Prosalog
Foto A.P. Sandor et moi
Prosafluss - Geheime Nachrichten - Flüsterpost - Prosapool - ungebunden - verbunden - Prosadialog - Prosakette - Prosa rhei - ungebunden - verbunden - Prosa - Blitzlichter - Prosalog - Wort zu Wort Beatmung - Prosafolge - ungebunden - verbunden
Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.
Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.
Ich bin gespannt!
Kleingedrucktes:
Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:
Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt
Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.
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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Vom Gehen in Städten
Durch die Prachtstraßen zwischen Horden, angeführt von hochgerecktem Schirm, auf dem ein Fähnchen flattert. Blasse spitze Knie oder fette Schenkel (Touristen tragen obsessiv Khakishorts und Frotteesocken zu Sandalen) trotten im Pulk voran.
Löse mich auf in Seitengassen. Dort schwebt kühl Verlorenheit, aus bröckelnden Gemäuern gesickert. Dahinter schlafen Wendeltreppen. Einheimische laufen mit Einkaufstaschen vorbei. Ich bleibe unsichtbar in ihren Blicken.
Durch die Prachtstraßen zwischen Horden, angeführt von hochgerecktem Schirm, auf dem ein Fähnchen flattert. Blasse spitze Knie oder fette Schenkel (Touristen tragen obsessiv Khakishorts und Frotteesocken zu Sandalen) trotten im Pulk voran.
Löse mich auf in Seitengassen. Dort schwebt kühl Verlorenheit, aus bröckelnden Gemäuern gesickert. Dahinter schlafen Wendeltreppen. Einheimische laufen mit Einkaufstaschen vorbei. Ich bleibe unsichtbar in ihren Blicken.
Schreiben ist atmen
Ihre Träume
In vielen Nächten vollführe ich ihre Sprünge, die sie noch nicht springen kann. Sehe ihre Wege, die sie noch nicht gehen kann. Träume ihre Träume, die sie noch nicht träumen kann. Alles so klar wie frisch poliertes Glas, kein Mosaik, keine Irrgärten, einfach nur eine gerade, weich gefederte Straße mit einem Ziel, das kein Traum ist. Sehe durch meine Augen das Blinde in ihr, durchbreche Hürden wie Luft, die ihr hohe Mauern sind. Meine Augen kann ich ihr nicht geben, ihr den Schleier nicht nehmen. Möchte meine Träume in ihre Augen schenken.
In vielen Nächten vollführe ich ihre Sprünge, die sie noch nicht springen kann. Sehe ihre Wege, die sie noch nicht gehen kann. Träume ihre Träume, die sie noch nicht träumen kann. Alles so klar wie frisch poliertes Glas, kein Mosaik, keine Irrgärten, einfach nur eine gerade, weich gefederte Straße mit einem Ziel, das kein Traum ist. Sehe durch meine Augen das Blinde in ihr, durchbreche Hürden wie Luft, die ihr hohe Mauern sind. Meine Augen kann ich ihr nicht geben, ihr den Schleier nicht nehmen. Möchte meine Träume in ihre Augen schenken.
Traumfänger
Heute Nacht will ich nicht schlafen. Zu viel Angst habe ich vor dem, was mir im Traum begegnen könnte. Viel lieber will ich mich in Selbstmitleid vergessen, mit der Faust gegen eine Wand schlagen und dabei heulen als gäbe es kein Morgen. Stattdessen sitze ich einfach da und sehe aus dem Fenster in die Dunkelheit. Gegen vier Uhr wird mein Körper so müde, dass ich noch auf der Couch einschlafe.
Jeder böse Traum verschwindet jedoch bereits im Ansatz, als würde eine schützende Hand ihn einfach fort wischen. Mit den schönen Träume jedoch streichelt mir die Hand sachte über die Wange und sagt mir, dass alles gut wird. Als ich gegen Mittag aufstehe, gehe ich zum Briefkasten und hoffe auf gute Nachrichten. Statt eines Briefes fällt mir jedoch ein kleiner, bunter Traumfänger in die Hände. Ich freue mich den ganzen Tag über so sehr auf die nächste Nacht, dass alle Sorgen vergessen sind.
Heute Nacht will ich nicht schlafen. Zu viel Angst habe ich vor dem, was mir im Traum begegnen könnte. Viel lieber will ich mich in Selbstmitleid vergessen, mit der Faust gegen eine Wand schlagen und dabei heulen als gäbe es kein Morgen. Stattdessen sitze ich einfach da und sehe aus dem Fenster in die Dunkelheit. Gegen vier Uhr wird mein Körper so müde, dass ich noch auf der Couch einschlafe.
Jeder böse Traum verschwindet jedoch bereits im Ansatz, als würde eine schützende Hand ihn einfach fort wischen. Mit den schönen Träume jedoch streichelt mir die Hand sachte über die Wange und sagt mir, dass alles gut wird. Als ich gegen Mittag aufstehe, gehe ich zum Briefkasten und hoffe auf gute Nachrichten. Statt eines Briefes fällt mir jedoch ein kleiner, bunter Traumfänger in die Hände. Ich freue mich den ganzen Tag über so sehr auf die nächste Nacht, dass alle Sorgen vergessen sind.
Gott auf dem Kalenderblatt
Gestern in der Back-Stage (mit Bühnensternchen verziert) wollte ich einen großen Kaffee und einen warmen Kakao bestellen, alles leuchtete mir wie üblich entgegen "Wir belegen Ihre Brötchen nach Wunsch!", die BILD auf der Theke neben der BZ, die Wespen erstickten im Zuckerguss und der Motor des FantazerocolazeroMexxoMixzeroH-Milch-fettarm-kühlregals ratterte und brummte so laut dazu, dass man nicht verstand, was die Verkäuferin einen fragte, aber trotzdem darauf antworten konnte, da es ja immer die gleichen Worte sind, wie die grellen Gegenstände im Raum immer dieselben sind (das kluge-Hans-Syndrom unserer Zeit; wir sind alle Pferde, die aufgrund von solchen Stimmungen mit dem Huf aufstampfen und spielen uns gegenseitig vor, wir könnten auf eine tatsächliche Art rechnen).
So stand ich im also von dieser Gleichheit aufgehitzten Raum und schaute umher, während die Verkäuferin die Milch schäumte, und sah all dieses und sah es nicht, weil das eben genau die Sehweise war. Und darin fiel mein Blick mit einem Mal neben das Kühlregal, welches mit der Theke zusammen einen kleinen versteckten Winkel erzeugte, und noch bevor ich nicht nur mit dem Augen dorthin sah, sondern sich auch der Geist dort hinrichtete, zog mich etwas dunkles an, was ich aber erst wahrnahm, als ich schon lange bewusst in die Ecke schaute - und dann sah ich es auch schon ganz: Auf einem Juli-Kalenderblatt guckte mich ein düsterer, bärtiger Mann an. Kein Name, kein Spruch - das war das erste, wonach ich suchte, um Halt zu finden, im Üblichen, um seinen Augen Einhalt zu gebieten, doch da war nichts, was das ganze nichtsehbar machte. Der Bart des Mannes war vergilbt vom Alter, die Mundwinkel in einer jahrhundertealten Strenge gezogen, er trug eine Art schwarzen Umhang und eine kleine Anstecknadel, aber all das führte mich nur in einem Strudel zu seinen noch düstereren Augen, die mich stechend anstarrten: empört, dass ich sie ansah, und doch mahnend mich nun bloß nicht mehr abzuwenden.
