Prosalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.07.2007, 18:09

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Foto A.P. Sandor et moi


Prosafluss - Geheime Nachrichten - Flüsterpost - Prosapool - ungebunden - verbunden - Prosadialog - Prosakette - Prosa rhei - ungebunden - verbunden - Prosa - Blitzlichter - Prosalog - Wort zu Wort Beatmung - Prosafolge - ungebunden - verbunden


Hier handelt es sich um einen Faden, in dem ihr euch prosaisch zurücklehnen könnt. Lasst euren Gedanken freien Lauf. Erzählt von euren Träumen, eurem Ärger, euren Problemen, euren Sehnsüchten, euren Beobachtungen, euren Wünschen, euren Phantasien, euren Ideen, eurem Kummer, eurer Wut, eurem Tag, euren Spinnereien … "Die Wahrheit" spielt dabei selbstverständlich keine Rolle.
Fühlt euch frei.

Lasst euch von bereits verfassten Texten inspirieren, greift das Thema auf, oder schreibt einfach "frei Schnauze"… alles ist erlaubt.

Ich bin gespannt!




Kleingedrucktes:

Damit eure Kostbarkeiten behütet bleiben, müssen folgende Regeln beachtet werden:

Bitte keine Kommentare
Keine direkten Antworten (zB. Gratulationen, Beileidsbekundungen, Nachfragen etc.)
Keine Diskussionen
Kein Smalltalk oder Talk überhaupt

Geht immer davon aus, dass alle Texte Fiktion sind.



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Zuletzt geändert von Nifl am 04.08.2007, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 10.04.2015, 20:15



etwas woran sie nicht zu denken wagt. in einem raum spielt ein mann mit einer eisenbahn
und lässt die züge entgleisen. sonst ist es still. die glühbirne an der decke strahlt kaltweiß.
das kind das neben ihm steht hat ein porzellangesicht mit aufgeschminktem mund. es nimmt
eine der figuren vom bahnsteigrand in die hand und ihr kriecht die angst des klischees
unter die lippen. es wird sie zerbrechen, ihr den kopf abreißen. es dreht sich um, steckt
den wärter in den mund und schluckt ihn. es blinzelt. das kind. aus ihrer kehle kriecht
ein ton, den sie nicht kennt. sie findet den schalter hinter ihrer schulter und nur das leuchten
der fernzüge dreht sich weiter im kreis. im leisen rattern der kleinen welt wird der rücken
des mannes zum fels. und neben ihm wächst ein fliegenpilz in all seiner schönheit.

Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 11.04.2015, 14:36

Ich sollte weniger Wort sein. Und mehr Mensch. Ach, so wenig bin ich das! Und so viel bin ich nichts: Nicht ekstatisch in Rot mit weißen Punkten wie der Fliegenpilz in all seiner Schönheit. Nicht gründuftende Sterne, weißgerandet wie der Zitronenthymian. Nicht vertikal wie der Aprilsturzregen. Nicht phrasenhaft. Ich bin nicht gut darin, geistlos zu sein.

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nera
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Beitragvon nera » 12.04.2015, 00:06

immer verspäten sie sich, die züge und ich verirre mich auf stillgelegten bahnhöfen, erschlage die zeit mit dem lesen von abfahrtsplänen oder laufe die gleise ab.....himmel und hölle...signale stehen auf stur, die kirchturmuhr bellt makarismen in die sternenwolkenmondbahnen.
Zuletzt geändert von nera am 13.04.2015, 00:51, insgesamt 1-mal geändert.

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birke
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Beitragvon birke » 12.04.2015, 22:23

weniger wort, mehr mensch, und immer bahnhof.
ein ort des ankommens und des abschieds. warten, hasten.
durchgangsort. reisender. auf weiter flur. sich in der uhr spiegeln
und die zeit vergessen am bahnsteig der nacht.
gründuftende worte fahren ein, gleiten durch die zeilen … und in allem: du.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 13.04.2015, 20:06

Berlin Hauptbahnhof. Gründuftende Worte fahren ein. Mit dem Eurocity aus Warschau. Seltsamerweise. Mitternacht wirft schon fast ihr dunkelstes Tuch über die Stadt. Noch sind wir beide nicht verloren. Noch ist es kein Abschied. Erst in einer halben Stunde trennen wir uns. Und dann, wenn die Uhr zwölf schlägt, werden wir Vergangenheit sein. Du und ich. Dann bin ich wieder ganz ich. Und nur für mich. Sofort ich. So fort ich. Und du... fort.

