Zitalog

Hier ist Raum für gemeinsame unkommentierte Textfolgen
Mucki
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Beitragvon Mucki » 01.12.2013, 00:04


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Zitat - Text - Zitat - Text - Zitat - Inspiration durch Zitate - Lyrik - Prosa - Zitat als Angelpunkt -
Lieblingszitate mit eigenem Leben füllen - neues Zitat als Inspiration weitergeben



Im Zitalog könnt ihr euren Gedanken - inspiriert durch ein Zitat - lyrisch und prosaisch freien Lauf lassen. Zitalog ist kooperatives Schreiben, Texte, Gedichte, die das Zitat des Vorschreibers aufgreifen. Hierdurch entstehen unkommentierte Textfolgen. Die Form bleibt dem Autoren überlassen, Lyrik, z.B. ob gereimt oder ungereimt, Prosa, kurz oder lang, ganz wie ihr es möchtet.

Alles beginnt mit einem Zitat, dessen Autor ihr in Klammern dahintersetzt. Darauf folgt ein Text, Lyrik oder Prosa. Am Ende setzt der Schreiber ein neues Zitat mit Autor des Zitates in Klammern dahinter. Der nächste Schreiber beginnt mit dem letzten Zitat des Vorgängers.


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Lieblingszitate mit eigenem Leben füllen - neues Zitat als Inspiration weitergeben

Niko

Beitragvon Niko » 31.07.2017, 17:19

Außerhalb der Grammatik der Extreme. S. Winmaker (Köchin)

ihr seid mein garten
ein beet der kűmmernisse
zwischen der harmonie der farne
reifen die früchte
im dahinziehenden sommer
narbt sich der boden in trockenheit

ihr duftet nach frische und zeitlosigkeit
doch das wildkraut ist unersättlich
heute scheint die sonne mild
der tag heftet sich an meine versen

die kühle macht keine arbeit
sie erlaubt mir pausen
in denen ich betrachte

ihr seid mein garten


In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten wird es wiedergefunden"
Blaise Pascal

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.08.2018, 18:38


"In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten wird es wiedergefunden" (Blaise Pascal)

vom apfel abgebissen
und das empfinden wurde bewusst

ich gehe durch den garten
vom baum gefallen
liegen da viele äpfel
mit runzeliger haut
was stören mich die falten
schmecken sie doch süß und saftig
was stören mich die würmer
knabbere drum herum

die kitsche fliegt zu boden
belebt und nährt den humus




"Ich verliere mich im Schreiben, da ich in Prosa träumen kann." (Fernando Pessoa)

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Eule
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Beitragvon Eule » 13.11.2018, 14:38

Zitattopf

Die ägyptische Finsternis im
Leben des Buchhalters

unten in der Hafenkneipe
mit Otis Redding im Ohr

die Harpune auf dem Rücken
was braucht man mehr
Ein Klang zum Sprachspiel.

jondoy
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Beitragvon jondoy » 30.11.2018, 23:29

"Was meine Arbeiten von denen anderer unterscheidet, ist das Gleiche, was Hunde von Katzen und Löwen von Zebras unterscheidet. Wir sind alle verschieden, Und das macht das Leben ja interessant." Yuri Dojc, Photograph

Was braucht man mehr,
dachte sich der Hai
mit der Harpune auf dem Rücken,
und drehte sich im Meer Biellmann-Pirouetten.


"Ich bin gern auf Reisen, ob privat oder beruflich. Als ich fünf Jahre alt war, zog meine Familie nach Mexico City, und zu den ersten Eindrücken,
an die ich mich erinnere, gehören Palmen, weißer Strand und ein azurblauer Ozean oder jene Momente,
in denen ich mit meinem Bruder mitten im Dschungel Maya Pyramiden hinaufgeklettert bin. ´
Wir waren ständig auf Reisen, und so lernte ich während meiner Kindheit
immer wieder neue und schöne Gegenden kennen.
Natürlich war ich als deutscher Junge, der unter diesen
auf verrückte Weise stolzen Latinos
und all den hübschen mexikanischen Mädchen aufwuchs, manchmal ganz schön verwirrt." (Lorian Lehmann)

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Eule
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Beitragvon Eule » 21.07.2019, 18:53

*doppelpost* ---> bitte löschen
Zuletzt geändert von Eule am 21.07.2019, 19:15, insgesamt 2-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.

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Eule
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Beitragvon Eule » 21.07.2019, 18:59

[quote="Eule"]Im Titel lebte "der Sandwolf" ca. 2006, doch nun wird er ein wenig vermisst.
Übrigens ein ziemlich lustiges Jugendbuch (aus mehreren Bänden) !
Zuletzt geändert von Eule am 21.07.2019, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Klang zum Sprachspiel.

