Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
mensch
zeichne dein gesicht
mit den händen nach
sie fuchteln in furchen
wie deine lippen fluchen
hardlinerhände
tausche sie aus
concealerhände weichen ränder hell
zeichnen ein neues gesicht
und deine lippen schweigen
fordern fluchen nicht mehr
bist das noch du?
spechten
bist das noch du
hinter den zäunen (lasiert)
an deine spitzen lippen
wollt ich mich fluchen
bis uns der pfeffer
in den augen blüht
wir klopfen in eichenwäldern
gegen den schleichenden
finden nahrung (fette
dunkel) ein zuhaus
nur unsere köpfe schmerzen
bisweilen gaukeln unsere augen
ein rotes flackern
als seien wir nicht dafür gemacht
die sonne scheint (vielleicht auch die herzgegend)
bei dir bei mir bei dir bei mir bei . liebe
verhaspeln wir uns fallen
aus dem takt (der bauch)
horchen horchen horchen
(so weich wirst du
verhungern
obdachlos)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
erdzeichen
auch ich wäre ein vulkan
ein tsunami eine plage
wie sie mich befallen haben
die ungeziefer
auch ich wäre
eine sintflut
und ein beben
wie sie sich reingebohrt haben
angezeckt
und hochgewindet
auch mir
wachsen die zähne
auch ich wäre ein vulkan
ein tsunami eine plage
wie sie mich befallen haben
die ungeziefer
auch ich wäre
eine sintflut
und ein beben
wie sie sich reingebohrt haben
angezeckt
und hochgewindet
auch mir
wachsen die zähne
Zuletzt geändert von pjesma am 21.06.2012, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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