Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
Beiträge: 3884
Registriert: 28.07.2006
Geschlecht:

Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 07.10.2013, 23:45

fast leere große räume
spatanisch japanisch
ein traum den ich
begehe

ecb

Beitragvon ecb » 09.10.2013, 21:09

klein


gäbe es nicht
die für uns ihr einst
sprachen in stein
wir wüßten nicht
wie weinen

„der traum geht fort
immer weiter fort“


ich lege meine hand auf
er ist noch warm
dann nimmt der große
stein den meinen

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 11.10.2013, 00:12

wie halte ich
meine träume wach
wärme ich sie
wachsen sie zu steinen
lasse ich sie los
fliegen sie fort

schneeflockenträume

vielleicht
die schönsten

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5650
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 11.10.2013, 08:44

wenn ich wache
schlafen die träume

nicht ganz
ich hol' sie zurück
aus ihrer schatulle

webe sie zart
in die wirklichkeit

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9468
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 11.10.2013, 23:28



du gehst mit dem traum ins bett
was würdest du (jetzt) für ein wort geben
das ihn schlafen lässt
an deiner brust


Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Dohle

Beitragvon Dohle » 12.10.2013, 10:01

traum. rot schieße ich dich
als ball gegen die wand
kehrst du dann wieder
soll dich die weite haben
indem du auf und unter gehst
am horizont

Benutzeravatar
Eule
Beiträge: 2055
Registriert: 16.04.2010

Beitragvon Eule » 12.10.2013, 15:43

zwischenfrage

am horizont
war da nicht etwas ?

es hörte sich so an
als ob
Ein Klang zum Sprachspiel.

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5650
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 12.10.2013, 17:59

bis zum horizont
kann man nicht hören
aber sehen
denken

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 13.10.2013, 00:56

wachsen meine unterschiedlichen
sichtweisen erweitert
sich mein horizont
bisweilen
monoklinal

Benutzeravatar
nera
Beiträge: 2216
Registriert: 19.01.2010

Beitragvon nera » 22.10.2013, 00:55

zwischenantwOrt

innerhalb der matrix
die üblichen gemetzel
streitfragen anträge verlaut
barungen
der große bär weidet den horizont
ab
die plejaden kichern
ich ist raum
aber müde - kontinuum-gut
so-irrelevant

tauchen wir
werden
kopffüssler

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 23.10.2013, 21:58

wär ich nicht so kopffüsselig
böge ich mich in der matrix
wie der löffel
der nicht existiert

Benutzeravatar
Amanita
Beiträge: 5650
Registriert: 02.09.2010
Geschlecht:

Beitragvon Amanita » 23.10.2013, 22:05

kopffüsselig
schwamm ich
vor den Küchenschrank

ich fand einen Joghurt
vom letzten Jahr
der war löffelig gilb

Benutzeravatar
birke
Beiträge: 5281
Registriert: 19.05.2012
Geschlecht:

Beitragvon birke » 23.10.2013, 22:08

.
der löffel, der nicht existiert
ist biegsam
so biegsam wie ein weidenkopf
sich verneigt
vor der größe eines gefühls
(für dich) bieg ich alle löffel
gerade so als ob
ich dir den kopf gerade rück
(wenn er etwas verrückt ist)



.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Nifl
Beiträge: 3884
Registriert: 28.07.2006
Geschlecht:

Beitragvon Nifl » 27.10.2013, 15:59

krumme Suppen auslöffeln
den Schiefhals verkrausen
das bunte Beet im Knopfloch
ein falscher Herbst

ich verpflastere mich kreisrund
unterwegs
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast