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Lyrischer Dialog

Verfasst: 11.08.2006, 17:59
von Nifl
Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild

Verfasst: 12.07.2015, 15:47
von birke
über alle berge
hoffe ich mir dich
unverblümt
dahinter steht
ein fels
mal stark, mal zart
aber stet

Verfasst: 12.07.2015, 16:47
von FawzZalum
Über alle Berge
hoffe ich mir dich
reif genug
nach mir um Hilfe zu rufen
wenn auch
zwischen den Seufzern,
die du verschweigst

Verfasst: 12.07.2015, 19:24
von Mucki
keine wege keine berge
nur einen gedanken entfernt
rief ich den falken
in mir um hilfe
der lachte mich aus und brüllte
hat man dir den lolli gestohlen
reiß dich zusammen und
fang endlich an
zu fliegen

Verfasst: 13.07.2015, 19:22
von FawzZalum
Keine Berge
nur einen Gedanken
entfernt
schwiegst du
einen Hilfeschrei
gen Norden
ich verstand
so stehe ich hier
dir mit Stille zur Seite
einfach mit Stille ...

Verfasst: 14.07.2015, 07:56
von birke
wie dein wort
mir zuschweigt
und meinen wirrsilben
als hätte deine hand
mich gestreift
am berg, in der stille
dort, wo gedichte wachsen
findest du mich

Verfasst: 14.07.2015, 09:51
von FawzZalum
Wie dein Schweigen
mir zuredet
und meinen Wirrgedanken
als rufest du
nach meiner Hand
dich zu streifen
hier, und in aller Stille
findest du mich
einfach
ja

Verfasst: 14.07.2015, 11:52
von Mucki
nur wenn du still bist
mich nicht zähmen willst
sag ich ja zu deiner hand
flüsterte das streifenhörnchen
und huschte davon

Verfasst: 14.07.2015, 12:17
von FawzZalum
Nur wenn du schweigst,
mich nicht zwingen willst,
nehme ich deine Hand,
lasse dich zu mir herunter
in meine Dunkelmomente
oder lasse dich mich zu dir heraufholen
in deine Licht(augen)blicke

Verfasst: 14.07.2015, 23:33
von birke
licht
schweig ich
in deine hand

Verfasst: 14.07.2015, 23:46
von nera
Bergundtal

Wenn die blicke die hausschluchten
Erklimmen wenn die sonne quer einschlägt
Wenn sonnenschirme etage für etage erblühen
In den wadis flattert kollektiv die grosse Wäsche
Oder was davon übrig blieb
Wenn
sagst du
erklimmst die schluchten
auch mit worten
wenn es so heiss ist sagst du
Verinnen uns die worte
Und es staubt in den wadis
In den schluchten zwischen
den Gebäuden dem gebärden
Nur die sonnenschirme erblühen
Gen himmel während
Ein wegwart die wege geht
Bleibt er stumm
Aber seine augen erklimmen die berge
Folgen der spur der stimmen
Berghoch oder talwaerts
Er schwebt mit dem flattern


Und ich sage es auch
Wenn
sage ich

Verfasst: 15.07.2015, 00:07
von birke
ein wenn birgt
so viele möglichkeiten
und schließt doch das aus
was ist

Verfasst: 16.07.2015, 10:52
von FawzZalum
Ein wenn
birgt so viel
Nichts

Unzeiten
Unorte
Ungedanken

ein wenn
birgt mir meist mehr
Irrealis als Realis

Verfasst: 16.07.2015, 11:19
von birke
in wirklichkeit
gibt es nur ein
wenn ohne aber
über das andere
schreiben wir

Verfasst: 16.07.2015, 11:46
von FawzZalum
In Wirklichkeit
ist jedes irreale wenn
und jedes restriktive aber
sinnlos
so schreib ich mich
ohne wenn und aber
in diese wir-Momente
denk nicht
deinen Lenz
und meine Weisheit
bin einfach
und ich
mit dir
zusammen