Mir schien dieser Mann auf dem Kalenderblatt der materialisierte Vorwurf dieser ganzen grellen Gegenstände, er warf mir ihre Vernachlässigung vor, an der wir Schuld sind, weil wir sie so produzieren und sie dann nicht sehen können. Im Grunde war er trotz seiner sakralen Starrheit dabei sehr clever, denn er sagte diesen Vorwurf in Form einer These (dieses Wort These passte vorzüglich zu diesem Mann) und die These lautete so, dass wir es nämlich eigentlich sind, welche die unsehbaren Gegenstände sind. Und daraus kann man nun die Gesamtheit all unserer (Nicht-)erfahrungen ableiten, also auch wie ich in die Back-Stage kommen konnte und nichts sah.
Gestern in der Back-Stage (mit Bühnensternchen verziert) wollte ich einen großen Kaffee und einen warmen Kakao bestellen, alles leuchtete mir wie üblich entgegen "Wir belegen Ihre Brötchen nach Wunsch!", die BILD auf der Theke neben der BZ, die Wespen erstickten im Zuckerguss und der Motor des FantazerocolazeroMexxoMixzeroH-Milch-fettarm-kühlregals ratterte und brummte so laut dazu, dass man nicht verstand, was die Verkäuferin einen fragte, aber trotzdem darauf antworten konnte, da es ja immer die gleichen Worte sind, wie die grellen Gegenstände im Raum immer dieselben sind (das kluge-Hans-Syndrom unserer Zeit; wir sind alle Pferde, die aufgrund von solchen Stimmungen mit dem Huf aufstampfen und spielen uns gegenseitig vor, wir könnten auf eine tatsächliche Art rechnen).
So stand ich im also von dieser Gleichheit aufgehitzten Raum und schaute umher, während die Verkäuferin die Milch schäumte, und sah all dieses und sah es nicht, weil das eben genau die Sehweise war. Und darin fiel mein Blick mit einem Mal neben das Kühlregal, welches mit der Theke zusammen einen kleinen versteckten Winkel erzeugte, und noch bevor ich nicht nur mit dem Augen dorthin sah, sondern sich auch der Geist dort hinrichtete, zog mich etwas dunkles an, was ich aber erst wahrnahm, als ich schon lange bewusst in die Ecke schaute - und dann sah ich es auch schon ganz: Auf einem Juli-Kalenderblatt guckte mich ein düsterer, bärtiger Mann an. Kein Name, kein Spruch - das war das erste, wonach ich suchte, um Halt zu finden, im Üblichen, um seinen Augen Einhalt zu gebieten, doch da war nichts, was das ganze nichtsehbar machte. Der Bart des Mannes war vergilbt vom Alter, die Mundwinkel in einer jahrhundertealten Strenge gezogen, er trug eine Art schwarzen Umhang und eine kleine Anstecknadel, aber all das führte mich nur in einem Strudel zu seinen noch düstereren Augen, die mich stechend anstarrten: empört, dass ich sie ansah, und doch mahnend mich nun bloß nicht mehr abzuwenden.
Mir schien dieser Mann auf dem Kalenderblatt der materialisierte Vorwurf dieser ganzen grellen Gegenstände, er warf mir ihre Vernachlässigung vor, an der wir Schuld sind, weil wir sie so produzieren und sie dann nicht sehen können. Im Grunde war er trotz seiner sakralen Starrheit dabei sehr clever, denn er sagte diesen Vorwurf in Form einer These (dieses Wort These passte vorzüglich zu diesem Mann) und die These lautete so, dass wir es nämlich eigentlich sind, welche die unsehbaren Gegenstände sind. Und daraus kann man nun die Gesamtheit all unserer (Nicht-)erfahrungen ableiten, also auch wie ich in die Back-Stage kommen konnte und nichts sah.
Zuletzt geändert von Lisa am 11.08.2009, 16:58, insgesamt 2-mal geändert.
Impressionen
In Hamburg, dem Tor mit Welt, schunkelte das Thalia-Theater nachts schräg gegenüber, Shakespeare ließ auf der Bühne nackte Männer tanzen, "Mass für Mass" hieß das Werk, was Bayern leicht zu Missverständnissen verleiten würde.
Edward Hopper war mir verboten, dennoch wurde mir im Vorraum eine von mir noch nie gestellte Frage beantwortet, die schon lange schon in meinem Hinterkopf geboren war. Die Vanderbilt-University. Jetzt weiss ich, Cornelius Vanderbilt hat sie gegründet, und wer das war.
Im Hamburger Rathaus hab ich erst deine Worte verstanden, du hattest bei unseren Spaziergang etwas von einer Ausstellung dort erzählt, ich hatte dich naiv gefragt, gehts da um Juden, du hast nicht darauf geantwortet.
Um die Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg von 1919 bis Anfang 63 ging es, über beide Seiten, ich hab mir die Bilder angesehen, eine Dichterin hat jung den Freitod gewählt.
In einem humanitären Akt der Nächstenliebe gaben wir uns die nächsten Tage Bremen hin, der ungeliebten Schwesterstadt westwärts entlang der Hansebay.
Der Roland ist uns der Wichtigste, erklärte mir eine nordbremische Schönheit mit unübersehbar stolzen persischen Einflüssen, wir sind frei und bunt wie das Viertel,
ich suchte, und fand meine Einflüsse, das Blaumeier-Atelier, in dem TänzerInnen des Projekts tanzbar-bremen mich in der ersten Reihe hineinrissen in einen träumenden Zustand, er lag irgendwo am Ende den gefühlten Welt, im Nirgendwo hinter der Rockerkneipe und hinter dem Schutthaufen, das Gebäude stand auf einmal vor mir stand wie ein Palast der Winde, mit schiefen Mauern und Dachterrassen mit fliegenden Gitterteppichen,
in einer anderen Lokalität lies ich mir sagen, dass Küssen Beten ist und wie es katholische Priester es so machen, wenn sie es nicht so machen, wie in virtuellen und den Papermedien steht,
als Heimatloser hab ich in einer Bremer Regennacht mir eine Green-Card ergattert und bin gestrandet in einem gehobenen Poetry-Slum, in dem mir berlinadische Stakkato-Literaten, dänische Literatur-Wanderarbeiter und japanische Buchstabensammlerinnen begegnet sind,
wir Bremer hatten einen Heidenspaß, extrabreit, und ich hab von Yoko Tawadas Buchstaben geträumt, .....In welcher Sprache träumen sie? In einer Sprache, die ich nie gelernt habe.....Gibt es einen Genuß beim Verzehren eines Wortes?........Ja, das Wort, dass in Japan am häufigsten in den Mund genommen wird, ist Baumkuchen....
