Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
Lyrischer Dialog
i miss us
das englische über den kopf ziehen
wie eine polkadotbommelmütze
ein kind das ruft: ich seh dich nicht
guck mal, ich bin unsichtbar
und übers sagen traurig wird
wie ich die tropfen beschwöre und die nacht
wünsch dir was das rot der ampel
spiegelt sich auf dem asphalt
(manche sätze muss man löschen
sie haben hundeaugen und viel zu weiches
fell) das ist mir dünn geworden
imissus missile ich cruise
durch die wagträume sagträume
es kann nie genug gänseblümchen geben
wusstest du, dass sie bitter schmecken
das war die mutprobe
wie soll man ohne abzählen wissen
was man nicht will
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
( in hundeaugen versinken in fellen)
wünsche uns rote ampeln
zum verweilen
und angstproben in denen wir nach wurzeln graben
ein kind zieht sich die tarnkappe über- ein spiel-
mein kind in mir- trägt sie
diese perücke
das schild das wappen
und sein weichgespültes fell ist längst zu natur
gebürstet haarloses fürchten
und tränenresistent
schwitzt es nur an hundstagen vorhersehbar
einsehbar wie das rot oder gelb einer ampel
und da warten wir
und die bellis damit garnieren wir träume
bitter
wollen
wünsche uns rote ampeln
zum verweilen
und angstproben in denen wir nach wurzeln graben
ein kind zieht sich die tarnkappe über- ein spiel-
mein kind in mir- trägt sie
diese perücke
das schild das wappen
und sein weichgespültes fell ist längst zu natur
gebürstet haarloses fürchten
und tränenresistent
schwitzt es nur an hundstagen vorhersehbar
einsehbar wie das rot oder gelb einer ampel
und da warten wir
und die bellis damit garnieren wir träume
bitter
wollen
Es ist unsere Zeit angebrochen
Wir haben uns lange abgerundet
sinnen über die aufgegebene Ausdauer nach
streiten um die letzte Salzstange
(die du dann in der Schale zerdrückst)
"Wir leben wie Luftmassenmesser"
du lachst "und wie ich dich kenne"
Als wir noch rauchten
Als wir noch zusammen waren
Als wir noch zusammen rauchten
"Abgeschiedene sind wir geworden"
"Ja, anemomische" (du liebst Wörter, die man nicht googeln kann und die es trotzdem gibt)
Wir haben uns lange abgerundet
sinnen über die aufgegebene Ausdauer nach
streiten um die letzte Salzstange
(die du dann in der Schale zerdrückst)
"Wir leben wie Luftmassenmesser"
du lachst "und wie ich dich kenne"
Als wir noch rauchten
Als wir noch zusammen waren
Als wir noch zusammen rauchten
"Abgeschiedene sind wir geworden"
"Ja, anemomische" (du liebst Wörter, die man nicht googeln kann und die es trotzdem gibt)
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
fährtensuche
obwohl knöterich nie mein ding war
und der puffer jeder oase die sonne ist
so verbleibe ich trotzdem
wir haben von zukunft nie etwas wissen wollen
zerrissen mit augen jede halbherzigkeit.
und standen doch
hinter uns im wege und
doch alles gemeinsam durch
wir haben keine zukunft
haben sie uns heute versprochen
aber wir stehen noch
verschränkt lose vergessen
an den kreuzungen blinkerlos
aber noch kriegen wir jede kurve
noch
.
sich in kurven legen
den blick nach vorn
an der seite wegwarten
aus dem winkel
sehen
in einem buch
ankern
und hören wie es knirscht
im rumpf
an den nahtstellen und
zwischen den zähnen
der himmel über mir
spricht von weite
aber ich suche
nach begrenztem raum
ich stehe still
höre mich durch die zeit
und komme zurück
zu den scheinbar harmlosen anfängen
und dann spüre ich
lieber nicht
lieber nach vorne sehen
anker lichten und
neuen zeiten entgegen segeln
ankern
und hören wie es knirscht
im rumpf
an den nahtstellen und
zwischen den zähnen
der himmel über mir
spricht von weite
aber ich suche
nach begrenztem raum
ich stehe still
höre mich durch die zeit
und komme zurück
zu den scheinbar harmlosen anfängen
und dann spüre ich
lieber nicht
lieber nach vorne sehen
anker lichten und
neuen zeiten entgegen segeln
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