Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
Beiträge: 3884
Registriert: 28.07.2006
Geschlecht:

Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 31.01.2007, 20:12

siena ein wenig ocker
umbra gebrannt
hintergründig kobalt

kein hinweis
auf einen schneemann

hätt ich ihn nicht gesehen
könnt ichs nicht glauben

Max

Beitragvon Max » 01.02.2007, 11:47

Siena

Die Piazza del Campo trägt Farben

Enge Gassen
bersten

Leben kehrt wieder zurück
wenn zum Palio
die alten Mauern
im Trommelwirbel der Hufe
erbeben

Gast

Beitragvon Gast » 02.02.2007, 01:38

erst des abends
wenn die letzten
staubfahnen verweht
die luft ein wenig
kühle verspricht
kommen reiter
und rosse zur ruhe

Max

Beitragvon Max » 03.02.2007, 16:00

Abend

Auch dieser Tag
hat sein Versprechen
gebrochen

Deine Fahne hängt
schlaff
in der lauen Luft

Der Abend
treibt keine
neuen Blüten

Der Mohn
verheißt Schlaf

Klara
Beiträge: 4508
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 05.02.2007, 21:07

Nacht

Sonne dich
in einer andern Sonne
Meine ist erfrorn an deiner Haut

Schäme dich
in einer andern Sprache
Meine ist zu heiß für deinen Mund

Liebe mich
in einem andern Leben
dieses ist zu wund für eine Nacht

Gast

Beitragvon Gast » 05.02.2007, 23:56

Die Nacht hüllt mich
in eine Luftblase.
Am Grund des Ozeans
sitze ich und höre
gedämpft das Geräusch
wogenden Wassers.

Es legt sich warm
über den alten Schmerz,
dem eine frische Wunde zugefügt.
Er schlägt wieder Wellen
gegen meinen Willen.

cali

Beitragvon cali » 06.02.2007, 01:11

aus dem willen
einen kreis
ziehen

hulahup
hulahup

lachen
umarmt
angst

hulahub
hulahub

geschmeidig
wächst

mut

;-)

Klara
Beiträge: 4508
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 06.02.2007, 18:45

Ich möchte...
(Im Zug ist keine Zeit für
Geschichten
Da fasst man sich kurz)
...- ich will!

Wir dachten, es wird, mit der Zeit
Wir haben zu lange geschwiegen

Gast

Beitragvon Gast » 06.02.2007, 19:07

inzwischen gefasst,
braucht das ungesagte
nicht mehr einfließen
in beredtes schweigen

das aufeinanderzu
und immerwiederversuchen
ist ein gegendiewand
ein niewieder endgültig

Max

Beitragvon Max » 08.02.2007, 21:23

Selbst Dein
Nie wieder
hängt noch
wie ein dünner Faden
über dem Abgrund
zwischen dir und mir

Ob er meinen
schaukelnden Willen trägt

Gast

Beitragvon Gast » 09.02.2007, 19:35

die stille um uns
trügt
ist laute leere
unsre nähe
lügt
ist weite ferne
abgrundtief

mir schwindelt

Nifl
Beiträge: 3884
Registriert: 28.07.2006
Geschlecht:

Beitragvon Nifl » 13.02.2007, 19:47

Wortverloren die Sichtweise
das Schatzamt
geschlossen
und suchen
suchen ist Klischee!
Tiefgründen auf dem Gipfel?
Ich geh den Schritt
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 13.02.2007, 20:36

im
schritt
bewegung
zwischen
meinen
beinen

Gast

Beitragvon Gast » 14.02.2007, 00:48

fort
schrittliche
begegnung


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste