doch, abends zur Gelbörse zu gehen und zu sagen "Ich will." Geldbörsen brauchen kein Vorspiel, Geldbörsen benutzt man, wenn der Samen sich staut.
Aber mal ehrlich, wen kümmert es, was so eine Geldbörse denkt?

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.02.2008, 00:41

So verdammt lange habe ich darauf hingearbeitet. Sogar in meinen Träumen schuftete ich. 1,5 Jahre akribisch alles geplant, durchdacht, verworfen, wieder von vorne begonnen, bis der Moment endlich eintraf. Der große, so ersehnte Augenblick. Ich malte mir aus, wie es sein würde, wenn es soweit wäre, dachte, es wäre ein unsagbar geniales Gefühl, es endlich geschafft zu haben. Eine Riesenlast abgeworfen und so. Und auch Stolz, klar. Ein bisschen. Nein, mehr als ein bisschen. Auf die Schulter würde ich mir klopfen. Oh ja. Endlich einmal 'Ja' zu mir selbst sagen, weil ich es durchgezogen habe. Und was geschieht? Nix. Heiße Luft, die mir jetzt eisig entgegenweht. Wenn mir jemand nur noch einmal sagt, der Weg sei das Ziel, puste ich ihm eins.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 17.02.2008, 11:05

"Umzug in eine Villa", könnte das Buch heißen. Kurz der Plot: Eine glückliche Familie mit zwei Autos und zwei Kindern (natürlich umgekehrte Reihenfolge), betreten strahlend das Eingangsportal (und Portal ist nicht zu hoch gegriffen!) (ach, ich vergaß noch den Golden Retrivier). Und wie sieht die Krise aus, werden Sie fragen? Zur Auswahl stünden: "überhohe Schulden, ein Mann, der zu seiner Frau nur Schatzi sagt, damit er nicht mit den Namen durcheinander kommt, eine Frau, die einen zweimal-die-Woche-Therapiebedarf hat, Kinder, die ihre Mitschüler verprügeln." "Ja, aber, das ist doch Klischee und langweilig und überhaupt sollte man sich auf einen tragenden Konflikt konzentrieren…." Also gut, ich schreibe kein Buch, sondern helfe ihnen beim Umzug und studiere die Figuren des Live oder Life -Dramas. Da ist der Freund (1,80m, seine Haare werden langsam grau, 2 Kinder, auch eine Villa (allerdings geerbt) und sehr glücklich scheinend (wie unglaubwürdig, da muss doch was faul sein!). Immer wenn ich ihn sehe (einmal im Jahr), erzählt er mir irgendwas aus seiner Studienzeit… (da könnte man ansetzen, wenn man sein Glück madig machen wollte… )(lebt er heute den nicht mehr erzählenswert?) Übrigens, Bundeswehr Anekdoten findet man bei einem Einzug in eine Villa nicht vor (wenigstens etwas). Einmal habe ich bei so einer Runde (ich glaube das war auf einer Hochzeit) so getan, als sei ich auch bei der Bundeswehr gewesen. "Ja, ja und heutzutage weiß ja keiner mehr was ZBV heißt" … Zurück zur Villa. Man lernt ja auch dabei. ZB., dass linke und rechte Wasserbettmatratzen nicht vertauscht werden dürfen, weil sie "angephast" seien. Nun gut, 800 Liter Wasser wieder ablassen. Ein komisches Bild ist das schon, wenn ein Gartenschlauch aus einem der oberen Fenster einer Villa hängt. Das Wiederauffüllen ist auch nicht so einfach, weil das Wasser warm sein muss und selbst eine Villa-Heizung logischerweise nicht über so einen großen Warmwasserspeicher verfügt (warum die betteigene Heizung das nicht allein schafft, bleibt ungeklärt) … und dann das Entlüften. Es erinnert ein bisschen an Sexspielchen. Als ich das erwähnte, lachten alle mit einem "höhöhö".
Ralf (ich nenne ihn mal so), kam vermutlich nur, weil der Hausherr sein Chef ist und ihn vor der Russenmafia bewahrt (jetzt übertreiben Sie mal nicht! Auch wenn es wahr ist, das spielt keine Rolle und überzieht die Glaubwürdigkeit). Also gut, er trägt als einziger einen Blaumann. Im Gesicht hängt eine recheckige, schwere Brille und er ist eher der große, schlaksige Typ. Er kommt mir mürrisch und schlechtgelaunt vor. (ob er weiß, dass sein Chef der Grund für seine Trennung war und deshalb… überlege ich)… Ich könnte noch ewig schreiben… so ein Umzug ist schon ein Erlebnis.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 20.02.2008, 00:43