Und ich....Ich versuchte mir einen Zustand auszumalen, in dem man Ruhe hat. Es gelang mir nicht. Dann versuchte ich, mir genau das Gegenteil vorzustellen. Auch das gelang mir nicht.
"Doktor, Doktor, gib mir nen Schuss, ich hab in mir Liebe im Überfluss“, hab ich tags davor unter einem stephanischen Wasserzelt gelernt, und nicht weit vom Ufer der Seine entfernt hab ich bei einem Straßenkunstprojekt mitgemacht, ein Berliner Graffity-Sprayer spielte Kinderspiele mit uns, Kunst im öffentlichen Raum, die Kunstwerkstatt ist der öffentliche Raum, wir wurden die ganze Zeit von Passanten und der Polizei beobachtet und genossen das....Ansehen.
In der Bremischen Hochschule für Künste und gesellschaftliche Risse saß ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Hörsaal und dachte mir, was für ein Privileg doch manche Menschen haben, während unten eine französische Protestantin aus einem Pariser Brennend-Auto-Vororts-Viertel meine Sichtweise über Frankreich verstörte, eine politische Demonstration, "herzbewegend", die Fremde der nachbarschaftlichen Existenz wurde für mich sichtbar,
...ich verirrte mich aus dem Tal der Ahnungslosen in eine Birnentorte, die jedoch tatsächlich ein Lesbentreffpunkt war. An einem viereckigen Tisch, der ein Tisch sein könnte, wenn er sich nicht in eine Abrechnung mit mir verwandelt hätte, setzte ich mich neben ein junges Mädchen mit ihrer Mutter. Ein hübsches Mädchen, dachte ich, bevor ich kurz darauf meine Birnentorte vergaß.
Das Mädchen sagte etwas zu ihrer Mutter....ich hörte von seitlich ihre Stimme, wie im Vorübergehen, was ich vernahm, war eindeutlich eine Männerstimme, ich war total perplex und drehte mich zu ihr rüber. Unsere Blicke haben sich nur eine Sekunde lang begegnet, doch was ich mit meiner Reaktion angerichtet habe, hab ich sofort gesehen. Solange ich am Tisch saß, traute sie sich nur noch, im Flüsterton mit ihrer Mutter zu reden. Und ich. Unfähig, etwas zu sagen oder zu reagieren. Ich war über mich selbst wütend. Diego weinte in Istanbul.
Als Niedersachsenticketmitfahrschnorrer verkleidet trampten mit der Bahn nach Fuhlsbüttel, einige Stunden später sahen wir uns in Dublin wieder und die "It´s so lovely!"-Days begannen...
Enjoy yourself an jeder Straßenecke, und so enjoyten wir abwechselnd durch materiell arme und reiche irische Gegenden und ebensolche Verwandte, wir durchwohnten die irische Wohlstandsgefälleleiter auf und ab, bis uns schwindelig wurde, alles privat, und in der ärmsten Hütte, in der ein Freund seine buckelige Verwandschaft zum Teufel wünschte und mehr Luxus für alle forderte, begegnete ich zum zweiten Mal auf dieser Reise Leonhard Cohen. Er schrieb mir aus seinem Buch, das einem Messi gehörte, es lag fein säuberlich auf seinem Altar zwischen all dem Müll und war mit Fingerabdrücken geadelt, die mir bewiesen, dass es seine Lieblingslektüre war: "The sweetest Little Song: You go your way. I´ll go your way too."…. Du gehst deinen Weg. Ich geh ihn zusammen mit dir.
Später, in Cork, dieser Hafenstadt für gestrandete Menschen aus aller Welt, die Hautfarben sammelt wie Briefmarken (Hamburg und Bremen wirken auf mich im Vergleich dazu geradezu puritanisch dagegen) bin ich nochmals diesem Leonhard Cohen begegnet, diesmal als jungem Mann, den ich gar nicht gesucht habe, in Montreal, 28. Dez.69, wirft er sich vor einer nackten Frau nieder, davon erzählt eine pharaonische Zeichenschrift, der ich in einer bunteren Form schon früher bei Dorothy Iannone begegnet bin, und ich glaub auch schon einmal in einem Buch von Ezra Pound, es sind so ähnliche Schriftzeichen, wie er sie auch in seiner Pisaner Cantos-Texten verwendet.
Die Schönheit des Landes hab ich auch diesmal wieder genossen, die wunderlichsten Plätze befinden sich ohnehin außerhalb der Reiseführer.
Als wir einmal nach rund dreissig Meilen durch No Names Land wieder in eine menschliche Liliput-Ortschaft kamen, dessen Ortsschilder handbemalt im Wind baumelten und in der Bäche von Milch flossen, fanden wir uns kurz darauf (ein paar Tagereisen weiter) in einem Tagtraum wieder, der von zwei jungen Frauen betrieben wurde, er nannte sich „Whistle Stop Cafe“, das aber in Englisch anders hieß, nämlich Mausefalle, die „Zwanziger-Jahre-Musik", die sie auflegten und jedes Zeitgefühl verblassen ließ (surreale Autos fuhren an den Fensterscheiben vorüber) hat uns in ihre Zeit sie auf den Schoß unserer Geschichte gesetzt (oder war es umgekehrt), die beiden können alles, nur nicht kochen, doch die Zeit hängt draußen an der Wäscheleine...wie das Meer an der Küste und das Ende am Anfang.
In Hamburg, dem Tor mit Welt, schunkelte das Thalia-Theater nachts schräg gegenüber, Shakespeare ließ auf der Bühne nackte Männer tanzen, "Mass für Mass" hieß das Werk, was Bayern leicht zu Missverständnissen verleiten würde.
Edward Hopper war mir verboten, dennoch wurde mir im Vorraum eine von mir noch nie gestellte Frage beantwortet, die schon lange schon in meinem Hinterkopf geboren war. Die Vanderbilt-University. Jetzt weiss ich, Cornelius Vanderbilt hat sie gegründet, und wer das war.
Im Hamburger Rathaus hab ich erst deine Worte verstanden, du hattest bei unseren Spaziergang etwas von einer Ausstellung dort erzählt, ich hatte dich naiv gefragt, gehts da um Juden, du hast nicht darauf geantwortet.
Um die Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg von 1919 bis Anfang 63 ging es, über beide Seiten, ich hab mir die Bilder angesehen, eine Dichterin hat jung den Freitod gewählt.
In einem humanitären Akt der Nächstenliebe gaben wir uns die nächsten Tage Bremen hin, der ungeliebten Schwesterstadt westwärts entlang der Hansebay.
Der Roland ist uns der Wichtigste, erklärte mir eine nordbremische Schönheit mit unübersehbar stolzen persischen Einflüssen, wir sind frei und bunt wie das Viertel,
ich suchte, und fand meine Einflüsse, das Blaumeier-Atelier, in dem TänzerInnen des Projekts tanzbar-bremen mich in der ersten Reihe hineinrissen in einen träumenden Zustand, er lag irgendwo am Ende den gefühlten Welt, im Nirgendwo hinter der Rockerkneipe und hinter dem Schutthaufen, das Gebäude stand auf einmal vor mir stand wie ein Palast der Winde, mit schiefen Mauern und Dachterrassen mit fliegenden Gitterteppichen,
in einer anderen Lokalität lies ich mir sagen, dass Küssen Beten ist und wie es katholische Priester es so machen, wenn sie es nicht so machen, wie in virtuellen und den Papermedien steht,
als Heimatloser hab ich in einer Bremer Regennacht mir eine Green-Card ergattert und bin gestrandet in einem gehobenen Poetry-Slum, in dem mir berlinadische Stakkato-Literaten, dänische Literatur-Wanderarbeiter und japanische Buchstabensammlerinnen begegnet sind,
wir Bremer hatten einen Heidenspaß, extrabreit, und ich hab von Yoko Tawadas Buchstaben geträumt, .....In welcher Sprache träumen sie? In einer Sprache, die ich nie gelernt habe.....Gibt es einen Genuß beim Verzehren eines Wortes?........Ja, das Wort, dass in Japan am häufigsten in den Mund genommen wird, ist Baumkuchen....
Und ich....Ich versuchte mir einen Zustand auszumalen, in dem man Ruhe hat. Es gelang mir nicht. Dann versuchte ich, mir genau das Gegenteil vorzustellen. Auch das gelang mir nicht.
"Doktor, Doktor, gib mir nen Schuss, ich hab in mir Liebe im Überfluss“, hab ich tags davor unter einem stephanischen Wasserzelt gelernt, und nicht weit vom Ufer der Seine entfernt hab ich bei einem Straßenkunstprojekt mitgemacht, ein Berliner Graffity-Sprayer spielte Kinderspiele mit uns, Kunst im öffentlichen Raum, die Kunstwerkstatt ist der öffentliche Raum, wir wurden die ganze Zeit von Passanten und der Polizei beobachtet und genossen das....Ansehen.
In der Bremischen Hochschule für Künste und gesellschaftliche Risse saß ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Hörsaal und dachte mir, was für ein Privileg doch manche Menschen haben, während unten eine französische Protestantin aus einem Pariser Brennend-Auto-Vororts-Viertel meine Sichtweise über Frankreich verstörte, eine politische Demonstration, "herzbewegend", die Fremde der nachbarschaftlichen Existenz wurde für mich sichtbar,
...ich verirrte mich aus dem Tal der Ahnungslosen in eine Birnentorte, die jedoch tatsächlich ein Lesbentreffpunkt war. An einem viereckigen Tisch, der ein Tisch sein könnte, wenn er sich nicht in eine Abrechnung mit mir verwandelt hätte, setzte ich mich neben ein junges Mädchen mit ihrer Mutter. Ein hübsches Mädchen, dachte ich, bevor ich kurz darauf meine Birnentorte vergaß.
Das Mädchen sagte etwas zu ihrer Mutter....ich hörte von seitlich ihre Stimme, wie im Vorübergehen, was ich vernahm, war eindeutlich eine Männerstimme, ich war total perplex und drehte mich zu ihr rüber. Unsere Blicke haben sich nur eine Sekunde lang begegnet, doch was ich mit meiner Reaktion angerichtet habe, hab ich sofort gesehen. Solange ich am Tisch saß, traute sie sich nur noch, im Flüsterton mit ihrer Mutter zu reden. Und ich. Unfähig, etwas zu sagen oder zu reagieren. Ich war über mich selbst wütend. Diego weinte in Istanbul.
Als Niedersachsenticketmitfahrschnorrer verkleidet trampten mit der Bahn nach Fuhlsbüttel, einige Stunden später sahen wir uns in Dublin wieder und die "It´s so lovely!"-Days begannen...
Enjoy yourself an jeder Straßenecke, und so enjoyten wir abwechselnd durch materiell arme und reiche irische Gegenden und ebensolche Verwandte, wir durchwohnten die irische Wohlstandsgefälleleiter auf und ab, bis uns schwindelig wurde, alles privat, und in der ärmsten Hütte, in der ein Freund seine buckelige Verwandschaft zum Teufel wünschte und mehr Luxus für alle forderte, begegnete ich zum zweiten Mal auf dieser Reise Leonhard Cohen. Er schrieb mir aus seinem Buch, das einem Messi gehörte, es lag fein säuberlich auf seinem Altar zwischen all dem Müll und war mit Fingerabdrücken geadelt, die mir bewiesen, dass es seine Lieblingslektüre war: "The sweetest Little Song: You go your way. I´ll go your way too."…. Du gehst deinen Weg. Ich geh ihn zusammen mit dir.
Später, in Cork, dieser Hafenstadt für gestrandete Menschen aus aller Welt, die Hautfarben sammelt wie Briefmarken (Hamburg und Bremen wirken auf mich im Vergleich dazu geradezu puritanisch dagegen) bin ich nochmals diesem Leonhard Cohen begegnet, diesmal als jungem Mann, den ich gar nicht gesucht habe, in Montreal, 28. Dez.69, wirft er sich vor einer nackten Frau nieder, davon erzählt eine pharaonische Zeichenschrift, der ich in einer bunteren Form schon früher bei Dorothy Iannone begegnet bin, und ich glaub auch schon einmal in einem Buch von Ezra Pound, es sind so ähnliche Schriftzeichen, wie er sie auch in seiner Pisaner Cantos-Texten verwendet.
Die Schönheit des Landes hab ich auch diesmal wieder genossen, die wunderlichsten Plätze befinden sich ohnehin außerhalb der Reiseführer.
Als wir einmal nach rund dreissig Meilen durch No Names Land wieder in eine menschliche Liliput-Ortschaft kamen, dessen Ortsschilder handbemalt im Wind baumelten und in der Bäche von Milch flossen, fanden wir uns kurz darauf (ein paar Tagereisen weiter) in einem Tagtraum wieder, der von zwei jungen Frauen betrieben wurde, er nannte sich „Whistle Stop Cafe“, das aber in Englisch anders hieß, nämlich Mausefalle, die „Zwanziger-Jahre-Musik", die sie auflegten und jedes Zeitgefühl verblassen ließ (surreale Autos fuhren an den Fensterscheiben vorüber) hat uns in ihre Zeit sie auf den Schoß unserer Geschichte gesetzt (oder war es umgekehrt), die beiden können alles, nur nicht kochen, doch die Zeit hängt draußen an der Wäscheleine...wie das Meer an der Küste und das Ende am Anfang.
Das kannst du mir nicht antun! Nicht jetzt! Nicht hier!
Oh doch! Und wie ich kann!
Ich brauche dich doch.
Das fällt dir früh ein. Nein, unsere Zeit ist abgelaufen, mein Lieber.
Nur noch dieses eine Mal. Bitte! Mensch, überleg doch was wir nicht alles erlebt haben. Wir sind gemeinsam durch Dick und Dünn. Weißt du noch wie wir ...
Da bin ich schon zu oft drauf reingefallen, die Masche zieht nicht mehr. Es reicht. Du denkst wohl, du kannst alles mit mir machen!?
Ich werde bald wieder mehr Zeit für dich haben, versprochen.
Mehr? Du hast überhaupt keine für mich, nutzt mich nur aus, misshandelst mich. Was habe ich nicht alles für dich gestemmt, ich Idiotin ... Meine besten Jahre. Aber ich werde mich nun nicht mehr zwischen euch drängen. Ich merke doch schon lange, dass du nur noch Augen für sie hast.
Ah, daher weht der Wind! Menno, ich mache das doch auch für dich. Stell dir vor, du neben der roten Holzfassade? Das wäre doch wie in deiner Heimat, oder? Na komm, geb dir einen Ruck.
(einen Moment lang dachte man, jetzt springt gleich wieder der Funken über)
Nein!
Dummes Blondchen, du!
Was?
Nichts. Die paar Meter, komm schon, wenigstens von der Kreuzung runter.
(bockig)
Nein.
Hörst du? Hinten hupen sie schon.
Dann schalte doch die Warnblinkanlage, die funktioniert noch.
Wie gütig.
Ja, hast du gar nicht verdient.
Ach, dann leck mich doch!
Werden wir jetzt wieder vulgär? Hättest es dir eben früher überlegen sollen. Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt gehabt!
Ja ja. Weißt du was, ich habe auch die Faxen dicke mit dir. Werde mir endlich eine junge V70 holen.
Das machst du nicht! Mit so jungen Dingern kannst du doch gar nicht umgehen. Und nun erzählst du mir bestimmt noch, dass du in Zukunft mit Schlips und Kragen rumläufst?
Wirst schon sehen ...
Wie konnte ich mich nur so in einem Menschen täuschen!
... Leder, Tempomat, Navi, Rundumairbag, Treue ...
brumm brumm
Danke Schatz!
(nachäffend) Danke Schatz!
Aber heute Abend will ich ein neues Zündsteuergerät.
Kriegst du.
Oh doch! Und wie ich kann!
Ich brauche dich doch.
Das fällt dir früh ein. Nein, unsere Zeit ist abgelaufen, mein Lieber.
Nur noch dieses eine Mal. Bitte! Mensch, überleg doch was wir nicht alles erlebt haben. Wir sind gemeinsam durch Dick und Dünn. Weißt du noch wie wir ...
Da bin ich schon zu oft drauf reingefallen, die Masche zieht nicht mehr. Es reicht. Du denkst wohl, du kannst alles mit mir machen!?
Ich werde bald wieder mehr Zeit für dich haben, versprochen.
Mehr? Du hast überhaupt keine für mich, nutzt mich nur aus, misshandelst mich. Was habe ich nicht alles für dich gestemmt, ich Idiotin ... Meine besten Jahre. Aber ich werde mich nun nicht mehr zwischen euch drängen. Ich merke doch schon lange, dass du nur noch Augen für sie hast.
Ah, daher weht der Wind! Menno, ich mache das doch auch für dich. Stell dir vor, du neben der roten Holzfassade? Das wäre doch wie in deiner Heimat, oder? Na komm, geb dir einen Ruck.
(einen Moment lang dachte man, jetzt springt gleich wieder der Funken über)
Nein!
Dummes Blondchen, du!
Was?
Nichts. Die paar Meter, komm schon, wenigstens von der Kreuzung runter.
(bockig)
Nein.
Hörst du? Hinten hupen sie schon.
Dann schalte doch die Warnblinkanlage, die funktioniert noch.
Wie gütig.
Ja, hast du gar nicht verdient.
Ach, dann leck mich doch!
Werden wir jetzt wieder vulgär? Hättest es dir eben früher überlegen sollen. Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt gehabt!
Ja ja. Weißt du was, ich habe auch die Faxen dicke mit dir. Werde mir endlich eine junge V70 holen.
Das machst du nicht! Mit so jungen Dingern kannst du doch gar nicht umgehen. Und nun erzählst du mir bestimmt noch, dass du in Zukunft mit Schlips und Kragen rumläufst?
Wirst schon sehen ...
Wie konnte ich mich nur so in einem Menschen täuschen!
... Leder, Tempomat, Navi, Rundumairbag, Treue ...
brumm brumm
Danke Schatz!
(nachäffend) Danke Schatz!
Aber heute Abend will ich ein neues Zündsteuergerät.
Kriegst du.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Mausefalle
Die Zeit hält sich auf mit Belanglosigkeiten. Bla Hängt lose in Windmühlen herum. Ratter Beißt sich fest, wenn du Sekunden zählst. Schnapp Verliert sich im Stundenglas. Du beobachtest die Vergängnis. Riesel Stopp, Schluss damit! Ich schlage ihr ein Schnippchen und trete mutig gegen sie an! Klick.
Die Zeit hält sich auf mit Belanglosigkeiten. Bla Hängt lose in Windmühlen herum. Ratter Beißt sich fest, wenn du Sekunden zählst. Schnapp Verliert sich im Stundenglas. Du beobachtest die Vergängnis. Riesel Stopp, Schluss damit! Ich schlage ihr ein Schnippchen und trete mutig gegen sie an! Klick.
Ouvertüre für die Alraune oder...
Plädoyer für eine Andersweltsicht
Diese kleine Geschichte beginnt in Artemisia, einem kleinen versteckten Hofanwesen, umgeben von mediteraner Luft, mitten im Westallgäu.
An diesem Ort fand eine kleine Kunstaustellung, statt, deren Anderswelt mich erstaunte und die ich intensiv wahrnahm.
Durch puren Zufall lernte ich am selben Tag die Eltern der Künsterlin kennen, sie gaben mir deren Adresse.
Ich schrieb ihr meine Wahrnehmung über die Ausstellung auf und sandte ihr diese Zeilen, denn ich wusste sofort, was ich da erkannte.
Sie bedankte sich postwendend dafür und lies mich wissen, dass ich sie auf ein Thema gestoßen hätte, wenn etwas daraus keimen sollte, würde ich es erfahren...
Zwei Jahre gingen ins Land.
Eines Abends fischte ich eine seltsame Postkarte aus meinem Briefkasten. Als ich las, was drauf stand, dämmerte es mir allmählich, von wem die Karte sein könnte. Auf der Karte war auch ihr Konterfei drauf, allerdings war es überklebt mit einem ausgeschnittenen Streifen Papier, auf den sie etwas mit Hand geschrieben hatte.
So, wie dieser Papierstreifen auf die Karte geklebt worden war, verdeckte er nahezu völlig ihr Gesicht, er sah aus wie ein morgenländischer Schleier, den dieses Gesicht trug, auf der Postkarte waren nur etwas Haupt und zwei Augen zu sehen. Die Postkarte lud mich ein zu einer Vernissage.
Sie hatte Wort gehalten.
