Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

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Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.07.2013, 00:21


niemals fertig

ob sackgasse oder überholspur
ob kreisverkehr oder baustelle
immer werde ich unterwegs sein
zu mir

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nera
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Beitragvon nera » 18.07.2013, 00:44

einen moment anhalten augenschließen
wenn dir der sound in die knochen fährt
die muskeln zucken die nerven vibrieren
funkyfunky!
und nochmal schauenhören
das lachen im tanzen das lächeln
wir sind
du oder ich
sind füllhörner füllen uns an voll ein
in neues universum
ein tonschritt
zeitlos
leuchten wir

Gerda

Beitragvon Gerda » 18.07.2013, 07:20

wir leuchten in die zeit
gleich sternen die verglühen
ihre spur nach sich ziehen
aus allem vergehen ein neues erblühen

Niko

Beitragvon Niko » 18.07.2013, 16:21

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nera
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Beitragvon nera » 19.07.2013, 00:23

einmal legten sie fragen in die spur
die wuchsen zu steinen
an denen die fragen wiederhallten
echo auf echo

das andere mal verwischten sie sorgfältig
jeden abdruck ihrer schritte
zogen sich die tarnkappe über
ihre augen
dachten sich zu zwergen

dann auch
blieben sie stehen
dann und wann
oder verharrten auf bäumen
hassten den weg
liebten ihre zuflucht
oder ihre flucht

sie erinnerten sich
und vermerkten das in der spur
die alles schleifte
und trugen die hoffnung wie ein licht vor sich her
und hatten vergessen
die bäume nach obdach zu fragen
Dateianhänge
spur.jpg

Niko

Beitragvon Niko » 19.07.2013, 17:03

die augen zu zwergen gedacht
und hinter die lippen unentdeckte oasen
doch dieses seifenblasenleben
bricht auf zum scheitern
das platzen liegt in der regenbogenhaut
auf abruf
bleibe ich ein unentdecktes offenes buch
ohne rücken und index

Gerda

Beitragvon Gerda » 19.07.2013, 18:20

ausverkauf

das gegenüber aus den augen
verloren im spiegel unsichtbar
schleicht der schatten davon
eine leere bleibt

träume sind aus
getrocknet nur das wasser
in den augen befeuchtet
endlich den grund

eyes wide shut

mit der erinnerung schläft
es sich schlecht ohne
sie überhaupt nicht

©GJ2013

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.07.2013, 19:29


fidelio
das losungswort
verführt in bizarre
maskenweltträume
aus lug und schein
bare farce

ecb

Beitragvon ecb » 19.07.2013, 20:02

vielleicht hat er gar keine sense
sondern einen bogen
mit dem er dich spielt
das stöhnen

so wirst du
worauf alles hinauslief
der ton, den du wolltest
und fürchtetest

Niko

Beitragvon Niko » 19.07.2013, 23:25

den ton werden
auf den alles hinausläuft
ein gedanke in dur
ein sehnen
ein weiß im regenbogen
verschlossen in der faszination
dieser leuchtkraft

ein ton der aus allem hinausläuft
und nur das kennt
was werden soll

Gerda

Beitragvon Gerda » 20.07.2013, 04:10

einklang

ich will
dreiklang, akkord
deine tonleiter sein

dein lieblingslied
c-dur sinfonie
operarie und couplet

hohe messe in h-moll
deine filmmusik
für dich immer nur
das beste stück

du bist der bogen
der meine saiten spannt.
©GJ

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.07.2013, 18:34


wenn ich meine seiten
so gespannt habe
dass du auf ihnen
trommeln kannst
bin ich im einklang
mit mir

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nera
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Beitragvon nera » 27.07.2013, 00:24

hammer und amboß! sieh mal
es wimmert
wenn die zeit funken schlägt
und mir jeder ton
die sohlen verbrennt
fliehe ich in kontrapunktische tümpel
rette mich auf (vielleicht) inseln
oder moore
ich schare wildgänse um mich
und spinnen
(nur kopfgeburten)
oder ich biedere mich an
dem schwelbrand
dem hitzigen sommer
schlachte die schildkröte
um ihren panzer mit saiten zu bepflanzen
nur
um dir ein lied zu spielen
das sich anhört
wie welle

ecb

Beitragvon ecb » 27.07.2013, 20:26

jede erinnerung
eine masche
das gestrick verschwindet
und da ist eine straße
und dein haar auf einmal
weiß
dann blumen
mit dem namen vergebens
so lange leben
währt
nun erinnere ich
dich ein lied


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