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Lyrischer Dialog

Verfasst: 11.08.2006, 17:59
von Nifl
Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild

Verfasst: 07.10.2013, 23:45
von Mucki
fast leere große räume
spatanisch japanisch
ein traum den ich
begehe

Verfasst: 09.10.2013, 21:09
von ecb
klein


gäbe es nicht
die für uns ihr einst
sprachen in stein
wir wüßten nicht
wie weinen

„der traum geht fort
immer weiter fort“


ich lege meine hand auf
er ist noch warm
dann nimmt der große
stein den meinen

Verfasst: 11.10.2013, 00:12
von Mucki
wie halte ich
meine träume wach
wärme ich sie
wachsen sie zu steinen
lasse ich sie los
fliegen sie fort

schneeflockenträume

vielleicht
die schönsten

Verfasst: 11.10.2013, 08:44
von Amanita
wenn ich wache
schlafen die träume

nicht ganz
ich hol' sie zurück
aus ihrer schatulle

webe sie zart
in die wirklichkeit

Verfasst: 11.10.2013, 23:28
von Ylvi


du gehst mit dem traum ins bett
was würdest du (jetzt) für ein wort geben
das ihn schlafen lässt
an deiner brust



Verfasst: 12.10.2013, 10:01
von Dohle
traum. rot schieße ich dich
als ball gegen die wand
kehrst du dann wieder
soll dich die weite haben
indem du auf und unter gehst
am horizont

Verfasst: 12.10.2013, 15:43
von Eule
zwischenfrage

am horizont
war da nicht etwas ?

es hörte sich so an
als ob

Verfasst: 12.10.2013, 17:59
von Amanita
bis zum horizont
kann man nicht hören
aber sehen
denken

Verfasst: 13.10.2013, 00:56
von Mucki
wachsen meine unterschiedlichen
sichtweisen erweitert
sich mein horizont
bisweilen
monoklinal

Verfasst: 22.10.2013, 00:55
von nera
zwischenantwOrt

innerhalb der matrix
die üblichen gemetzel
streitfragen anträge verlaut
barungen
der große bär weidet den horizont
ab
die plejaden kichern
ich ist raum
aber müde - kontinuum-gut
so-irrelevant

tauchen wir
werden
kopffüssler

Verfasst: 23.10.2013, 21:58
von Mucki
wär ich nicht so kopffüsselig
böge ich mich in der matrix
wie der löffel
der nicht existiert

Verfasst: 23.10.2013, 22:05
von Amanita
kopffüsselig
schwamm ich
vor den Küchenschrank

ich fand einen Joghurt
vom letzten Jahr
der war löffelig gilb

Verfasst: 23.10.2013, 22:08
von birke
.
der löffel, der nicht existiert
ist biegsam
so biegsam wie ein weidenkopf
sich verneigt
vor der größe eines gefühls
(für dich) bieg ich alle löffel
gerade so als ob
ich dir den kopf gerade rück
(wenn er etwas verrückt ist)



.

Verfasst: 27.10.2013, 15:59
von Nifl
krumme Suppen auslöffeln
den Schiefhals verkrausen
das bunte Beet im Knopfloch
ein falscher Herbst

ich verpflastere mich kreisrund
unterwegs