Der Titel der Ausstellung kam mir vor wie ein Codewort. Ich nahm mir frei und ging hin auf diese Vernissage, die stattfand auf den Hängen über der Allgäuer Riviera. Es war wohl die erste Vernissage in meinem Leben, die ich besuchte. Ich hielt mich total im Hintergrund.
Nach eineinhalb Stunden wars von mir gewollt, dass sie mir in die Arme lief und so gab ich ihr endlich die Hand. Bevor ich etwas sagen konnte, sagte sie, gell, du bist der....., ich hab es irgendwie gewusst, dass du es bist!
Sie hat es gespürt.
Ein kleiner Blick durchs Schlüsselloch
in die Anderswelt:
http://www.youtube.com/watch?v=yVmFQRddb6A
Plädoyer für eine Andersweltsicht
Diese kleine Geschichte beginnt in Artemisia, einem kleinen versteckten Hofanwesen, umgeben von mediteraner Luft, mitten im Westallgäu.
An diesem Ort fand eine kleine Kunstaustellung, statt, deren Anderswelt mich erstaunte und die ich intensiv wahrnahm.
Durch puren Zufall lernte ich am selben Tag die Eltern der Künsterlin kennen, sie gaben mir deren Adresse.
Ich schrieb ihr meine Wahrnehmung über die Ausstellung auf und sandte ihr diese Zeilen, denn ich wusste sofort, was ich da erkannte.
Sie bedankte sich postwendend dafür und lies mich wissen, dass ich sie auf ein Thema gestoßen hätte, wenn etwas daraus keimen sollte, würde ich es erfahren...
Zwei Jahre gingen ins Land.
Eines Abends fischte ich eine seltsame Postkarte aus meinem Briefkasten. Als ich las, was drauf stand, dämmerte es mir allmählich, von wem die Karte sein könnte. Auf der Karte war auch ihr Konterfei drauf, allerdings war es überklebt mit einem ausgeschnittenen Streifen Papier, auf den sie etwas mit Hand geschrieben hatte.
So, wie dieser Papierstreifen auf die Karte geklebt worden war, verdeckte er nahezu völlig ihr Gesicht, er sah aus wie ein morgenländischer Schleier, den dieses Gesicht trug, auf der Postkarte waren nur etwas Haupt und zwei Augen zu sehen. Die Postkarte lud mich ein zu einer Vernissage.
Sie hatte Wort gehalten.
Der Titel der Ausstellung kam mir vor wie ein Codewort. Ich nahm mir frei und ging hin auf diese Vernissage, die stattfand auf den Hängen über der Allgäuer Riviera. Es war wohl die erste Vernissage in meinem Leben, die ich besuchte. Ich hielt mich total im Hintergrund.
Nach eineinhalb Stunden wars von mir gewollt, dass sie mir in die Arme lief und so gab ich ihr endlich die Hand. Bevor ich etwas sagen konnte, sagte sie, gell, du bist der....., ich hab es irgendwie gewusst, dass du es bist!
Sie hat es gespürt.
Ein kleiner Blick durchs Schlüsselloch
in die Anderswelt:
http://www.youtube.com/watch?v=yVmFQRddb6A
Traum VIII
Von Rückenfiguren und der Gesetzgebung der Chabbala
Sie stand da wie C.D. Friedrichs Frau am Fenster, ihre Augen ebenso in die Ferne gerichtet, die Schultern ebenso einen gehaltenen Schritt über den Nabel Richtung Aussicht vorgebeugt, nur das alles dem Raum zugewandt - das nenne ich wahrlich eine Rückenfigur.
In dem Raum Menschen, Frauen - die bitten, sie möge ruhig bleiben. Darauf ihre Frage, wie lange sie denn noch warten müsse. Und die Antwort der Menschen, Frauen, dass doch aber das Warten gerade ihre Aufgabe sei. Das sei doch gerade die Gesetzgebung der Chabbala und die Chabbala doch ihre Berufung, ihr Schicksal, ihre einzige Erlösung.
Woraufhin das Kleid von ihr schmerzhaft zu leuchten begann und sie hilflos, aber völlig ohne körperliche Erregung ihre Arme hob.
Und sie sich vorkam wie ein in seiner eigenen Struktur eingeschlossener Kristall mit Zeitgefühl für die Unendlichkeit, der sich durch die Feuchtigkeit nassgeweinter Organe dieser Frauen an den Gegenständen im Raum niedergeschlagen hatte und nun von Auge zu Auge gereicht wurde, um einen Blick hineinzuwerfen, damit sie - für diese alle - einen totgeschwiegenen Blick hinauswerfe.
Im Namen der Chabbala. Was so etwas meinte wie die Kabbala und das Samsara und die Ankündigung der Chevaliers im Hof zu einem Raum, dessen Fenster einzig die fremden Augen bilden, die abstreiten, nach nur irgendetwas Ausschau zu halten, aber davon weinen, weinen und weinen - in Form, wie es die Gesetzgebung vorschreibt.
Von Rückenfiguren und der Gesetzgebung der Chabbala
Sie stand da wie C.D. Friedrichs Frau am Fenster, ihre Augen ebenso in die Ferne gerichtet, die Schultern ebenso einen gehaltenen Schritt über den Nabel Richtung Aussicht vorgebeugt, nur das alles dem Raum zugewandt - das nenne ich wahrlich eine Rückenfigur.
In dem Raum Menschen, Frauen - die bitten, sie möge ruhig bleiben. Darauf ihre Frage, wie lange sie denn noch warten müsse. Und die Antwort der Menschen, Frauen, dass doch aber das Warten gerade ihre Aufgabe sei. Das sei doch gerade die Gesetzgebung der Chabbala und die Chabbala doch ihre Berufung, ihr Schicksal, ihre einzige Erlösung.
Woraufhin das Kleid von ihr schmerzhaft zu leuchten begann und sie hilflos, aber völlig ohne körperliche Erregung ihre Arme hob.
Und sie sich vorkam wie ein in seiner eigenen Struktur eingeschlossener Kristall mit Zeitgefühl für die Unendlichkeit, der sich durch die Feuchtigkeit nassgeweinter Organe dieser Frauen an den Gegenständen im Raum niedergeschlagen hatte und nun von Auge zu Auge gereicht wurde, um einen Blick hineinzuwerfen, damit sie - für diese alle - einen totgeschwiegenen Blick hinauswerfe.
Im Namen der Chabbala. Was so etwas meinte wie die Kabbala und das Samsara und die Ankündigung der Chevaliers im Hof zu einem Raum, dessen Fenster einzig die fremden Augen bilden, die abstreiten, nach nur irgendetwas Ausschau zu halten, aber davon weinen, weinen und weinen - in Form, wie es die Gesetzgebung vorschreibt.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Nibbana
Es steht geschrieben. Das ganze Leben, auf nur zwei Palmenblättern. Auch in der Akasha-Chronik ist es zu lesen. Doch da herrscht ein solches Durcheinander. Zu viele Energien streiten sich im Äther. Zu viele Stimmen können mittlerweile in diesen Raum vordringen. Er ist nicht mehr geschützt. Bleiern und schal fühlt er sich an und schrecklich laut. Früher war es noch ruhig. Sie konnte sich fallenlassen und blättern. Nie hatte sie das Gefühl, die Schnur könnte reißen. Sie hielt, weil ihr Geist sie festhielt. Bei jeder Reise wird sie sich klarer darüber, dass es Zeit wird, das Samsara endlich zu durchbrechen, loszulassen von dieser Eselei. Was bringt ihr die Kenntnis. Rein gar nichts. Zeit für Nibbana. Sie stellt sich eine Lotosblüte hin.
