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Lyrischer Dialog

Verfasst: 11.08.2006, 17:59
von Nifl
Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild

Verfasst: 14.02.2007, 12:53
von Max
Begegnung

Nicht berührt
haben wir uns
nicht umarmt
nicht mal gesprochen

Nur sah ich dich
und
sahst du mich

und dein duft
blieb hängen
und mit deinem übermütigen lachen
verbrachte ich
die nacht

Verfasst: 14.02.2007, 13:03
von Gast
er geht vor mir
trägt deinen Duft
reizt mich zum überdehnen
ich hänge an seinen fesseln
schon spielen mir
die sinne den üblichen streich

verschwenden könnte ich mich

Verfasst: 14.02.2007, 13:55
von Klara
wie üblich
verheddern
die üblichen sinne

noch üben sie
übermütig

Verfasst: 14.02.2007, 14:01
von Hakuin
übliche sinne
fehlgebraucht
biochemisches
molekularchaos

Verfasst: 15.02.2007, 12:22
von Klara
zu viele
freie valenzen
oder zu wenig?

dein herz schlägt
dann kann doch nichts
schiefgehn

Verfasst: 15.02.2007, 12:42
von Gast
aber im "Soll"
schon träge
und im "Haben" schwermütig

da nützt das beste Herz nichts

Verfasst: 15.02.2007, 12:53
von Hakuin
weg des herzens
der platz
an dem
das wundersame
walten
frei sich
entfalten kann.

voller frieden

aus tiefem grund

der natur gefolgt.

wie wäre die welt
so unmittelbar

so klar

Verfasst: 15.02.2007, 13:24
von Klara
klar wie blut
und schwarz wie ebenholz
dein herz ist so rein
wie die jauche im fluss

(ein lügner, wer kein schelm ist!)

dein leben nichts
als ein ungedeckter scheck
du bezahlst dafür teuer
doch es kostet dich nichts

dein herz ist so klein
wie ne faust

Verfasst: 15.02.2007, 13:34
von Hakuin
tiefschwarzer
kern
zeitlos
und
hart

bist die
schönsten
und teuerste
unter den
arten

(Kein Titel)

Verfasst: 15.02.2007, 15:59
von aram
 

[align=right]als die see zu steigen begann                   
brach keine welle höher an den strand                   

und als das licht sank                   
spielten die schatten eine weile fort                   

da wendete sich die zeit                   
schien dabei so mitten drin                    [/align]

Verfasst: 15.02.2007, 16:08
von Klara
der Duft
nach geraspeltem Holz mischt sich
in lauen Teer,
getupft in ein Licht klar wie Tau
vor der Zeit, und
am Ende fällt
mit dem Tag
strahlend weich: Untergang
der auf den Blechen glänzt
am Horizont, rund und kühn:
Abend!

Verfasst: 15.02.2007, 16:29
von aram
 

als brach und spielten, da schien

die, keine als die, wendete dabei

see, welle das, schatten sich so

zu höher licht, eine die mitten

steigen an, sank, weile zeit, drin

begann: strand, fort

 

Verfasst: 15.02.2007, 16:43
von Gast
die dünne sichel des mondes
schneidet eine ahnung
von endlichkeit mitten ins herz

Verfasst: 16.02.2007, 11:47
von Klara
mondsucht

er hält ja nie
was er verspricht
der mond

tut immer wieder so
schwindsüchtig
und dann ist er doch wieder
voll