Irgendwann hat es in meiner Familie ein richtiges Fury-Buch zum Lesen gegeben. Vermutlich gehörte es meinem Bruder. Als ich die alten Kinderbücher aus dem Speicher räumte, habe ich danach gesucht; es blieb ebenso unauffindbar wie mein Kater Mikesch-Buch. Aber manches prägt sich unauslöschlich ins kindliche Gehirn, auch wenn man das ganze Drumrum längst vergessen hat. Im Haushalt von Jim, Pete und Joey gab es einen Farmhelfer namens Red Baker. In Wirklichkeit war er Detektiv und verfolgte eine Geldfälscherbande, die ihr Unwesen in der Gegend trieb. Natürlich sprach er nicht offen darüber. Als Jim ihm den ersten Lohn auszahlte, besah er sich sogar misstrauisch die Dollarscheine und fragte, ob er denn sicher sein könnte, dass die nicht aus der Werkstatt der Geldfälscher stammten. Jims Antwort: "Da kannst du sicher sein. Ich habe das Geld selbst letzte Nacht auf meiner privaten Druckerpresse gedruckt."

Ich erinnere mich so gut daran, dass ich sogar noch weiß, wo der Zeilenumbruch war: "ge-druckt" war getrennt.

Wann habe ich das gelesen? Ich kann nicht älter als acht Jahre gewesen sein, eher sogar jünger. Denn ich weiß noch genau, dass ich den Witz nicht verstand. Ich dachte, es gehöre irgendwie zum System, dass gesetzestreue american citizen eine Druckerpresse im Keller haben, auf der sie Geld drucken, wenn sie welches brauchen. Mir kamen nie irgendwelche Zweifel, dass dieses System funktionierte. Natürlich hatten wir selbst zu Hause keine Möglichkeit, Geld zu drucken, obwohl mein Papa Bänker war. In dieser Hinsicht war das deutsche System dem amerikanischen unterlegen.

Die Geschichte liegt in meinem Hinterkopf als etwas, was so stimmt. Heute abend (übrigens während einer Fernsehdiskussion über die Frage, wie moralisch die Wirtschaft und die Steuerzahler seien) fiel sie mir wieder ein, und heute abend, über vierzig Jahre später, rückte mein Bewusstsein sie endlich gerade: Jim hat einen Witz gemacht.

Höhö.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 20.02.2008, 23:01

Ich weiß nicht, ob die Idee, einmal einen Kurzfilm zu drehen, in dem sich Fury, Lassie und Flipper bekriegen, weil sie alle einen im Wasser zappelnden Jungen retten wollen (der Junge ertrinkt darüber natürlich, die Supertiere töten sich gegenseitig), daraus entstanden ist, dass es für mich als Kind immer von den andern Kindern abhing, welches Identifizierungsfigur ich spielen wollte. Die anderen Kinder wussten immer ganz genau, wer sie sein wollten (Fury, Black Beauty, Artax). ich wusste es immer erst, wenn die anderen ihre Wahl getroffen hatten. Hatte ich zuerst gewählt, weil es sich so ergeben hatte, zerfiel mir meine Wahl wie Sand durch die Hände rinnt und wurde bedeutungslos in diesen Schatten der Seelensicherheit der anderen Kinder. Ebenso war es, wenn ich andere auf ihre Weise schreiben sah. Die Buchstaben der anderen waren für mich immer mit Grund wie sie waren, meine eigenen erschienen mir wahllos. Selbst Schriften, die mir nicht gefielen (große runde), ahmte ich nach. Oder Tagebuchschreiben: Ich bekam immer Lust darauf, wenn ich andere eines haben sah, aber sobald ich mir aus dieser Beobachtung heraus ein eigenes gekauft hatte und vor den weißen Seiten saß, erschien mir alles so stumpf, was ich hineinschrieb und nach ein paar Tagen musste ich aufhören zu schreiben, denn nicht mehr das Geschriebene fühlte sich stumpf an, sondern mir schien vielmehr, dass ich über das Schreiben fühlte, wie stumpf ich selbst war, wie wahllos meine Ausprägung. Ich glaube deshalb werde ich auch nie in der Lage sein, für mich alleine etwas zuzubereiten oder irgendetwas zu machen, was so mehrstufig ist, dass es mir wie eine Inszenierung vorkommt. Letztlich glaube ich, dass ich deshalb keinen Kaffee trinke: Weil das zubereiten mir wie eine Inszenierung vorkäme, als spielte ich mir mein Leben vor. Wenn ich die Wäsche aus der Maschine nehme, dann erscheint mir der Wäscheständer wie ein riesengroßes Fragezeichen: Wie hängt man Wäsche auf? fragt er und ich empfinde mich als mangelhaft, dass in mir nichts ist, was ihm antwortet, mit einer Geste, dir mir gehört. Wie hat man sich dabei zu fühlen, wenn man Wäsche aufhängt? Wie führt man es aus? Was ist das eigene dabei? Bei andern kommen mir solche Gewohnheiten oder Rituale immer wie eine Heimat vor, als bedeutenteten sie einen Heimat. Nur in dem breiten Türbogen zwischen Küche und Esszimmer, da saß ich gern und das war ganz meins. Sonst wüsste ich nichts zu nennen, was meine Seele ihr eigen nennt.
Vielleicht ging es den anderen Kindern ja genauso wie mir, das weiß ich natürlich nicht, aber es sah mir nicht danach aus.