Es steht geschrieben. Das ganze Leben, auf nur zwei Palmenblättern. Auch in der Akasha-Chronik ist es zu lesen. Doch da herrscht ein solches Durcheinander. Zu viele Energien streiten sich im Äther. Zu viele Stimmen können mittlerweile in diesen Raum vordringen. Er ist nicht mehr geschützt. Bleiern und schal fühlt er sich an und schrecklich laut. Früher war es noch ruhig. Sie konnte sich fallenlassen und blättern. Nie hatte sie das Gefühl, die Schnur könnte reißen. Sie hielt, weil ihr Geist sie festhielt. Bei jeder Reise wird sie sich klarer darüber, dass es Zeit wird, das Samsara endlich zu durchbrechen, loszulassen von dieser Eselei. Was bringt ihr die Kenntnis. Rein gar nichts. Zeit für Nibbana. Sie stellt sich eine Lotosblüte hin.
Antwort in Form eines Einspruches anstelle eines Ausbruches auf die Frage hin, was eine sanfte Verlorenheit sein soll
Aber hat schon einmal jemand zwei Dinge im Meer, etwa zwei Holzscheite, eine lange Strecke nebeneinander treiben sehen? Sie entfernen sich notwendig voneinander, durch irgendwelche Kleinstigkeiten, schwimmen Tage, gar Jahrzehnte mit den Strömungen, bis sie an verschiedenen Kontinenten dümpeln oder gar an dem gleichen, das macht dann keinen Unterschied mehr. Diese Verlorenheit, die spürt man bis ins Holz hinein, man wird nicht bloß der Vorstellung fähig, wie es wäre, solch ein Holz zu sein, man wird der Vorstellung mächtig, dass man solch ein Holz ist. Es ist eine natürliche Verlorenheit und auch wenn man so von ihr nicht mehr als von einer Grausamkeit sprechen kann, so ist sie doch die ausgebreitetste Form der Verlorenheit. Wie auch, ganz nüchtern nach den Gesetzen der Akkustik betrachtet, der ausgebreitetste Ruf nach deinem Namen, der ist, der nicht ertönt.
Aber hat schon einmal jemand zwei Dinge im Meer, etwa zwei Holzscheite, eine lange Strecke nebeneinander treiben sehen? Sie entfernen sich notwendig voneinander, durch irgendwelche Kleinstigkeiten, schwimmen Tage, gar Jahrzehnte mit den Strömungen, bis sie an verschiedenen Kontinenten dümpeln oder gar an dem gleichen, das macht dann keinen Unterschied mehr. Diese Verlorenheit, die spürt man bis ins Holz hinein, man wird nicht bloß der Vorstellung fähig, wie es wäre, solch ein Holz zu sein, man wird der Vorstellung mächtig, dass man solch ein Holz ist. Es ist eine natürliche Verlorenheit und auch wenn man so von ihr nicht mehr als von einer Grausamkeit sprechen kann, so ist sie doch die ausgebreitetste Form der Verlorenheit. Wie auch, ganz nüchtern nach den Gesetzen der Akkustik betrachtet, der ausgebreitetste Ruf nach deinem Namen, der ist, der nicht ertönt.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Windblüten
Merle lässt den Lotoszweig frei. Die beiden Blüten schmiegen sich aneinander. Zwei große Blätter breiten sich schützend aus.
Wohin der Wind euch führen soll ... Ich bin nicht mehr euer Flaschenkorken.
Sie beobachtet die Treibenden. Der kleine Zweig hüpft in den Wellen.
Sanft verloren und doch gehalten. In die Astgabel möchte ich mich setzen, doch ich bin nicht mehr euer Flaschenkorken.
Eine Brise kommt auf, rüttelt an den Blüten. Die rechte löst sich, fällt auf eines der Blätter. Merle hält die Luft an.
Der Wind spielt Schicksal oder war ich es, weil ich euch losgelassen habe?
Sie formt ihre Arme zu einem Kreis, krallt die Hände ineinander.
Ich bin die Blätter.
Winzige Schaumspritzer benetzen ihr Gesicht. Merle wischt sie fort.
Das rechte Blatt schwimmt mit der Blüte davon.
Merle lässt den Lotoszweig frei. Die beiden Blüten schmiegen sich aneinander. Zwei große Blätter breiten sich schützend aus.
Wohin der Wind euch führen soll ... Ich bin nicht mehr euer Flaschenkorken.
Sie beobachtet die Treibenden. Der kleine Zweig hüpft in den Wellen.
Sanft verloren und doch gehalten. In die Astgabel möchte ich mich setzen, doch ich bin nicht mehr euer Flaschenkorken.
Eine Brise kommt auf, rüttelt an den Blüten. Die rechte löst sich, fällt auf eines der Blätter. Merle hält die Luft an.
Der Wind spielt Schicksal oder war ich es, weil ich euch losgelassen habe?
Sie formt ihre Arme zu einem Kreis, krallt die Hände ineinander.
Ich bin die Blätter.
Winzige Schaumspritzer benetzen ihr Gesicht. Merle wischt sie fort.
Das rechte Blatt schwimmt mit der Blüte davon.
Eine zahme Säuselei / Kleine Augen
„Wir trauern um unseren Kollegen Hartmut“ las ich vor ein paar Tagen, irgendein Lehrer hat es in einer Laufschrift auf die Website meiner ehemaligen Schule gestellt, auf die ich, ganz ehrlich, durch irgendeinen Zufall das erste Mal seit meines Abschlusses geraten war.
Herr Einemann hatte sich schon lange vom Unterrichten abgewandt, als ich eine seiner Schülerinnen wurde. In den Politikunterricht brachte er stets seine Steinsammlung mit, ließ einen nach dem anderen aus seinem Jutebeutel auspacken, herumreichen und erzählte allerlei über verschiedene Gesteinsschichten. Es war eine zahme Säuselei, die gestattete, dass wir nichts von ihr behielten.
Herr Einemann trug eine Brille, die ihm winzige Augen machte und einen von Tabak vergilbten Bart.
Es erschreckt mich, dass ich nichts von ihm weiß, was von Bedeutung ist, von solcher Bedeutung, dass ich es ihm jetzt als Pfand mit auf den Weg geben könnte, damit ich einen Pfand besitze. Vermisst nicht noch jemand dieses Flüstern „Ich weiß von dir…“, „Ich sehe dich…“. Von wem wissen wir schon etwas von Bedeutung. Und wer weiß schon von uns etwas von Bedeutung.