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Eule
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Beitragvon Eule » 21.07.2019, 19:12

*doppelpost*, s.o.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 07.08.2019, 13:09

"Ich verliere mich im Schreiben, da ich in Prosa träumen kann." (Fernando Pessoa)

jedes geschriebene wort
reißt dornenranken fort
von meiner seele
jede zeile ist
ein tiefer atemzug
meines flatternden herzens
und jedes vollendete gedicht
schenkt mir
ein stück leben und
unsterblichkeit


Wenn einem Autor der Atem ausgeht, werden die Sätze nicht kürzer, sondern länger. (John Steinbeck)
Ich lese Lyrik. Das spart Zeit.

(Marilyn Monroe)

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birke
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Beitragvon birke » 29.10.2019, 10:43

"Wenn einem Autor der Atem ausgeht, werden die Sätze nicht kürzer, sondern länger." (John Steinbeck)


mir geht der atem
der atem nicht aus
der lyrische wahn-
sinn hat mich gepackt
und schüttelt
und rüttelt mich
wach
am morgen
eine spielzeugmelodie
und wenn ich deine gedichte les wird mir warm an den füßen den händen
am herz reißt ein vers
macht sprünge
ins jetzt


"Das Ziel finden heißt den Ursprung wiederfinden." (Paul Claudel)


.
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 28.03.2020, 17:44

"Das Ziel finden heißt den Ursprung wiederfinden." (Paul Claudel)

und im kreis
verlieren sich
start und ziel
anfang und ende
sind auf der flucht
vor sich selbst

ich stehe stumm
und erkenne
mich


Wo man Gefahren nicht besiegen kann,
Ist Flucht der Sieg; und ich entrann.
Johann Gottfried Seume (1763 - 1810)
Ich lese Lyrik. Das spart Zeit.

(Marilyn Monroe)

jondoy
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Beitragvon jondoy » 05.05.2020, 01:11


Wo man Gefahren nicht besiegen kann,
Ist Flucht der Sieg; und ich entrann.
Johann Gottfried Seume (1763 - 1810)


Micke Pi mit ihren niederländischen Sommersprossen auf ihrem linken Arm und angrenzenden Regionen, vorgelagerten westfriesischen Inseln, die Jacco am liebsten alle auf einmal erkunden wollte, und jederzeit mit ihnen in dem Meer versinken konnten, welches den beiden im Gesicht stand, wenn die Flut in ihnen aufstieg, lag neben ihm unter einem Baum nahe des Friedhofs für ertrunkene Angehörige von Schiffbrüchigen, die am Strand der Insel von wandernden Dünen tot aufgefunden worden waren.
Aufmerksam beobachtete sie, wie sich eine Ameise zwischen ihrem linken Arm und der Insel unter ihr (Schiermoonikoog) hindurchzwängen wollte. Sie hob behutsam ihren Arm. Dann drehte sie sich zu ihm um und blickte ihn nachdenklich an.
" Ik droom van een wereld die geen uitdrukking heeft voor overwinning in zijn taal.", sagte sie schließlich.
Er sah sie an.
"Das ist utopisch, Pinella. Die Menschen werden niemals drauf verzichten wollen."

"Semitisches Denken legt den Schwerpunkt auf das Anziehen der Kleider,
während griechisch-hellenistisches Denken das Ablegen betont."

Zitat aus dem Buch ˋReligionsgeschichte Syriens (Herausgeber: Peter Haider, Manfred Hutter, Siegfried K.)

Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 19.01.2021, 16:45

"Semitisches Denken legt den Schwerpunkt auf das Anziehen der Kleider,
während griechisch-hellenistisches Denken das Ablegen betont."

Zitat aus dem Buch ˋReligionsgeschichte Syriens (Herausgeber: Peter Haider, Manfred Hutter, Siegfried K.)

sind nicht alle menschen nackt
tragen ihre haut zu markte
und suchen den unterschied
an der gleichheit
reiben sich die geister
und entzünden einen brand
in anderen beobachteten
und mehr noch
in einem selbst


Mit einem Feuer fühlt der Mensch sich niemals allein. Die Flamme kann Gesellschaft leisten – darin steckt der Urzusammenhang zwischen Flamme und Seele.

Oswald Spengler
(1880 - 1936), deutscher Kultur- und Geschichtsphilosoph
Zuletzt geändert von Nikolaus am 02.06.2021, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
Ich lese Lyrik. Das spart Zeit.

