Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 25.03.2016, 20:08

Streife einen Umzug über

denn abgenutzte Worte hängen im Bild (in Öl)

und liegen gedrungen auf Asphalt neben mir

machen blickdicht
nehmen mich rot aus

genasführte Hälse
recken
über Feuerdorn
recken
über Weißdorn

auf das freie Feld müsste ich mich schleppen

Und wenn ich mich erinnere
dann an die feste Berührung des Bodens

das ist mein liebstes Wissen
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 25.03.2016, 22:32

Im windigen Haus
schmiegen wir uns
spannen die Leinen auf und ab
singen mit der Luft

Im windigen Haus
gehen die Fenster in Wellen auf
und stell dir vor
wie wir unsere Hände wiegen werden
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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birke
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Beitragvon birke » 25.03.2016, 23:58

ich stehe im feld
auf der erde
das haus vor mir
hält die türen
geöffnet und die fenster
sind weit
und hell und der wind
trägt worte von mir
zu dir
in unserem haus
kein stillstand
leben zieht ein
und aus
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

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nera
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Beitragvon nera » 26.03.2016, 01:15

...im windigen haus gehen die fenster in wellen auf...

Nifl
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Beitragvon Nifl » 26.03.2016, 10:06

(home by the sea, Genesis)

Du Tonträgerin
säuselst mich ins Idyll
und wie Verfangene
umwandern wir uns
münden füreinander
da sein wortgestaltet
und wir brennen uns nieder
lächeln der Asche nach
denn im Wind sinnt es sich leicht
zum Felde hin schaue ich nach dir
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Niko

Beitragvon Niko » 26.03.2016, 19:55



nach dir
in das gebrochene wort
senkt sich
ein sog
ein zug nach bestärkung
und gräbt und gräbt
wohin
schält sich gedanke und herz
wohin

ich stehe hier und falle


.

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birke
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Beitragvon birke » 27.03.2016, 01:46

und ich stehe
und ich falle
in die wurzeln
über mir der himmel
verleiht mir
flügel
daran wachse ich
damit fliege ich
und stehe
und falle
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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nera
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Beitragvon nera » 28.03.2016, 02:00

wortgebaltes fallen
wieder und wieder und wieder
falte deine wünsche zu gestärkter wäsche
spitzengesäumt
oder
wünsch ich mir in den spiegel
während ein tier durch die gänge kriecht
dass ich nicht riechen mag nicht atmen
weil es nach asche riecht
oder gebet und nach
fallen
kriecht es sich die ganglienen hoch und runter
überall häuten sich schlangen
das ist ihre natur
das gebietet nichts
weil ich fliegen kann wie butterhexen oder
schmeissfliegen
schmeichele ich dem spiegel
und dann lassen wir uns im freien flug fallen
oder
weil wir doch wissen
wir falten auch wieder spitzengesäumtes
zu speeren
(the knife, genesis)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.03.2016, 19:03

häuten sich schlangen
möchte ich mich hineinatmen
dieses abstreifen
wie es sich wohl anfühlt

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birke
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Beitragvon birke » 30.03.2016, 00:45

vielleicht sollte ich mich häuten
dann käme jeder buchstabe 
zum vorschein und ich
schriebe ein gedicht
von nacktheit
von dir 
und vom fröstelnden wissen
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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pjesma

Beitragvon pjesma » 31.03.2016, 23:56

xxx
Zuletzt geändert von pjesma am 04.08.2016, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.04.2016, 16:54

erlischt dieses feuer
im stärksten sturm nicht
wehrt sich tapfer
jedem sturzregen
hüte es
wie ein teelicht

pjesma

Beitragvon pjesma » 01.04.2016, 17:32

xxx
Zuletzt geändert von pjesma am 04.08.2016, 10:51, insgesamt 1-mal geändert.

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birke
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Beitragvon birke » 04.04.2016, 23:13

und letztlich 
geht es immer
um die liebe
ohne sie 
wären wir
hoffnungslos
verloren
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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