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 14.04.2015, 22:54

Ich bin nichts Besonderes. An den meisten Tagen empfinde ich meine Existenz als ziemlich überflüssig. Während ich eine halbe Stunde vor dem Rechner sitze, in die müßige und leicht gelangweilte Suche nach Informationen über einen zweitklassigen Horrorautor vertieft (immerhin ist eines seiner Bücher kassenträchtig verfilmt worden; ein Film, der Kinogeschichte mitschrieb), drehe ich mit Daumen und Zeigefinger der Rechten an meinen Ringen am Ringfinger der Linken. Das mache ich immer. Knapp oberhalb der Ringe habe ich eine dicke Schwiele am Finger, wohl durch die Reibung entstanden. Ich betaste die Schwiele, während ich einen Absatz überfliege, in dem steht, dass mein gesuchter Autor "altkatholische Tendenzen" aufweise und deshalb nicht so recht ernstzunehmen sei, ebensowenig wie etwa Hanns Heinz Ewers, der neben einigen guten Gruselgeschichten auch eine Biographie über Horst Wessel geschrieben habe.
Was ich nicht wusste. Ewers mag ich eigentlich ganz gern. Während des Lesens habe ich meine Ringe über die Schwiele hinweg aufs mittlere Fingerglied geschoben, wo sie genauso fest sitzen wie unten. Ich unterbreche das Lesen eine halbe Sekunde, um meine Hand anzusehen. Schlecht sieht das gar nicht mal aus. Es mag die Feinmotorik ein wenig behindern, aber wenn ich meine Hände sowieso nicht brauche, etwa wenn ich ausgehe, dann könnte ich die Ringe ja auch mal so tragen. Das hat vor mir bestimmt noch niemand gemacht. Ich könnte ein Trendsetter werden. Ein It-Girl. Ich könnte etwas Besonderes werden.
Beflügelt betrachte ich ein Porträt von Hanns-Heinz Ewers. Der Kneifer ist ziemlich hässlich. Ich klicke zum Vergrößern darauf und bekomme eine gigantische Vergrößerung; so gigantisch, dass seine herunterhängende Hand, die die Zigarette hält, den ganzen Bildschirm ausfüllt.

Bild

Er hat recht, der unbekannte Autor meiner Rezension. Ewers ist nicht ernstzunehmen. Genausowenig wie ich.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 15.04.2015, 18:50

Bin ich eigentlich noch ernst zu nehmen? Wenn ich sage, dass ich nichts gegen eine Eskapade hätte? Oder zwei. Drei. Und vier. Vielleicht fünf. Sechs? Nicht unbedingt sexuell, aber stimulierend. Ich fühle mich augenblickweise so abenteuerlich, so gefährlich, dass ich so viele von euch verschlingen könnte. Mit einem von euch blättere ich nachts in den aprilgrünen Kronen der Bäume oder den Langgraswiesen im Tiergarten, wie laue Lenzwinde, und führe Gespräche über Adounis. Für einen anderen reise ich von Berlin nach Leipzig, nur damit wir zusammen ein Zitroneneis essen gehen und Italo Disco von Schallplatten hören - Vinyl, dessen Jahre wir ablesen wie an Baumringen. Von einem dritten lasse ich mich totschweigen, sodass wir einander nur ansehen - wundenreißende Blicke, Blau zu Blau, mordende Gedanken. Einen vierten, der über Nostalgien vorislamischer Dichtung sinniert, zerquetsche ich in meinem Notizbuch wie eine traurige Mohnblume. Mit einem fünften spreche ich den Kiddusch und röte mich ebenso wie der Wein. Ein sechster - in all seiner Jugend - enttarnt mich in erschreckender Weise und salzt mir jeden meiner Fehler und Mängel. Was, wenn ich sage, dass ich euch alle will - genau so, und nicht anders? Dann und wann wird mir klar, dass ich viel zu viel bin... für nur einen von euch.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 06.05.2015, 22:07

Wenn ich mir selbst mal wieder eine zu viel bin, nehme ich mir ein weißes Blatt Papier und fange an zu schreiben. Über diesen Menschen. Kleine Facetten. Macken, Charakterzüge, Rituale und so etwas. Je mehr ich schreibe, um so vertrauter wird mir dieser Mensch. Und wenn ich das Blatt vollgeschrieben habe, zerreiße ich es mit einem Lächeln.

