Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

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Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

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birke
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Beitragvon birke » 15.01.2014, 16:04

.

... und wenn sie

davon galoppieren

rührt der donner

zu tränen


.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 25.01.2014, 17:36

und wie sie galoppieren
nehmen dich mit ohne zu fragen
bleib fest im sattel
eroberin
zügel und patina
sind navi auf all deinen touren

Centa

Beitragvon Centa » 11.02.2014, 13:30

alles ist fühlen und freiheit-
geerdet, ohne den Boden zu berühren.
Ihr Herz schwingt sich auf
zu fliegen.

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birke
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Beitragvon birke » 11.02.2014, 14:06

.

im galopp das herz verloren
kaum berühren die hufe den boden
fliehendes wiehern
und in der brust ein schmerz

wann kommst du an
bei den wurzeln
die dir flügel verliehen haben


.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.02.2014, 18:33

tornadokopf

dieses ziehen klopfen pressen hämmern
dieses bohrende stahlnervenband
das spannt und rammt
mir den wunsch ins hirn
meinen kopf zu verlieren

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nera
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Beitragvon nera » 19.02.2014, 18:35

mein herz ist ein wolpertinger
verliert den kopf in singenden nächten
hinkt immer hinterher
Zuletzt geändert von nera am 20.02.2014, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.

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nera
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Beitragvon nera » 19.02.2014, 23:56

hinkt zwischen barocken blütenwellen
kurzatmig kurzherzig kopfig
kussselig -ein krüppel
ja ein krüppel
zähne und brustgefieder und und
hinkebein
so ein herz wünscht sich keinen kopf
so ein kopf singt in vielen sprachen
immer die sprachen der immerdichter
wenn das herz sich verhinkt
und grunzt
wer grunzt
wer grunzt hinterher

ein pfiff durch die zähne
Zuletzt geändert von nera am 20.02.2014, 09:30, insgesamt 2-mal geändert.

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nera
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Beitragvon nera » 20.02.2014, 00:14

sieh doch
es wandert
das geschöpf aus silben
wenn es weinen möchte
pflügt es blicke
pfeifft

pfeifft

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Eule
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Beitragvon Eule » 20.02.2014, 09:27

pfeift wie mein
Murmeltier

was sagst Du
unter der Latschendecke
ist noch Nacht bis

der Frühlingssturm
seinen Rechen hebt
Ein Klang zum Sprachspiel.

ecb

Beitragvon ecb » 20.02.2014, 19:17

regen pfeift (daher der regenpfeifer)
du sagtest, ich bin ein anderer

der den schein
nicht aufrecht erhält

immer nehmen wir
teil

du, der du ein anderer bist
es geht vorbei

nichts
versteht sich

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Hetti
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Beitragvon Hetti » 21.02.2014, 09:24

Ich pfeife meine Gefühle zurück.
Da war doch nichts.

Dein Lächeln,
Nahrung, für ein Heer von Tränen,
Salzkristalle, für eine Zukunft ohne Musik.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 22.02.2014, 08:42

nachhinken (schwaches Verb)
und der Kopf erst
ein Sänger
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Niko

Beitragvon Niko » 22.02.2014, 09:16

aus dem haus gegangen
vor der tür mein wagen
ich habe einen führerschein
brauche nicht laufen
der wagen hat heizung
ich friere nicht
bin schnell wo ich sein will
höre nachrichten
wieder menschen erschossen
ich lebe
die welle ist grün
es geht also schnell
es reicht
es reicht mir
ich habe glück

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 23.02.2014, 12:35

am frühen morgen
(blaue stunde)
ein singender vogel
unterbrochen von den nachrichten
(das wonach wir uns richten)
wie kann der himmel überall
gleich sein
wenn sie dort sterben
und hier leben wir
mit unserer ausrichtung
ins glück


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