Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 24.11.2006, 22:54

auf unsichtbaren (duft)wolken
wiesenwärts über taufrisches Gras
leichten schritts
bis zum waldsaum

und das soll
nur
chemie sein?

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.11.2006, 01:12

duft erster liebe
zaubert alles schwere
in leichtigkeit

Max

Beitragvon Max » 29.11.2006, 21:42

Zauberer

Wenn er den Mann
mitten entzwei sägt
und dann wieder zusammenfügt
staunst du Kinderglück

Nicht schlimm
dass du weißt dass er
nicht wirklich
zaubern kann

Birute

Beitragvon Birute » 30.11.2006, 09:51

siehst du
das lächeln
in gesichtern
wo vorher
keines war

gezaubert
hat er es
ganz echt

Max

Beitragvon Max » 30.11.2006, 22:41

Ob es den Mond gibt
wenn keiner ihn sieht
und das Glück
wenn du es nicht fühlst

Hat es das Lächeln
das weder vorher
noch nacher
dein Gesicht erhellte

wirklich gegeben

aram
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Beitragvon aram » 30.11.2006, 23:32

 
ob es gibt


ob es den finger gibt
der zum mond weist

ob es das weinen gibt
das zu sich weist

ob das weisen

ob


 

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.11.2006, 23:36

ob
sich mein einziger wunsch
eines tages
erfüllen wird

ob
ich es jemals
erfahren werde

ob
ich es überhaupt wissen will

Gast

Beitragvon Gast » 01.12.2006, 01:48

bei meiner suche
nach dir
weiß ich nicht einmal
ob ich mir
nicht abhanden komme
wenn ich dich finde

Max

Beitragvon Max » 01.12.2006, 12:49

Abhanden

Abhanden gekommen
ich dir
und mir das leichte Lied
am Morgen

Du mir
und dir der milde Duft
am Abend

Ich mir
und mir der tiefe Schlaf
und der helle Traum
der manchmal
durch den Schlaf

schimmerte

Klara
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Beitragvon Klara » 01.12.2006, 17:24

handlich
schlaf ich
wach ich
auf

abgehängt
verträumen wir
den tag

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.12.2006, 00:20

schlafe ich
traumhaft
lebe ich den tag
verträumt

Nifl
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Beitragvon Nifl » 02.12.2006, 11:22

Ein Leben
Zweigeteilt
Manchmal Hand in Hand
Aber selten von Dauer
Oft frage ich:
„Wo warst du?“
Er lächelt dann
Ich glaube
er meint damit:
„Das weißt du doch“


Bild
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

aram
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Beitragvon aram » 02.12.2006, 13:02

 
dauer


der tag hat
drei stunden

es dämmert
zum kreuzweg

gleißende sonne
dann schlaf

(bis zur dämmerung)


 

Max

Beitragvon Max » 02.12.2006, 14:53

Kreuzweg

Von den zwei Wegen
immer nur den
einen
wählen können

Nie wunschlos
sein

Leben heißt
Verlust


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