Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 08.03.2007, 01:36

lohlicht lichterloh
flammt das herz

fällt
erhellt
ins dunkel
kellerwärts
wird es stein
auf unwegsamen wegen

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 08.03.2007, 07:14

komm lass uns
in den Keller gehen
das Licht ausknipsen
die Dunkelheit zulauschen
die Tür vergessen
und unsere Entfernung spüren

oben wartet nur
der Tag

Nifl
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Beitragvon Nifl » 08.03.2007, 20:48

Bild


Vergäße ich die Tür
und schlüge das Fenster ein
im Dunkel
blickte sie dennoch mild

scheißmild!

Ich sähe sie gerne wütend
Ja, dann könnte ich
schreien und bäte später
um Vergebung

Sie wäre endlich tot
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Klara
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Beitragvon Klara » 08.03.2007, 22:19

Vergiss es
du kommst zu spät
verdammt
du hast dich tot gelebt

Am Ende schwimmt alles
im selben Versmaß
und dein Zollstock
nützt dir gar nichts mehr

Lass stecken

Gast

Beitragvon Gast » 08.03.2007, 23:36

manchmal schließen sich
türen leise
andere
werden laut aufgetreten

ich glaube die zeit ist reif
für die flucht
aus selbiger
und auch aus dem raum

der nie platz schuf
sondern einengte
beschränkte...

verschenkte zeit

Klara
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Beitragvon Klara » 08.03.2007, 23:48

Verschenkte Zeit
ist die schönste Zeit

noch schöner als die gestohlene

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 08.03.2007, 23:58

gebreitet ein tuch zu
betten – was liebe
genannt und warten

ob
oder nicht
oder nur anfangs

das ende ist immer traurig
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 09.03.2007, 01:38

jede stunde
jeder tag
geliehen
geliehenes leben
das ende
bereits gekauft

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 09.03.2007, 07:52

er sagte:
i
c
h
gehe
in den
Wald
d
e
r
S
t
r
i
c
k
ist
schon
gekauft


die Bäume warten noch

Gast

Beitragvon Gast » 09.03.2007, 08:26

gefangen
in widersprüchen
je länger sie zögerte
desto mehr verstrickte sie sich
dabei hatte sie netze ausgelegt, sie
nicht die anderen, Fallstricke nun,
da konnte sie noch so bestrickend lächeln
sie würde schaden nehmen daran, dass sie
zu lange gewartet hatte, die zeit für ausReden war vorbei

Max

Beitragvon Max » 09.03.2007, 18:48

Falle

Mittelmeerdorf
kurz vor der Siesta
Fischer legen bunte Netze aus
in die Sonne zum Trocknen
oder um sie zu flicken

Vielleicht aber auch
um den ein oder anderen Touristen
darin zu fangen

Der Wirt
am jenseitigen Ufer
der Straße
reibt sich die Hände

Mucki
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Beitragvon Mucki » 09.03.2007, 19:10

Übungsmaterial!
Die Lehrlinge reiben sich die Hände.
45 cm langer Zopf,
die gefallene Beute
gestern,
um morgen
zu flechten, färben und
malträtieren
und ich
fass mir an den Kopf!

cali

Beitragvon cali » 10.03.2007, 20:41

irr
sinnt
besinnt sich
will von mir
nichts wissen

bis auf weiteres

:pfeifen:

Klara
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Beitragvon Klara » 10.03.2007, 21:05

keinem unsinn
wohlgesonnen

ist er
immer weiter
irre
geworden
an seinen sinnen


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