Lyrischer Dialog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Nifl
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Beitragvon Nifl » 11.08.2006, 17:59

Liebe Schreibfanatiker,

ich möchte hier in diesem vitalen Forum einen "lyrischen Dialog" beginnen. Lyrische Dialoge sind kooperatives Schreiben, Gedichte, die (auf-)einander aufbauen. Das können inhaltliche Bezüge sein, oder es werden Worte des "Vorschreibers" aufgegriffen, oder man übernimmt einfach nur die Stimmung.
Hierdurch entstehen unkommentierte Gedichtfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen (zB. ob gereimt oder ungereimt ...)
Würde mich über rege Beteiligung freuen!

Bild
Zuletzt geändert von Nifl am 30.08.2006, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 20.09.2006, 01:28

im röhricht
ruft die dommel
in moll

das licht
trifft den see
schon schräg
und
mücken tanzen
um einen
taumelden falter

Birute

Beitragvon Birute » 20.09.2006, 11:02

wie elfen
um ein rosenblatt
das fällt
in die seichte
des flussbetts

ein duftendes boot
der lieblichen schar

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 20.09.2006, 11:10

der sprung über
den bach
teilt die luft
wie einst moses
mit dem stab
die fluten

den kaulquappen
dunkelt sich
der himmel

wie ein tornado
dräut der sturm
im wasserglas

Bild
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 20.09.2006, 22:56

aber

deine stimme
kann mir
den wind
aus den
segeln nehmen
und mich
dennoch
über wellen

tragen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.09.2006, 23:19

in der ebenen
leichte

geblendet von
der seelenhaut
glanz

Nifl
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Beitragvon Nifl » 21.09.2006, 17:43

Überwelltigt
von einem Tropfen
der nicht sein darf

Ihn schnell in die Poren gewischt
zu all den anderen Gefühlen
die sich dort verstecken

bis sie bewelltigt werden
oder überlaufen

-------
weil ich von einer netten Menschin auf meine Orthographie aufmerksam gemacht wurde ... es ist gewellt ä gewollt!
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

cali

Beitragvon cali » 22.09.2006, 17:48

Vogel sing
Stimm
Gabe.l
mir was vor
lass zerspringen
die Mauer
und des Nachbars
Garten.tor

Nifl
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Beitragvon Nifl » 22.09.2006, 18:37

Mauer leben-lang
immer zwischen
fordert Seiten nicht!
Der Grat?
Breit genug für einen Tanz
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

cali

Beitragvon cali » 24.09.2006, 05:49

des Sommers letzer Tanz
Schritt er_laubt sich
Blatt für Blatt
beschreib ich
bis endlos
satt
schlaf ein

Gast

Beitragvon Gast » 24.09.2006, 06:53

das blatt
gewendet

der zweite satz:
pas de deux

le fin
valse triste

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.09.2006, 11:34

noch
zu zweit

doch

blicke
in
verschiedene
richtungen

cali

Beitragvon cali » 27.09.2006, 03:55

im Blick
weite Felder
Kinder
lassen Drachen
steigen

du weinst
sehnst dich

vorwärts

Gast

Beitragvon Gast » 27.09.2006, 08:19

blickdicht der vorhang
über dem dickicht von morgen


augenblick
für
augenblick
öffnet er sich
*
und
doch
unaufhaltsam

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.09.2006, 00:14

fällt er herab

so

lasse ich mich
umhüllen

um dennoch

seine seide
zu spüren


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