Niko

Beitragvon Niko » 25.02.2008, 23:06





Und doch gibt es einen Raum, in den ich durch eine Türe gelange, wo hinaus ich nicht mehr finden werde. Die letzten Tage in einer Todeszelle. Und jeden Tag Henkersmalzeit. Nicht an Morgen denken. Es ist Verschwendung, sich über Hypothesen Gedanken zu machen.
Morgen werde ich




Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.02.2008, 00:51

Zu gerne würde ich es mal wieder tun. Warum verweigere ich es mir so stur, glaube nicht mehr an dieses 'Besondere'. Was ist daran schon besonders. Ist doch Quark. Mal testen, so ein bisschen, ob der Quark vielleicht inzwischen sahnig schmeckt? Ich weiß nicht. Wenn ich es einmal zulasse, dann kann ich nicht einfach wieder zurückschalten. Nein, der Rückwärtsgang bleibt drin, ist besser so. Auch für ihn.

Gast

Beitragvon Gast » 26.02.2008, 10:09

Meine Erinnerung an den Geschmack von Erdbeeren ist schal. Schon im letzten Jahr war meine Lust welche zu essen auf ein Minimum reduziert. Entweder waren sie aufgebläht vom Stickstoff und hatten die Konsistenz unversponnener Baumwolle, oder sie waren winzig, zäh und saftlos. Geschmeckt haben weder die einen noch die anderen, geschweige denn beim Essen Aroma entfaltet. So sind mir Gedanken an diese Früchte schon im Februar verleidet, weil ich ahne, oder ist es schon definitiv Wissen, dass auch ihr Geschmack geopfert wurde.

Bald wird sich niemand mehr erinnern wie Erdbeeren schmecken können, wenn sie sonnenreif, frisch gepflückt genossen werden. Dieses öffnet der Massenproduktion (Monokultur) und der ständigen geschmacksneutralen Verfügbarkeit Tor und Tür.

Aber einer Generation die hauptsächlich mit den Augen konsumiert und ansonsten ihre Geschmacksnerven nur noch mit Glutamat, zu viel Zucker und modifizierten Stärken kitzelt, fällt das nicht auf.
Zuletzt geändert von Gast am 01.03.2008, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 29.02.2008, 00:17

es ist immer dasselbe am ende falle ich auf mich zurück eine endlosschleife ich wüsste gern ob der tod sich so anfühlt vertraut wie ein nachhausekommen in einem song ich habe ja keine ahnung.

