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Lyrischer Dialog
Verfasst: 11.08.2006, 17:59
von Nifl
Liebe Schreibfanatiker,
ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen
unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!
![Bild](http://www.niflheim.stabo.org/Pics/Fort-Schritt.jpg)
Verfasst: 02.03.2007, 11:17
von Klara
Am grünen Tisch
Es klickert und klackert
auf grünem Filz
an die Bande
daneben
vorbei
und getroffen
- klacklack -
wie Musik klingt die Halbe
geschnitten
– Zu doll, Mensch! Zu doll! –
Die andere kullert weg
wo sie nicht soll
Die Zeit aufgelöst
in den Kugeln
- klacklack! -
das Rätsel (verborgen)
will man hier nicht lösen
nur treffen
erlöst
zweifellos
bis es hell wird, vielleicht
wird nicht alles gut
aber besser
- klacklack -
mehr bleibt ihnen nicht
und das ist ja schon viel:
das Glück
im Auge
und in der Hand
- nie im Leben
Verfasst: 02.03.2007, 11:28
von Gast
Spiel und Zeit
Spielzeit/Halbzeit
Erste Hälfte/Zweite Hälfte
die bessere?
Bin ich der schlechtere Teil
Teil und Zeit
Teilzeit/Lebenszeit
zeitlebens Echtzeit,
echte Zeit?
ZeitZeit ZeitZeit ZeitZeit ZeitZeitZeitZeit
Verfasst: 02.03.2007, 21:12
von Elsa
halt ein -
werde still
lausche dem
geräusch in der
kehle beim schlucken
der mundvoll tee aus dem
asialaden
Verfasst: 03.03.2007, 23:21
von Max
Wüste
Ich gehe
mein Schritt
knirscht Sand
Wind pfeift
Geh ich schneller
höre ich mein Blut
das an mein Innenohr klopft
Auch mein Atem
wird lauter
Wenn ich stehenbleibe
bleibt das Pochen
in den Adern
So
klingt die Stille
Verfasst: 06.03.2007, 05:20
von Gast
wenn ich das tuch
für dich spanne
lässt du dich fallen?
springst du hinein?
traust du dir?
©GJ20070306
Verfasst: 06.03.2007, 09:02
von Ylvi
trauen
wagen
sagen
trauern
Verfasst: 06.03.2007, 12:53
von Mucki
vertrauen wagen
misstrauen sagen
wenn
vertrauen
zu misstrauen wird
trauern
Verfasst: 06.03.2007, 21:37
von Max
Misstrauen
Durch das offene Fenster
klingt ein hohes Cello
oder eine tiefe Bratsche
oder eine CD
auf der jemand
Bratsche spielt
oder Cello
Verfasst: 06.03.2007, 22:17
von Paul Ost
Oder der Kleine
von gegenüber
schreit wieder
und läuft
drei Minuten später
auf die Straße.
Die Schultern
so merkwürdig
nach vorn gezogen,
wie einer,
der sich nicht
leiden mag.
(Kein Titel)
Verfasst: 07.03.2007, 00:03
von Gast
weiß wie
er
hatte es gelesen:
wie ebenholz ihr haar
wie elfenbein ihre haut
sie
wollte er finden
hinter den hügeln
dann hörte es auf
dass er sich
unsichtbar machen musste
©GJ20070307
Verfasst: 07.03.2007, 09:46
von Ylvi
der Blick am Boden
festgekrallt
die Hände zu Fäusten
geballt
Tarnkappe auf das
Menschlichsein gesetzt
nun fühlt er sich sicher
doch ich spüre sein Zittern
wir schwingen
in der gleichen Frequenz
Erschütterung
Verfasst: 07.03.2007, 19:31
von Klara
Nach dem Zurückbleiben
preist einer sein Blatt
schnarrt Unbehagen
wie ein Zeitloch
bis er die Stille erlöst
mit nassen Schuhen
durch Bänke schlurft
und Geld klimpert
erleichtert
nicht nur ihn
Ich kaufe nichts
Muss raus
in den Regen
In der Pfütze
ein kleiner Vogel
Ich red mit ihm
Na, Vögelchen
Warum lächeln
Und warum nicht
und jedes Mal neu: das Licht!
wenn der Himmel bricht
Und die helle Sonne
straft das Grau
Lügen
Verfasst: 07.03.2007, 21:26
von Max
Piano
Die Finger saugen Musik
aus idealeren Welten
deren Licht
sein geschlossenes Auge schaut
Die Noten auf dem Blatt
sind Sommersprossen
von einer musikalischen Sonne
gezeugt
Verfasst: 08.03.2007, 00:40
von Mucki
die stimme
diese stimme
ihr samtenes verzagen
und doch so klar und glockenhell
besingt
mein inneres licht