(Marilyn Monroe)

jondoy
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Beitragvon jondoy » 08.05.2021, 23:10

"Ich will mich nicht immer bilden. Ich will mich ab und zu austoben." (Lina Sofie Scholl)

Ich vermisse das Leben.
Das pulsierende Leben.

Wir leben in einem Beirut,
in dem alle Gebäude stehen,
die meisten aussehen wie aus dem Ei gepellt,
doch ihre Bewohner sind innerlich verschwunden,
uniform fahren sie ihre Körper in Autos und auf Fahrrädern durch die Straßen
sie arbeiten, horten, bestellen, optimieren sich, haustieren sich,
schützen sich auf den Straßen mit Handys vor zufälligen Begegnungen
anfangs fanden sie Masken richtig chick,
die Geschäfte brummen verdächtig,
wenn eine Hälfte verliert....
Gewissenlose zählen auf die Angst der Menschen
Luxushotels schießen in die Höhen,
darf man endlich Staaten kaufen.

Ich gehe durch die Straßen dieses Beiruts. Ein kleines Kind (...im Geiste großes Kind) strahlt mich an, dreht abrupt ab und rennt los. Die Hoffnung rennt als Verrückte durch die Straße...

....ich vermisse ein bischen meine, deine Lebenfreude, die Musik, die Musik vor allem, ihre Beschwingtheit, die Klänge, die Gerüche, die Tänze, selbst den durch die nassen Straßen, die Gesänge, die Provokation, die Stille, das Warme, das Herzliche, das Unvorsichtige, das Schräge, das Schrille, das Unsterile, das Fremde, das Scheussliche, das Unperfekte, das Ekelhafte, das Trotzige, das Unglaubliche, das völlig Verrückte, das Surreale, das Durchgeknallte, diese Drecksau, das Großzügige, das Kranke, das Neugierige, das Analphabete, den Dreck, das Elitenferne, Großmütterchen Kunst und Gaga, ihre beste Freundin, das Stumme, das Blinde, das Arme, das Hohle, das Sinnliche, das Laute, das Leise, das mit Behinderung, das sich nicht an die Regeln halten und trotzdem Verantwortungsvolle, das Banale, dieses völlig hin- und weg Gefühl, das Obskure, was bedeutet dieses perfekt?, das Zeithaben, das Zittrige, das Klapprige, das Junge, das Alte, das Another point of view, das fröhlich Graue, das ehrwürdig Aschfahle, das Sichtbare, das Verführerisch-laszive, das Dezente, das Übermütige, das Anregende, das Übermütige, das Behutsame, das Zärtliche, das Phantasievolle,das Farbenfrohe, das Ausgleichende, das Zurückhaltende, das Chaotische, die und das Liebe in seinen tausend Gestalten, diesen Saustall, das Schöne des Augenblicks, die Wonne, ja, die Zedern vor allem am Wegrand, auf meiner Reise durch dieses beschissene Leben, wie überhaupt das Reisen, das unterwegs sein, die Überraschungen unterwegs, das Neue, das mitunter umhaut, wie später vielleicht der Tod, und mich, Geschöpf Gottes, hoffen lässt, dass meine Seele nicht nochmals in einer für unsere Spezies typischen molikularen Gestalt zurückzukehren braucht auf diesen zauberhaften blauen Planeten, unseren Augenstern, den ich vermissen werde, sondern heimkehren darf, dorthin wo die Schlawiner alle herkommen..

"Die Kleider abzustreifen und in einen See, einen schäumenden Fluss oder oder einen tiefen klaren Felstümpel zu springen, ist (für mich) so ziemlich die unmittelbarste Art, sich mit der Natur zu verbinden." Edwina Pitcher

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birke
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Beitragvon birke » 19.12.2022, 12:25

"Die Kleider abzustreifen und in einen See, einen schäumenden Fluss oder oder einen tiefen klaren Felstümpel zu springen, ist (für mich) so ziemlich die unmittelbarste Art, sich mit der Natur zu verbinden." Edwina Pitcher


das wasser auf der haut fühlen, eintauchen. nackt, sagst du, heißt nicht, wehrlos zu sein, sondern klar. element an element. das blühen einer landschaft. eisblütenzeit. den schnee umgehen und sommergedanken denken. eine kälte, eine wärme. der winter ist geriffelt. du legst einen finger an meinen mund. sonne. springen, jetzt.




„Später lag ich alleine in meinem Keller und spürte immer noch ihre Finger an meiner Schläfe. Ich dachte an sie und es war so schön, und gleichzeitig hätte ich die Wände um mich herum einschlagen können vor lauter Einsamkeit.“
(Robert Seethaler, aus „Das Feld“)
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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