am ende falle ich grau aber ich werd ich versucht haben mehr kann ich nicht werd ich nie sagen können vor müdigkeit gelb wieder ein paar tippfehler in mein leben gehackt als wäreich selbst mein virus doch sogar die angst verblasst vor so viel – zum glück hab ich verlernt was neid nur das glück nicht ist immer dasselbe und am ende bleib ich wer ich kind im schlamm lachend und schorfverkrustet und viel zu vernünftig im wahn ganz normal bedürftig wie schwamm der so tut als wäre er vollgesogen am ende

trockne ich
Zuletzt geändert von Klara am 29.02.2008, 00:56, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.02.2008, 00:44

Sie weiß, wie sich der Tod anfühlt. Warm und friedlich, so unglaublich friedlich. Es ist grausam, wieder ins Leben zurückgerissen zu werden. Es ist wie Sterben.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 29.02.2008, 02:34

An meine Geburt erinnere ich mich deshalb so gut, weil ein außergewöhnliches Gefühl bei mir war. Gefühlsbeladene Ereignisse löscht das Gedächtnis nie. Ich weiß noch, was ich fühlte. Ich wurde aus einem wohltuenden Traum gerissen, mit Getöse hielt man mich in die Hölle hoch. Es fühlte sich schlecht an. Laut und halbdunkel. Seither freue ich mich auf jeden Schlaf, auf jedes Ausschlafen. Ganz besonders auf das ewige Ausschlafen.

Nicole

Beitragvon Nicole » 01.03.2008, 09:26

Es ist komisch, manchmal bin ich sicher, ich kann das Ticken der Uhr hören.
Halt, langsamer! möchte ich rufen. Es gibt noch so viel zu tun, so viel zu sehen und so vieles zu erleben. Doch die Uhr, sie tickt nur lauter und schneller. Also muß auch ich schneller werden, schneller, besser und effizienten. Damit nach dem "Du mußt" noch Zeit bleibt, vielleicht, für das "Ich will". Ich bin außer Atem, aber es ist keine Zeit, auszuruhen. Schneller, immer noch schneller...

Gast

Beitragvon Gast » 01.03.2008, 12:33

01.03.2008

Manchmal kann ich beim Ticken der Uhr die Zeit dehnen, dann kommen mir die kuriosesten Ideen und Gerdanken, die aber meist eben doch mit ganz realen Ereignissen und Dingen zu tun haben und ehe ich mich versehe ist eine Stunde auch dann nur 60 Minuten lang.

Gerade überlege ich, ob es auch eine Form der Kreativität ist, wenn es jemand schafft jedes Thema als Vehikel für seine Selbstdarstellung zu benutzen.
Wahrscheinlich schon und alle Menschen, die das abartig, egozentrisch, ja bisweilen krank finden, sind nur neidisch, dass jene Person, keinen Anlass verpasst, sich und ihre Vorzüge in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken. Einen Aufhänger findet so jemand immer, die Sicht nur auf sich und ihre Wichtigkeit geheftet, unterbleiben natürlich Reflexionen, die zwangsläufig zu einer Einsicht führen müssten. Vielleicht sogar einen Reifungsprozess einläuten könnten. Aber ich glaube, das ist nicht vorgesehen. Wie auch - solche im Grunde bedauernswerten Menschenkinder bekommen es per www und TV frei Haus geliefert, dass jeder Mensch das Zeug hat berühmt zu werden, ein Star zu sein.
Das Schlimme daran ist, dass es Leute gibt, die das glauben und sich bis über die Schamgrenze hinaus in aller Öffentlichkeit entblößen.

Wie warb schon mal eine Autofirma: NICHTS IST UNMÖGLICH …
Zuletzt geändert von Gast am 01.03.2008, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 01.03.2008, 12:54

nichts ist unmöglich, also muss auch ich schneller werden, schneller, besser und effizienter.

an meine geburt erinnere ich mich deshalb so gut, weil ich kurz davor verzweifelte.
ich war fertig zum schlüpfen, voll bereitschaft und allmacht, wollte mich und die welt im nächsten, noch unbekannten level des glücks.

meine mutter war gespannt, angespannt. hielt still, unterdrückte, holte mich nicht.
ich blieb ganz zuversichtlich, ruhig. ich wusste einfach, dass alles gut geschaffen war, ich war in engem kontakt damit.
angst durfte vorbeigehen, die wahrheit war hell.

ich dachte ganz selbstverständlich, ich könne meine mutter beruhigen.
und es dauerte geraume zeit, bis ich es merkte -
dass mir das nicht möglich war.


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