Wenn ich versuche, mir mit meiner Vorstellung zu Hilfe zu kommen, so denke ich mir eines der typischen in O. bewohnten Kleinaltstadthäusern im Dobbenviertel und darin eine Treppe, die in einem Bogen nach unten führt, und auf den breitesten Stufe den Jutebeutel mit den Steinen. Vielleicht komme ich zu spät mit dieser Vorstellung, vielleicht wurden die Steine schon verräumt. Vielleicht aber liegen sie noch tatsächlich dort und von einigen zeichnet sich die Form leicht durch den Beutel ab, gerade so, dass man sie erahnen kann, und berührt die Sonne, die durch das kleine Flurfenster fällt.
Wo werden diese Steine in Jahren sein? Wo schon in Tagen? Selbst diese Steine, die ihre Unvergänglichkeit damit bezahlen, dass wir sie unbelebt nennen, verschwinden…
(mir fallen so viele Dinge ein, die ich beweinen könnte in diesem Gedanken. Filzige Wolfshandpuppe, mit der ich nie spielte, sondern nur meinen Zeigefinger in deine Schnauze legte, weil du kleine, ganz spitze Zähne besaßt; deine lasche Zunge knickte sich dabei, es war ein so schönes Gefühl, wo dämmerst du?)
Und vielleicht ist das etwas, was bleibt. Dass Herr Einemann uns schon damals etwas über das Verschwinden hätte lehren können, hätten wir sehen können, dass es ihn schon damals nicht mehr gab, wie wir ihn sahen. Er war schon vorausgegangen, in unsere Augen. Unsere kleinen Augen, die sich schließen werden.
„Wir trauern um unseren Kollegen Hartmut“ las ich vor ein paar Tagen, irgendein Lehrer hat es in einer Laufschrift auf die Website meiner ehemaligen Schule gestellt, auf die ich, ganz ehrlich, durch irgendeinen Zufall das erste Mal seit meines Abschlusses geraten war.
Herr Einemann hatte sich schon lange vom Unterrichten abgewandt, als ich eine seiner Schülerinnen wurde. In den Politikunterricht brachte er stets seine Steinsammlung mit, ließ einen nach dem anderen aus seinem Jutebeutel auspacken, herumreichen und erzählte allerlei über verschiedene Gesteinsschichten. Es war eine zahme Säuselei, die gestattete, dass wir nichts von ihr behielten.
Herr Einemann trug eine Brille, die ihm winzige Augen machte und einen von Tabak vergilbten Bart.
Es erschreckt mich, dass ich nichts von ihm weiß, was von Bedeutung ist, von solcher Bedeutung, dass ich es ihm jetzt als Pfand mit auf den Weg geben könnte, damit ich einen Pfand besitze. Vermisst nicht noch jemand dieses Flüstern „Ich weiß von dir…“, „Ich sehe dich…“. Von wem wissen wir schon etwas von Bedeutung. Und wer weiß schon von uns etwas von Bedeutung.
Wenn ich versuche, mir mit meiner Vorstellung zu Hilfe zu kommen, so denke ich mir eines der typischen in O. bewohnten Kleinaltstadthäusern im Dobbenviertel und darin eine Treppe, die in einem Bogen nach unten führt, und auf den breitesten Stufe den Jutebeutel mit den Steinen. Vielleicht komme ich zu spät mit dieser Vorstellung, vielleicht wurden die Steine schon verräumt. Vielleicht aber liegen sie noch tatsächlich dort und von einigen zeichnet sich die Form leicht durch den Beutel ab, gerade so, dass man sie erahnen kann, und berührt die Sonne, die durch das kleine Flurfenster fällt.
Wo werden diese Steine in Jahren sein? Wo schon in Tagen? Selbst diese Steine, die ihre Unvergänglichkeit damit bezahlen, dass wir sie unbelebt nennen, verschwinden…
(mir fallen so viele Dinge ein, die ich beweinen könnte in diesem Gedanken. Filzige Wolfshandpuppe, mit der ich nie spielte, sondern nur meinen Zeigefinger in deine Schnauze legte, weil du kleine, ganz spitze Zähne besaßt; deine lasche Zunge knickte sich dabei, es war ein so schönes Gefühl, wo dämmerst du?)
Und vielleicht ist das etwas, was bleibt. Dass Herr Einemann uns schon damals etwas über das Verschwinden hätte lehren können, hätten wir sehen können, dass es ihn schon damals nicht mehr gab, wie wir ihn sahen. Er war schon vorausgegangen, in unsere Augen. Unsere kleinen Augen, die sich schließen werden.
Zuletzt geändert von Lisa am 17.10.2009, 19:49, insgesamt 2-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Der kleine blaue Buddha
Vor vielen Jahren versuchte ich eine Annäherung. Ich wusste, dass es die letzte Möglichkeit sein würde. Ich machte mich auf den Weg, das Herz voller Angst und Ungewissheit. Es wird nicht klappen, es wird nicht klappen, dachte ich immerzu. Dort angekommen, er wusste, warum ich ihn nach so langer Zeit besuchte, schloss er sich ein. Mehrere Freunde kamen hinzu. Sie wollten vermitteln, kannten sie doch die vertrackte Situation zwischen uns. Ein älterer, mir unbekannter Mann, setzte sich zu mir, öffnete meine rechte Hand, legte einen kleinen dickbäuchigen Buddha aus Lapislazuli hinein, und schloss meine Hand wieder. Der Buddha fühlte sich gut an, wie ein Schmeichelstein. Der Mann lächelte genauso wie der Buddha. "Halte ihn fest, egal, was geschieht", meinte er freundlich und verschwand.
Der kleine blaue Buddha steht auf meinem Schreibtisch. Immer wenn ich ihn anschaue, halte ich ihn fest, auch wenn es nicht geklappt hat und er längst gegangen ist.
Vor vielen Jahren versuchte ich eine Annäherung. Ich wusste, dass es die letzte Möglichkeit sein würde. Ich machte mich auf den Weg, das Herz voller Angst und Ungewissheit. Es wird nicht klappen, es wird nicht klappen, dachte ich immerzu. Dort angekommen, er wusste, warum ich ihn nach so langer Zeit besuchte, schloss er sich ein. Mehrere Freunde kamen hinzu. Sie wollten vermitteln, kannten sie doch die vertrackte Situation zwischen uns. Ein älterer, mir unbekannter Mann, setzte sich zu mir, öffnete meine rechte Hand, legte einen kleinen dickbäuchigen Buddha aus Lapislazuli hinein, und schloss meine Hand wieder. Der Buddha fühlte sich gut an, wie ein Schmeichelstein. Der Mann lächelte genauso wie der Buddha. "Halte ihn fest, egal, was geschieht", meinte er freundlich und verschwand.
Der kleine blaue Buddha steht auf meinem Schreibtisch. Immer wenn ich ihn anschaue, halte ich ihn fest, auch wenn es nicht geklappt hat und er längst gegangen ist.
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