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birke
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Beitragvon birke » 06.05.2015, 23:34

und manchmal ist da diese stille, die weh tut. leere.
das papier starrt mich an aus weißen augen und verschluckt jedes wort. lautlos. unerhört.
welches wort? vergessen. in solcher nacht fühle ich mich sogar von dir verlassen, obwohl du sagst: ich bin da.
dann verkrieche ich mich in mir selbst und warte auf die töne eines neuen tages.
(die mir vermutlich wieder zu laut sein werden.) stilltöner.
bis die stille wieder klingt.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.05.2015, 17:14

Jeden Tag 200

Besessen bin ich, mich zu zerfressen. Einmal am Tag müssen es 200 sein. Bei 17,7 im Durchschnitt, in der Länge 13,4 und maximal 55. Die turns lege ich exakt 11 mal mit 40 ein.
Das jagt, das fetzt. Setzt meine Besessenheit aus für 24.
Erst dann bin ich friedlich und still.

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 07.05.2015, 22:56

Diese Verwirrung, wenn ich feststelle: Ein Mensch, den ich von meinem 18. bis ungefähr zum 33. Lebensjahr gemocht, bewundert, fast verehrt habe, den ich als Vorbild betrachtete, dem ich nacheiferte, hat - wie sich vor zwei Jahren herausstellte - sein Leben durch eine Kette von Lügen (die bis heute andauern) von Grund auf vermurkst. Ich habe schon damals einen Versager verehrt.

Ich habe keinen materiellen Schaden erlitten, aber ich fühle mich um mein Vorbild betrogen.

Seit 25 Jahren meidet mich dieser Mensch. Heute kann ich das nur so deuten, dass er schon damals befürchtete, ich käme ihm auf die Schliche.

Ein ganzer Lebensabschnitt muss umgeschrieben werden. Die Erinnerung ist ein Roman. Jetzt durchsuche ich alte Fotoalben und Briefe, um wenigstens eine verlässliche Jahreszahl zu finden, ab wann ich eine von Grund auf neue Synopsis brauche.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 10.05.2015, 12:54

Synopsis der letzten drei Wochen: Da bist du, so unbestimmt. Da bin ich, noch weniger bestimmt. Und in unserer Unbestimmtheit treffen wir uns, definieren etwas, was nur wir verstehen können. Etwas, das so autistisch ist, dass wir uns nur um uns selbst drehen. Undendliche Wirbezogenheit. Niemand sonst hält unserer Gravitation stand. Unsere Worte sind dunkle Materie, nicht direkt hörbar, nicht direkt verstehbar, vielleicht nur postuliert von dir und mir. Aber die Worte der anderen erklären sich nur auf dem Grund unserer Worte; so wie sich ein Ton erst vom Grund der Stille erhebt.

jondoy
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Beitragvon jondoy » 12.05.2015, 02:18

70 jahre ist das kollektive Verdrängen jetzt alt geworden, diese Leistung hätte einen Tusch verdient, 82-jährige Volksamnesie am Stück, naht- und übergangslos vor, während und nach des Krieges, die protagonisten haben sich mitterweile großteils, verstummt in in die geschichtsbücher verabschiedet, während junges volk bereits wieder sehnsüchtig darauf wartet, endlich zu neuen Heldentaten verführt zu werden, die Konsumwelt ist so anödend, erste begeben sich bereits frei und willig in den Urlaub, um digitales Rollenspiel endlich live ausleben zu können...

als kleines kind bin ich mit manch seltamen geschichten in berührung gekommen, die sich zu jener Zeit zugetragen haben sollen, die zwischen heute und den Märchen liegt, die in mir vielleicht das spätere Interesse für Geschichte geweckt haben, es waren bloß Puzzleteile von Ereignissen, die kein Kind hätte zu einem vollständigen Bild zusammenfügen können.
In späteren Jahren vermittelten so Filme wie `Das schreckliche Mädchen´ ein erstes Gespür dafür, recherchierter hinter das zu blicken, was sich hinter den Weglassungen der Alten verbarg.
Und sobald aus dem abstrakten Gemälde ´Guernica´ der jüdische Arzt aus der Nachbarschaft heraus- und in die Kindheitserzählungen deiner Großeltern hineinsteigt und ein Gesicht, einen Namen, einen Hut wie Pan Tau erhält und von Risa und dem Buick und von Stätten wie Dachau, Hartheim und New York erzählt, und die Hand öffnet und den Kieselstein zeigt, den er aus der der Speiseröhre ihres kleinen Bruders herausgeholt hat, als dieser an diesem kleinen Stein zu ersticken drohte, löst sich dein Herz auf wie Schnee im April und das abstrakte beginnt sich aufzulösen und fließt in deine eigene Familiengeschichte mit ein....es hieß einmal, in unserer Familie steckt auch jüdisches Blut, als Kind war ich stolz darauf, in meinen Augen lies dies hoffen auf künstlerische Begabung, ausgeprägtem geprägtem Hang zu kosmopolitischem Denken, und von freizügigem Sex hatte ich auch gehört, das sollte in unserer Provinz was heißen, weg von Bayern München und AC/DC und Deutschsein müssen, doch solche Träume lösen sich oft in Luft aus, der einzige wissenschaftlich gesichert nachzuweisende Verwandete in diese Richtung namens Noach hatte einen mysteriöschen Auffahrunfall am Berg Ararat.

Doch soll dies lediglich der Prolog zu folgendem chronologischem Epilog sein.

01.04.1933 Boykott aller jüdischen Geschäfte
07.04.1933 Nichtarier werden nicht mehr als Rechtsanwälte zugelassen
06.05.1933: Nichtariern wird die Zulassung als Steuerberater entzogen
4.10.1933: Nichtarier dürfen nicht mehr Chefreadaktöre von Zeitungen und Zeitschriften werden

5.2.1934: Nichtarier werden nicht mehr zu den Prüfungen für Ärzte und Zahnärzte zugelassen
22.7.1934: Nichtarier werden von allen juristischen Prüfungen ausgeschlossen
8.12.9134: Nichtarier dürfen keine Apotheker-Prüfung mehr ablegen.

15.9.1935: Eheschließungen sowie außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Deutschen ist ab sofort verboten
14.11.1935: Aberkennung des Wahlrechts für Juden.

26.03.1936: Jüdische Apothekenbesitzer müssen ihre Geschäfte zwangsweise deutschen Apothekern übergeben
15.06.1937: Juden dürfen nicht mehr die Doktorwürde erwerben.

6.2.1938: Für jüdische Kinder wird keine steuerliche Ermäßigung mehr gewährt.
18.3.1938: Juden wird die Herstellung und Vertrieb von Waffen und Munition verboten
26.4.1938L Juden müssen Vermögen über 5000 Reichsmark anmelden
14.6.1938: Jüdische Geschäfte müssen gekennzeichnet werden
20.6.1938 Juden werden vom Besuch der Börse ausgeschlossen.
06.7.1938 Juden dürfen nicht mehr Ehen vermitteln und keine Grundstücke mehr verwalten oder erwerben
25.7.1938: Jüdische Ärzte verlieren ihre Zulassung.
17.8.1938: Alle männliche Juden müssen ab 1.1.1939 im Pass den Zwangsvornamen Israel,
alle weibliche Juden ab 1.1.1939 im Pass den Zwangsvornamen Sara führen
27.9.1938 Jüdische Anwälte verlieren ihre Zulassung zu deutschen Gerichten

9./10.1938 Es gilt wegzuschauen, damit jüdische Geschäfte und Synagogen in Ruhe angezündet
und geplündert werden können (Reichsprogromnacht)
12.11.1938 Alle jüdischen Geschäfte und Handwerksbetriebe werden geschlossen
12.11.1938: Juden werden von Theater, Kino, Konzerten und Ausstellungen/Museen ausgeschlossen
15.1.1938: Jüdische Kinder werden von deutschen Schulen ausgeschlossen
3.12.1938 Alle Führerscheine und Kfz-Zulassungen von Juden werden für ungültig erklärt
8.12.1938 Juden werden vom Besuch der Universitäten ausgeschlossen

17.1.1939 Alle jüdischen Tierärzte, alle jüdischen Zahnärzte sowie alle jüdischen Apotheker verlieren ihre
Zulassungen
1.9.1939: Juden dürfen sich im Sommer ab 21 Uhr und im Winter ab 20 Uhr nicht mehr außerhalb ihrer
Wohnung aufhalten
23.9.1939 Juden müssen ihre Rundfunkgeräte abliefern

2.2.1940: Juden, die auswandern wollen und mehr als 10.000 Reichsmark Vermögen haben, müssen
bis 60 % Abgabe leisten
29.07.1940: Alle jüdischen Telefonanschlüsse werden gekündigt.
01.09.1941: Juden müssen in der Öffentlichkeit einen Judenstern tragen
23.10.1941: Juden dürfen nicht mehr auswandern
26.11.1941: Juden dürfen keine öffentlichen Telefonzellen mehr benützen

17.02.1942: Juden dürfen keine Zeitungen und Zeitschriften mehr beziehen
24.04.1942: Juden dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benützen
15.5.1942: Juden dürfen keine Haustiere mehr halten

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.05.2015, 20:15

Es gibt Worte, auf die man, einmal gelesen, eigentlich nichts mehr schreiben kann. Weil sie schreiblos machen. Die Finger wollen nicht. Sie zögern. Tasten sich langsam vor. Zu entrinnen der Schreiblosigkeit. Lockerungsübung. Wie ein Schütteln oder Abschütteln wollen und vielleicht auch können. Einen Spalt schaffen. Vielleicht auch eine Pufferzone. Dies ist so ein Abschüttelversuch.


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